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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vertrauenswürdig, ganz im Gegensatz zu Gilbertus Albans.
    Der Roboter bildete auf seinem Flussmetallgesicht ein heiteres Lächeln. »Guten Morgen, Stumpf. Heute haben wir eine Menge Arbeit zu erledigen. Vielleicht schließen wir sogar die primäre Testreihe ab.«
    Das schmale Gesicht des Tlulaxa wirkte noch spitzer als sonst, die dunklen, eng beieinander stehenden Augen huschten umher, als wäre er ein eingesperrtes Tier. »Höchste Zeit, dass du erscheinst. Ich bin schon seit Stunden wach und starre nur vor mich hin.«
    »Dann hast du reichlich Gelegenheit gehabt, um dir außergewöhnliche neue Ideen zu entwickeln. Ich möchte sie hören.«
    Der Gefangene brummte eine Beleidigung. »Wie verlaufen die quasi-reptilischen Wachstumsexperimente?«, erkundigte er sich. »Irgendwelche Fortschritte?«
    Der Roboter beugte sich vor, öffnete eine Bioklappe und betrachtete die nackte Haut einer narbigen Schulter Rekur Vans. »Irgendetwas zu sehen?«, fragte der Tlulaxa neugierig. Er verrenkte den Hals und versuchte Einzelheiten des Armstumpfs zu erkennen.
    »Auf dieser Seite nicht.«
    Erasmus schaute unter die Bioklappe des anderen Armstumpfs. »Da könnte etwas sein. Eindeutig eine Wachstumserhebung auf der Haut.« Jede Teststelle enthielt verschiedene Zellularkatalysatoren, die man unter die Haut injiziert hatte, um ein Nachwachsen der abgetrennten Gliedmaßen anzuregen.
    »Extrapoliere deine Daten, Roboter. Wie lange noch, bis meine Arme und Beine nachgewachsen sind?«
    »Das ist schwer zu sagen. Es könnte mehrere Wochen dauern, vielleicht aber auch erheblich länger.« Der Roboter strich mit seinem Metallfinger über die Beule. »Allerdings könnte dieses Gewächs ebenso gut etwas völlig Andersartiges sein. Es hat eindeutig eine rötliche Färbung, ist also vielleicht nur eine Hautreizung.«
    »Es fühlt sich nicht entzündet an.«
    »Möchtest du, dass ich daran kratze?«
    »Nein. Ich warte, bis ich mich selbst kratzen kann.«
    »Sei nicht so grob. Wir müssen eng zusammenarbeiten.« Das Ergebnis sah vielversprechend aus, aber diese Arbeit hatte für den Roboter keine Priorität. Er hatte wichtigere Aufgaben.
    Erasmus nahm an einer intravenösen Zuleitung eine geringfügige Justierung vor, die aus dem schmalen Gesicht des Mannes die Unzufriedenheit vertrieb. Zweifellos unterlag Rekur Van gerade einer seiner regelmäßig auftretenden Stimmungsschwankungen. Daher wollte Erasmus ihn sorgsam beobachten und mittels der Medikamentenzufuhr bei effizientem Leistungsvermögen halten. Vielleicht konnte er auf diese Weise verhindern, dass der Tlulaxa heute wieder einen ausgewachsenen Wutanfall bekam. An manchem Tagen brachte ihn schon eine Kleinigkeit zum Aufbrausen. Bei anderen Gelegenheiten provozierte Erasmus ihn vorsätzlich, um sich das Resultat anzusehen.
    Menschen zu lenken – selbst ein so abscheuliches Exemplar wie Van – war eine Wissenschaft und gleichzeitig eine Kunst. Dieser niederträchtige Gefangene war genauso ein Versuchsobjekt wie die Menschen in den blutbesudelten Sklavenbaracken und in den Testkammern. Selbst wenn der Tlulaxa bis zum Äußersten getrieben wurde, wenn er mit den Zähnen die Schläuche des Lebenserhaltungssystems abzureißen versuchte, gelang es Erasmus jedes Mal, ihn wieder zur Arbeit an der Seuche zu bewegen. Zum Glück hasste der Mann die Menschen der Liga noch mehr als seine maschinellen Herren.
    Vor Jahrzehnten, während beträchtlicher politischer Umwälzungen innerhalb der Liga der Edlen, war zum Entsetzen der freien Menschheit das finstere Geheimnis der Organfarmen der Tlulaxa aufgedeckt worden. Auf den Liga-Welten hatte die öffentliche Meinung gegen die Genforscher aufbegehrt, empörter Mob hatte die Organfarmen zerstört und den Großteil der Tlulaxa, deren Reputation unwiderruflich geschädigt war, in den Untergrund getrieben.
    Auf der Flucht hatte sich Rekur Van zu den Synchronisierten Welten abgesetzt und ein nach seiner Auffassung unwiderstehliches Geschenk mitgebracht: Zellmaterial zur Herstellung eines perfekten Klons von Serena Butler. Erasmus, der sich an die faszinierenden Diskussionen mit der Gefangenen erinnerte, war höchst erstaunt gewesen. In seiner Verzweiflung hatte Van angenommen, dass Erasmus an einem solchen Geschenk sehr interessiert war – aber leider hatte der von Van gezüchtete Klon keine der Erinnerungen Serenas und keine Spur ihrer Leidenschaftlichkeit gehabt. Der Klon blieb ein blasses Replikat.
    Ungeachtet der Unzugänglichkeit des Klons hatte Erasmus

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