Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
bereits mehrere Leichen aus den Trümmern geborgen. Seufzend ging Vorian zu Faykan hinüber. »Hat man Ihre Nichte schon gefunden?«
»Noch nicht. Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben.«
Vorian nickte. »Ja, ich schätze, an diesem Ort brauchen wir viel Hoffnung.«
Genau an dieser Stelle hatte der Zentralturm einer früheren Omnius-Inkarnation gestanden. Und genau hier hatte Serena Butler für die Sache der Menschheit ihr Leben geopfert. Angesichts dieses geschichtsträchtigen Ortes empfand Vorian eine überwältigende Ehrfurcht, während er zusah, wie seine Soldaten schweres Gerät einsetzten, um die Trümmer wegzuräumen. Einige Kultanhänger halfen ihnen mit bloßen Händen.
Auf dem Platz suchten Ingenieure und Pioniere nach verborgenen Eingängen, die vielleicht in die Tiefe führten. Mit hoch entwickelten Geräte tasteten sie die Schutthaufen und die freiliegende Pflasterung ab. Die Söldner hielten sich mit Spezialsprengköpfen bereit.
Einer der Ingenieure schickte ein Komsignal an Vorian. »Wir haben hier etwas gefunden, unter den Überresten eines Monuments aus Plazbeton, das sich innerhalb der Kuppel befand«, sagte der Mann. »Es ist ein recht neuer Bau, und ich orte darunter Hohlräume. Auch ein paar Tunnel und in der Mitte ein größerer Raum.«
»Die Resonanzanalyse deutet auf ungewöhnliche Metalle hin«, sagte ein anderer Soldat.
»Ausgraben!«, ordnete Vorian an.
Plötzlich brach der Boden des Platzes auf und warf Vorian und seine Truppe durcheinander. Wie eine Schlange, die aus ihrem Loch hervorschoss, stieß der silbrige Tentakel des Zentralturms durch den Schutt und reckte sich himmelwärts.
Soldaten riefen durcheinander, und die Kultanhänger machten Abwehrzeichen und schrien, um den unerwartet aufgetauchten Dämon zu bannen. Das Gebilde aus flüssigem Silber wand sich und wuchs zu einer neuen Form aus. Am oberen Ende bildete sich etwas, das wie ein umgekehrter Regenschirm aussah, wie eine Parabolschüssel. Ein Sender!
Dann gab der Zentralturm ein Stöhnen von sich, wie ein sterbendes Seeungeheuer. Er verkrampfte sich und sandte schließlich einen grellen Lichtblitz aus. Das Signal schoss wie ein Schrei durch die Atmosphäre hinaus in den Raum, wo er sich zwischen den Sternen verlieren würde. Danach büßte der Zentralturm seine Stabilität ein, sackte langsam in sich zusammen und zerspritzte zu Flussmetall-Tropfen, die auf den Trümmern landeten.
»Was im Namen von Serena war das?«, rief Faykan.
»Bestimmt nichts Gutes«, sagte Vorian stirnrunzelnd. »Darauf können Sie Gift nehmen.«
Er hörte Jubel und sah, wie Soldaten und Kultanhänger die mitgenommene Rayna Butler aus einem Schutthaufen zogen. Die junge Frau war völlig verschmutzt und hatte etliche Schürfwunden davongetragen, aber sie lebte. Kurz darauf stand sie wieder auf eigenen Beinen und klopfte sich notdürftig ab. Ihr Gewand wies einen großen Blutfleck auf, aber sie sagte, dass es nicht ihr Blut sei. Zitternd stieg sie auf einen umgestürzten Block aus Plazbeton, sammelte sich und rief: »Die heilige Serena hat mich beschützt!«
»Die heilige Serena hat heute schon oft genug die Beschützerin spielen müssen«, sagte Vorian leise zu Faykan. »Nehmen Sie Ihre Nichte und schaffen Sie sie mit all Ihren Leuten von hier fort. Denn ich werde demnächst alles in die Luft jagen, was hier noch übrig ist.«
Er empfing ein Bestätigungssignal von den Söldnern, die ihr Ziel mit drei Puls-Sprengköpfen erreicht hatten. Dank der Bombardierung des Zentralturms aus der Luft war die Roboterverteidigung am Boden fast vollständig ausgeschaltet worden. Den Rest erledigten sie im Vorübergehen. Vorian und der Viceroy zogen sich mit dem gesamten übrigen Personal auf sichere Entfernung zurück.
Der Explosionsblitz war nicht greller als die vorherigen, aber der Jubel aus den rauen und erschöpften Kehlen war lauter. Omnius war vernichtet. Für immer.
Gilbertus Albans entfernte den Gedächtnisspeicher des autonomen Roboters, dieselbe kleine Sphäre, die er gerettet hatte, als Omnius die Eliminierung von Erasmus befohlen hatte. Er wickelte sie in ein Tuch und knotete es mit liebevoller Sorgfalt zusammen. Das Bündel passte in seine Hosentasche, wo niemand danach suchen würde. Es war die unschätzbar wertvolle Dokumentation des bemerkenswerten Lebens von Erasmus, sein Geist ... seine Seele.
Der Metallkörper des Roboters blieb leer und deaktiviert inmitten seines geliebten Gartens der Kontemplation zurück, umgeben von
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