Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Leben lassen mussten. Mittlerweile hatte der Primero gelernt, jeden Verlust an Menschenleben zu akzeptieren, solange er nur einen Sieg gegen die Denkmaschinen bedeutete.
Seine beiden liebsten Freunde waren jeweils auf ihre eigene Weise zu Märtyrern geworden. Sie hatten gewusst, was sie taten, und waren bereit gewesen, größte Opfer zu bringen. Um des Djihads willen hatten sie nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Andenken dahingegeben und in Kauf genommen, dass die Wahrheit durch Mythen ersetzt wurde.
In einer vertraulichen Botschaft hatte Serena ihre Freunde Vorian und Xavier um Verständnis für das von ihr erbrachte Opfer gebeten. Später hatte Xavier sich geopfert, um die räuberischen Machenschaften des Patriarchen und der Tlulaxa auf den Organfarmen zu unterbinden, und hatte dabei Tausende von Menschenleben gerettet. Xaviers Entscheidung, Iblis' Namen nicht zu beschmutzen, war selbstlos und heldenmütig gewesen, denn er hatte sehr wohl gewusst, wie sehr es dem Djihad geschadet hätte, wenn der Große Patriarch als Betrüger und Kriegsgewinnler entlarvt worden wäre.
Sowohl Xavier als auch Serena hatten furchtbar und endgültig dafür bezahlt, doch sie waren sich über das, was sie taten, im Klaren gewesen. Ich darf die Entscheidungen meiner Freunde nicht in Frage stellen, dachte Vorian, und auf seinen Schultern lastete ein ganzes Universum der Trauer.
Und da begriff er, dass sein Teil der Bürde darin bestand, sie nach ihrem Willen handeln zu lassen. Er durfte dem Impuls, etwas an dem zu ändern, was Xavier und Serena getan hatten, nicht nachgeben. Er musste die Unwahrheiten im Raum stehen lassen, um langfristig etwas zu erreichen. Indem sie ihr Schicksal akzeptiert und dadurch ihr Ziel erreicht hatten, hatten Serena und Xavier zugleich Vorian zurückgelassen, damit er ihr Werk weiterführte und das unsichtbare Ehrenbanner für sie alle drei trug.
Keine leichte Aufgabe, aber das ist das Opfer, das ich erbringen muss.
»Wir nähern uns dem Zielplaneten, Primero«, meldete sein Navigator.
Auf den Bildschirmen des Flaggschiffs sah er einen unscheinbaren Planeten – dünne Wolken, blaue Ozeane, braune und grüne Landmassen. Und ein zorniger Haufen eigenartig schöner Kriegsschiffe der Maschinen, die sich zusammenzogen, um eine Verteidigungslinie zu bilden. Selbst aus dieser Entfernung sah man Mündungsfeuer an den kantigen Schlachtschiffen der Roboter aufblitzen, als sie einen wahren Hagelsturm von maschinengesteuerten Geschossen auf die Flotte der Liga losließen.
»Fahrt die Holtzman-Schilde hoch.« Vorian erhob sich und lächelte zuversichtlich den anderen Offizieren auf der Brücke zu. »Lasst die Ginaz-Söldner Landetrupps bilden und sich bereitmachen. Sobald wir die orbitalen Verteidigungslinien durchbrochen haben, schicken wir sie runter.« Sein Tonfall war geübt und selbstsicher.
Vor Jahrzehnten hatte Serena Butler diesen Djihad ausgerufen, um ihren ermordeten Sohn zu rächen. Xavier hatte an Vorians Seite gekämpft und viele Maschinenfeinde geschlagen. Und nun war Vorian entschlossen, diesen unmöglichen Krieg auch ohne seine Freunde bis zum Ende zu führen. Nur so konnte er sicherstellen, dass das Opfer dieser Märtyrer nicht umsonst gewesen war.
»Vorwärts!«, rief Vorian, als die ersten Robotergranaten gegen den Holtzman-Schild prasselten. »Wir haben Feinde zu vernichten!«
Danksagung
Wir möchten all jenen danken, die zu diesem Buch beigetragen haben, insbesondere Frank Herbert, Beverly Herbert, Jan Herbert, Rebecca Moesta, Penny Merritt, Ron Merritt, Bruce Herbert, Bill Distrans, Howie Hansen, Tom Doherty, Pat LoBrutto, Sharon Perry, Robert Gottlieb, John Silbersack, Kate Scherler, Kimberly Whalen, Harlan Ellison, Anne McCaffrey, Paul Stevens, Eric Raab, Sterling E. Lanier, Lurton Blassingame, Lurton Blassingame Jr., John W. Campbell Jr., Catherine Sidor, Diane Jones, Louis Moesta, Carolyn Caughey, Damon Knight, Kate Wilhelm und Eleanor Wood.
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