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Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Titel: Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in der Kloschüssel fand. Wahrscheinlich würde ihn Krieger nicht einmal zu Wort kommen lassen, sondernihm sofort Handschellen anlegen und die Schlüssel wegwerfen.
    Er mußte von hier verschwinden, so schnell wie möglich.
    Und er mußte Zeit gewinnen, und wenn es nur ein paar Minuten waren.
    Er schloß die Tür der Kabine und vergeudete ein paar Sekunden mit dem erfolglosen Versuch, das Schloß von außen zu verriegeln. Dann ging er zum Waschbecken und ließ so lange kaltes Wasser über seine Hände laufen, bis die Blutung halbwegs gestillt war. Er hatte sich zwei üble Schnitte eingehandelt, die spätestens in ein paar Minuten verdammt weh tun würden. Im Moment war in seinem Kreislauf vermutlich mehr Adrenalin als Blut, so daß er kaum etwas spürte. Er trocknete seine Hand ab, nahm ein weiteres Papierhandtuch aus dem Spender und knüllte es zu einem Ball zusammen, um den er die Faust schloß. Auch nur ein Provisorium, aber bis es durchgeblutet war, saßen Katrin und er längst im Wagen.
    Um was zu tun?
    Jan gestand sich ein, daß seine Lage verzweifelt war; und das war vermutlich noch geschmeichelt. Nosferatu hatte es gar nicht mehr nötig, ihm etwas anzutun. Er hatte es nicht einmal nötig, ihn zu fangen. Das würde die Polizei schon erledigen.
    Er unterzog die Toilette einer letzten flüchtigen Inspektion. Der zerschlagene Spiegel und die Scherben auf dem Boden waren nicht zu übersehen, aber daran konnte er nichts ändern. Es würde sowieso nur ein paar Minuten dauern, bis irgend jemandem auffiel, daß Dörr nicht mehr von der Toilette kam.
    Jan verließ die Toilette und steuerte den Tisch an, so schnell er gerade noch konnte, ohne zu rennen. Katrin sah auf, setzte dazu an, etwas zu sagen, und runzelte statt dessen die Stirn.
    Sie war nicht die einzige, die so reagierte. Die Gespräche am Tisch verstummten, und alle starrten ihn an. Vermutlich war er leichenblaß. Und er konnte selbst spüren, daß er amganzen Leib zitterte. Nicht besonders heftig, aber stark genug, daß es auffiel.
    »Ist … alles in Ordnung?« fragte Katrin besorgt.
    Jan schüttelte den Kopf.
    »Ich fühle mich nicht gut«, sagte er. »Ich möchte gehen. Jetzt gleich.«
    »Sofort?«
    »Wenn es geht, ja«, antwortete Jan.
    »Du kannst den Wagen haben, wenn du willst«, mischte sich Dieter ein. »Ich bringe Katrin später nach Hause. Kein Problem.«
    Jan schüttelte so heftig den Kopf, daß Dieter erschrocken zusammenfuhr und ganz unbewußt eine geduckte Abwehrhaltung einnahm. »Ich möchte jetzt wirklich nach Hause«, sagte er scharf. »Zusammen mit Katrin. Kommst du?«
    »Selbst…verständlich«, antwortete Katrin irritiert. Jans Ton hatte ihr keine andere Wahl gelassen, als zuzustimmen. Aber sie wirkte sehr verstört. Auch alle anderen starrten ihn weiter an. Nur der junge Kerl, mit dem er gerade schon gesprochen hatte, sah an ihm vorbei zur Toilette. Er runzelte so vielsagend die Stirn, daß Jan seine Gedanken darauf regelrecht ablesen konnte.
    Er hatte schon wieder einen Fehler gemacht. Er hatte keinen Zeitvorsprung. Spätestens wenn Katrin und er das Lokal verlassen hatten, würde der Bursche nachsehen gehen. Falls er überhaupt so lange wartete.
    Noch immer sichtlich verwirrt, stand Katrin auf und ging zur Garderobe, um ihre Jacke zu holen. Jan folgte ihr, ohne sich zu verabschieden. Er mußte sich zusammenreißen, um nicht auf der Stelle loszurennen. Der nasse Papierball in seiner Hand wurde immer wärmer. Der Schnitt in seiner Handfläche blutete offenbar wieder heftiger. Noch ein paar Augenblicke, und er würde eine Spur aus roten Tropfen hinter sich herziehen.Hinter ihm scharrte ein Stuhl. Wahrscheinlich der übereifrige Jungjournalist, der seinen Chef suchte.
    Katrin schlüpfte viel zu umständlich und langsam in ihre Jacke, so daß Jan ihr ziemlich unsanft hineinhalf und sie dann schon fast grob aus dem »Schinderhannes« hinausbugsierte. Sie wollte protestieren, aber Jan packte sie unsanft am Arm und zerrte sie regelrecht auf den weißen Golf zu, der ungünstigerweise am anderen Ende des Parkplatzes abgestellt war. Sein Blick irrte unstet hin und her. Er glaubte Schatten zu sehen, wo keine waren, Bewegungen, die es nicht gab. Aber vielleicht doch. Wer sagte ihm denn, daß Vlad ihn nicht nur in Sicherheit wiegen wollte, nur um dann um so überraschender zuzuschlagen?
    Auf halber Strecke riß Katrin sich los und wollte stehenbleiben, aber er eilte einfach weiter, so daß sie hastig hinter ihm herstolpern mußte, ob sie nun

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