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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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mit Phemropit in Kontakt zu treten.
    Die Hitze und der ohrenbetäubende Lärm nahmen zu. Hinter dem Ding aus Steinmetall drängte man sich enger zusammen. Der Staub war jetzt so dicht, daß man kaum die Hand vor Augen sah. Alles begann zu husten, wobei Slooshens großer Mund unter den Blättern Geräusche von sich gab wie ein heiserer Löwe.
    Plötzlich setzte Phemropit zurück. Seine Gefährten mußten hastig ausweichen, um nicht überfahren zu werden. Die Luft hinter Deyv gab ihm das Gefühl, Verbrennungen ersten Grades erlitten zu haben.
    Der Staub ging wie ein Sprühregen auf ihn nieder. Der einzige, den er sehen konnte, nämlich Jum, sah aus wie eine graue Statue.
    Dann streckte sich eine gewaltige, halb mit Blättern besetzte Hand nach ihm aus, tastete herum, befühlte sein Gesicht, senkte sich, fuhr ihm über Hals, Schulter und Arm, legte sich schließlich um seine Hand und zog ihn vorwärts. Deyv drehte sich um und faßte hinter sich, und dann hatte er Vanas Hand.
    Mit lauter, von quälendem Husten unterbrochener Stimme fragte er sie, wo Aejip steckte.
    „Sie ist bei mir!“ rief Vana und begann furchtbar zu husten.
    Sie kamen danach schnell vorwärts; die Shemibob hatte die Hand auf Phemropits Rücken gelegt; hinter ihr kamen Sloosh und dann alle anderen in einer eng miteinander verbundenen Reihe. Deyv hoffte nur, daß nicht noch mehr Engstellen kommen würden, aber seine Zuversicht war nicht allzu groß. Noch nie hatte er so sehr das Gefühl des unvermeidlichen Untergangs gehabt, nicht einmal damals, als er an dem Pfosten angebunden gewesen war, um Phemropit zu befragen.
    Sie bewegten sich jetzt rasch vorwärts, aber Hitze und Staub ließen nicht nach. Nach und nach kam das zermahlene Schloß durch das Tor geflogen. Deyv spürte, wie ihm kleine Steinchen gegen den Rücken spritzten. Ab und zu fuhr er vor Schmerz zusammen, nämlich dann, wenn ihn ein größerer Brocken traf. Dann machte der Tunnel eine Biegung. Obwohl Hitze und Staub immer noch schlimm genug waren, hörten die herumfliegenden Trümmer nun auf, ihn zu belästigen.
    Wer hatte diesen Tunnel angelegt? Oder war er auf natürliche Weise entstanden? Er hatte die Shemibob gefragt, wie es gekommen war, daß der Tunnel ausgerechnet an der Stelle lag, an der man ihn mühelos betreten konnte. Wenn das Tor nur ein wenig weiter links oder rechts gelegen hätte, wäre dahinter nichts als festes Gestein gewesen.
    Sie hatte geantwortet, daß sie die inneren Zusammenhänge der interuniversalen Physik nicht berechnen konnte, da ihr die dafür nötigen Daten fehlten. Aber sie vermutete, daß sich die Tore aus irgendeinem Grunde immer nur an „schwachen“ Stellen bildeten. Damit wollte sie sagen, daß es in beiden Universen Gegenden gab, wo auf beiden Seiten der „Wände“ der benachbarten Universen Luft oder Wasser existierte. Hier wurden die Tore besonders angezogen.
    Aber sie konnte sich auch irren.
    „Gut, daß die Eingänge nicht über der Atmosphäre liegen“, sagte sie. „Sonst könnte es nämlich passieren, daß die eine Seite eines Tores, das an einen Planeten mit Luft angrenzt, diese Luft in den kalten leeren Raum des anderen Planeten heraussaugt.
    Das könnte mit der Zeit ohnehin geschehen. Wer weiß, wann die ständig wachsende Dichte der Materie die Lage der Tore so weit verschiebt. In welchem Falle das Leben auf der Erde noch schneller aussterben würde, als ich dachte.“
    Deyv ging es durch den Sinn, daß ihre Worte noch weniger tröstlich waren als die von Sloosh, und dazu bedurfte es schon einiges.
    Plötzlich wurde die Staubwolke dünner, und die Hitze kühlte sich ein wenig ab. Phemropit sandte einen fächerförmigen Strahl aus. Die Shemibob drehte an ihrem Gerät an einem Rheostat, und dieses Licht kam zu dem des Steinmetallgeschöpfes hinzu. Sie befanden sich in einer riesengroßen Höhle. Stalagmiten und Stalaktiten glitzerten in vielen Farben. Die Decke leuchtete, als sei sie mit Glimmer gesprenkelt. Die Luft war jedoch schwül und drückend.
    Sie gingen weiter über den unregelmäßigen Boden und änderten einmal die Richtung, um einem Abgrund auszuweichen. Das Wasser auf dem Boden stand immer noch etwa fünfzehn Zentimeter hoch. Sie spritzten sich damit naß, um sich den Staub vom Leibe zu waschen, und sie tranken reichlich, um einen Durst zu löschen, den sie bis dahin gar nicht bemerkt hatten.
    Deyv sah die Spitze eines Schädels aus dem Wasser ragen. Es war der Überrest von einem der Tiere, die die Shemibob herübergeschickt

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