Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
gewünscht habe, als ich hörte, dass er am Leben war, aber in einen Cymek konvertiert wurde. Offenbar hegte er den gleichen Wunsch.«
Er zog einen Stapel Dokumente heran, die auf seine Unterschrift warteten. »Nachdem ich dies erfahren habe ... denke ich, dass es das Beste ist, worauf wir hoffen konnten. Er lebte und starb nach dem gleichen Credo – dass ein Butler niemandes Diener ist.« Er tat einen tiefen Atemzug, der nur im letzten Moment in ein Zittern überging. Faykan sprach lauter, als müsste er sich selbst überzeugen. »Mein Vater hätte niemals zugelassen, zum Sklaven der Cymeks zu werden.«
Der Viceroy räusperte sich und schien wieder seine politische Maske aufzusetzen. »Vielen Dank für Ihre Dienste, Höchster Bashar Atreides. Wir werden die Nachricht über das Ende der Titanen in einer offiziellen Bekanntmachung verbreiten. Es freut mich, dass ich Sie wieder in den Dienst der Armee der Menschheit aufnehmen kann.«
Obwohl Abulurd seinem Vater nicht sehr nahe gestanden hatte, schien der junge Mann mit größter Erschütterung auf die Nachricht von Quentins Tod zu reagieren. Er hatte ein sensibles Wesen und empfand Schmerzen und Tragödien mit ganzem Herzen, während Faykan gelernt hatte, sich vor übermäßigen Reaktionen auf die Schrecken des Krieges und die Unannehmlichkeiten des Lebens abzuschotten.
Dann lächelte Abulurd, und für einen kurzen Moment war die Trauer aus seinem Gesicht verschwunden. »Ich trauere um meinen Vater ... aber in Wirklichkeit habe ich mir viel größere Sorgen um Sie gemacht, Höchster Bashar, um die Risiken, die Sie eingegangen sind, um die Qual, die Sie durchgemacht haben.«
Vorian schluckte den Kloß hinunter, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, während er an die seltsamen Wendungen der Dinge dachte. Dieser begabte junge Offizier war der Sohn von Quentin, der nichts für ihn übrig gehabt hatte ... während Vorians Söhne auf Caladan wiederum nichts mit ihrem Vater zu tun haben wollten. Wenn er Abulurd betrachtete, erkannte er den wahren Grund, warum er in der Liga geblieben war. »Dein Vater war immer ein großer Held. Die Geschichte wird ihn angemessen würdigen. Dafür werde ich sorgen.«
Abulurd zögerte und senkte den Kopf. »Wenn doch nur Xavier Harkonnen eine solche Gelegenheit erhalten hätte. Ich befürchte, die Kommission ist mit seiner Rehabilitation keinen Schritt weiter gekommen. Wie sollen wir jemals die Wahrheit beweisen, nachdem so viele geschichtliche Dokumente vernichtet wurden? Oder wird es dadurch einfacher für uns?«
Vorian richtete sich auf. »Es wird höchste Zeit, dass wir den ungerechtfertigten Makel auf dem Namen der Harkonnens entfernen. Nachdem ich die Titanen besiegt habe, bin ich vielleicht in der Lage, eine Resolution zu bewirken.«
Abulurd sah ihn mit erschöpfter Erleichterung an.
»Zuvor jedoch«, sagte Vorian mit fester Stimme, »will ich ein letztes Problem lösen. Auf unserer Weste gibt es weiterhin einen großen Schmutzfleck. Ich glaube, dass die Armee der Menschheit mit genügend Entschlossenheit bei der Bewältigung der Aufgabe erfolgreich sein kann, die wir in der Vergangenheit nicht erfüllen konnten. Ich fürchte, wenn wir die Gelegenheit jetzt versäumen, wird es die Liga niemals schaffen.«
Abulurd sah ihn blinzelnd an. »Von welcher Aufgabe reden Sie, Höchster Bashar?«
»Ich habe vor, nach Corrin zurückzukehren – und den Planeten vollständig zu vernichten.«
Abulurds Kopf zuckte überrascht zurück. »Aber Sie wissen doch, wie viele Verteidigungsschiffe die Roboter im Orbit stationiert haben. Diesen Riegel können wir niemals durchbrechen.«
»Wir können ihn durchbrechen – wenn wir genügend Kraft in den Schlag legen. Der Vorstoß könnte uns ein hohes Opfer abverlangen, sowohl an Schiffen als auch an Menschenleben. Aber da Omnius auf Corrin gefangen ist, könnte dies unsere letzte Chance sein. Sollten die Denkmaschinen jemals entkommen und sich erneut ausbreiten, stehen wir wieder genau dort, wo wir vor einem Jahrhundert waren. Wir dürfen nicht zulassen, dass es dazu kommt.«
Abulurd wand sich. »Wie wollen Sie das Parlament überzeugen? Sind unsere Soldaten bereit, gegen eine derart unfassbare Drohung zu kämpfen und zu sterben? Niemand scheint die Gefahr deutlich genug zu erkennen, selbst nach dem Angriff der Metallschrecken. Ich glaube, die Menschen haben ihren Kampfeswillen verloren. Sie sind kriegsmüde.«
»Ich habe mir ihre Ausreden jahrelang angehört, aber nun werde ich sie zur
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