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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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seine Arbeiter auszubilden und Ausrüstung zu kaufen. Meine Leute müssten bei null anfangen. Man muss mir eine annehmbare Vorlaufzeit zugestehen. Wird das Haus Hoskanner einen Teil seiner Spezialausrüstung für unseren Bedarf zurücklassen?«
    Valdemar verzog gelassen das Gesicht, und seine Antwort klang einstudiert. »Das Haus Linkam hat ohnehin den Vorteil unserer Erfahrung, das Datenmaterial von achtzehn Jahren Wüstenarbeit. Unsere Sandarbeiter mussten anfangs zahlreiche Techniken ausprobieren und viele Rückschläge erdulden. Meine Ingenieure haben die Maschinen und Techniken zur Gewürzernte entwickelt, und das lief nicht immer reibungslos. In vielerlei Hinsicht befindet sich mein Gegner schon jetzt in einer besseren Position, als wir Hoskanner sie jemals hatten.« Als er die Stirn in Falten legte, sah die darauf tätowierte gehörnte Kobra aus, als würde sie sich zum Sprung zusammenrollen.
    Mit einer gelangweilten Geste sagte Kaiser Wuda: »Die Nachteile scheinen die Vorteile auszugleichen.«
    »Herr, wir brauchen irgendeine Ausrüstung, mit der wir anfangen können!«, drängte Jesse und lächelte dann. »Ansonsten wird der Gewürzabbau völlig zum Erliegen kommen, bis wir alles an Ort und Stelle haben. Das könnte Monate dauern. Ich glaube kaum, dass das den Wünschen des Imperiums entspricht.« Er wartete.
    »Nein, das wäre unverantwortlich.« Der Hochkaiser schniefte. »Na schön, das Haus Hoskanner erhält hiermit den Befehl, zwölf Gewürzerntemaschinen und drei Carryalls auf der Dünenwelt zurückzulassen. Sie gelten als Leihgaben und müssen am Ende des Wettkampfs unabhängig von seinem Ausgang zurückerstattet werden.«
    Valdemars Miene verfinsterte sich, aber er sagte nichts.
    Jesse ließ nicht locker. »Und darf ich auch um einen kaiserlichen Erlass bitten, dass weder Edelmann Hoskanner noch irgendjemand, der Verbindungen zu ihm unterhält, meine Unternehmungen stören darf? Schließlich hat auch das Haus Linkam in den vergangenen achtzehn Jahren nichts getan, um ihn zu behindern.«
    Die Ungeduld des Hochkaisers grenzte an offene Verärgerung. »Wir werden uns nicht in die Einzelheiten Ihres kleinlichen Disputs hineinziehen lassen, und Wir werden auch nicht bei einer Plänkelei vermitteln, die uns schon viel zu viel von unserer wertvollen Zeit gekostet hat. Weitere Regeln und Einschränkungen verkomplizieren die Sache nur. Am Ende des zweiten Jahres wird das Haus Linkam seine Abrechnung mit der des Hauses Hoskanner vergleichen. Als Ihr Souverän muss ich neutral bleiben, solange das Gewürz weiter fließt.«
    Jesse wusste, dass er nicht mehr erreichen würde. Er verbeugte sich förmlich. »Ich nehme die Herausforderung an, Herr.« Keine Regeln.
    Der Hochkaiser verschränkte die Hände auf dem geschwollenen Bauch und lächelte. Jesse hatte das Gefühl, dass er die Stahlzähne der Falle um sich zuschnappen hörte.

3
     
    Ich habe die darstellende Kraft von Dichtung und Lied immer für unbezwingbar gehalten. Aber wie kann man auch nur den Versuch unternehmen, die Essenz der Dünenwelt in Worte zu fassen? Man muss dorthin reisen und sie selbst erleben.
    Gurney Halleck,
    Spielmann des Hauses Linkam
     
     
    Esmar Tuek und einhundert Catalaner trafen als Vorhut auf der Dünenwelt ein.
    Die Hoskanners hatten eilig ihre Sachen gepackt und waren wie Mieter, die man mitten in der Nacht hinausgeworfen hatte, verschwunden. Den Großteil ihrer teuren Gewürzerntemaschinen und Transportschiffe hatten sie mitgenommen. Nur zwölf Einheiten ließen sie wie befohlen zurück, doch es handelt sich größtenteils um defekte, schlecht gewartete Ausrüstung.
    Esmar Tuek schüttelte den Kopf, als er die unangenehmen Nachrichten hörte. Der Kaiser hatte vermelden lassen, dass er großzügige Konzessionen einräumte. Offenbar hatte er also einen eigenen, nicht unbeträchtlichen Gewürzvorrat zur Seite geschafft, mehr als genug, um über die Runden zu kommen, während das Haus Linkam gegen größte Widrigkeiten kämpfte, wenn es versuchte, die Förderung wieder aufzunehmen. Höchstwahrscheinlich hatten die Hoskanners den Kaiser mit einem Teil ihrer eigenen Gewürzvorräte bestochen, um seine Entscheidung zu beeinflussen.
    Während ein paar ambitionierte unabhängige Sandarbeiter die Gewürzförderung auch unter den Linkams fortsetzten, richteten Tueks Männer in der Hauptstadt eine Operationsbasis ein. Carthag kauerte zwischen einem abweisenden Gewirr spitzer Felsen, das sich aus dem offenen Sandmeer erhob und Schutz vor

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