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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den kleinwüchsigen Tlulaxa durchaus als nützliche Bereicherung betrachtet. Der unabhängige Roboter genoss seine Gesellschaft. Endlich hatte er jemanden kennen gelernt, der über die gleiche wissenschaftliche Sprache wie er verfügte, einen Forscher, der ihm dabei behilflich sein konnte, die zahllosen Aspekte komplizierter menschlicher Organismen besser zu verstehen.
    Selbst nach der Amputation der Arme und Beine des Tlulaxa hatte Erasmus die anfänglichen Jahre als große Herausforderung eingeschätzt. Schließlich hatte er es durch sorgfältige Manipulationen und ein geduldig angewandtes System aus Bestrafungen und Belohnungen dennoch geschafft, Rekur Van in ein ertragreiches Experimentierobjekt zu verwandeln. Die Situation des arm- und beinlosen Mannes hatte Ähnlichkeit mit der Lage der Sklaven, die Van früher selbst in den Organfarmen verschlissen hatte. Darin sah Erasmus eine wundervolle Ironie des Schicksals.
    »Möchtest du vielleicht einen kleinen Leckerbissen, damit wir einen positiven Arbeitseinstieg finden?«, schlug Erasmus vor. »Vielleicht einen Fleischkeks?«
    Als er von einer der wenigen Freuden hörte, die ihm noch geblieben waren, leuchteten Vans Augen auf. Auf der Tlulaxa-Heimatwelt galten Fleischkekse, die man aus einer Vielzahl im Labor gezüchteter Organismen anfertigte, darunter auch menschlichem »Abfall«, als Delikatesse. »Gib mir welche, oder ich lehne die weitere Zusammenarbeit ab.«
    »Du benutzt diese Drohung zu häufig, Stumpf. Du bist an einen Tank mit Nährlösung angeschlossen. Auch wenn du nichts isst, wirst du nicht verhungern.«
    »Du willst nicht mein bloßes Überleben, sondern meine bereitwillige Mitarbeit, aber du gewährst mir zu wenig Vergünstigungen.« Der Tlulaxa verzog das Gesicht zu einer Fratze.
    »Nun gut, also Fleischkekse«, rief Erasmus. »Vierarm, her damit!«
    Einer der monströsen menschlichen Laborassistenten kam herein, trug auf den vier transplantierten Armen eine Schale zuckerhaltiger organischer Leckerbissen. Der Tlulaxa drehte sich in seinem Lebenserhaltungsgestell, um einen Blick auf die Fleischkekse zu werfen – und die Zusatzarme des Laborassistenten, die einmal ihm gehört hatten.
    Mithilfe bestimmter Transplantationstechniken, die von den Tlulaxa praktiziert worden waren, hatte Erasmus die Arme und Beine des einstigen Sklavenhalters zwei Laborassistenten verpflanzt, dabei Fleisch, Sehnen und Knochen aus künstlicher Herstellung hinzugefügt, um den Gliedmaßen die passende Länge zu verleihen. Obwohl er damit lediglich zu Lernzwecken einen Versuch unternommen hatte, war ein beachtlicher Erfolg erzielt worden. Vierarm war besonders effizient beim Tragen von Gegenständen; Erasmus hoffte, ihm eines Tages das Jonglieren beibringen zu können, eine Leistung, die Gilbertus vielleicht amüsierte. Alternativ war Vierbein imstande, wie eine Antilope auf freier Fläche zu rennen.
    Immer wenn einer der beiden Laborassistenten ins Blickfeld des Tlulaxa trat, wurde er auf brutale Weise an seine aussichtlosen Existenzbedingungen erinnert.
    Da Rekur Van keine Hände mehr besaß, benutzte Vierarm seine – und zwar das Paar, das zuvor dem Gefangenen gehört hatte –, um ihm Fleischkekse in den gierig aufgesperrten Mund zu stopfen. Van ähnelte einem hungrigen Küken, das vom Muttervogel Würmer forderte. Braungelbe Krümel fielen ihm vom Kinn auf den schwarzen Kittel, der seinen Torso umhüllte; manche gerieten in die Nährlösung, worauf sie dem Recycling zugeführt wurden.
    Erasmus hob die Hand, und Vierarm beendete die Fütterung. »Genug fürs Erste. Du wirst mehr bekommen, Stumpf, aber zuvor haben wir Arbeit zu erledigen. Wir wollen gemeinsam die heutigen Sterblichkeitsstatistiken der verschiedenen Testreihen auswerten.«
    Es war interessant, überlegte Erasmus, dass Vorian Atreides – der Sohn des verräterischen Titanen Agamemnon – mit einer vergleichbaren Methode versucht hatte, die Omnius-Allgeister zu eliminieren, indem er die Update-Sphären, die der Roboter-Captain Seurat transportiert hatte, mit einem Computervirus infizierte. Aber nicht nur Maschinen waren anfällig für eine gefährliche Ansteckung ...
    Nachdem er einen Moment lang geschmollt hatte, leckte sich Rekur Van über die Lippen und befasste sich mit der Auswertung der Statistiken. Er schien sich über die Sterbeziffern zu freuen. »Wunderbar!«, murmelte er. »Diese Seuche ist wirklich das wirksamste Mittel, um Billionen von Menschen zu töten.«

2
     
    Größe findet ihren Lohn

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