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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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hatte.
    Da er sich schwach fühlte, setzte sich Deyv auf einen kühlen Felsklumpen.
    Vana sagte: „Du blutest ziemlich.“
    Sie rief Sloosh hinzu, der nichts zu bieten hatte außer dem guten Rat, Deyv solle seine Zellen anweisen, den Heilvorgang zu beschleunigen. Die Shemibob, die dieses gehört hatte, öffnete ihren großen Beutel und zog ein großes Gefäß mit Salbe aus ihm hervor. Sie schmierte das purpurne Zeug auf die Wunden, und eine Minute später hörte die Blutung auf.
    „Hier, iß das“, befahl sie und reichte ihm einen kleinen Würfel, der in dünnen Silberstoff gewickelt war. Was immer es war, es hatte einen unbekannten, aber köstlichen Geschmack. Er schlang es hinunter, und nach kurzer Zeit fühlte er sich wieder besser. Sie verteilte auch an die anderen Würfel, deren Kraft daraufhin ebenfalls wiederkehrte.
    „Ich habe alles eingepackt, wovon ich dachte, daß wir es im Falle einer überstürzten Flucht gebrauchen könnten“, bemerkte sie. „Ich wollte euch noch sagen, daß ihr das gleiche tun solltet, aber leider habe ich es bis nach der Ruhezeit verschoben. Hoffentlich wird mir das eine Lehre sein.“
    Sie gingen weiter, bis sie an die gegenüberliegende Wand der Höhle gelangten. Obgleich sie bis ganz nach oben kletterten, fanden sie nichts, das einem Ausgang auch nur entfernt ähnlich gesehen hätte. Nur ein winzig kleiner Spalt war dort, aus dem Wasser rieselte. Dieses Wasser war es auch, das langsam die Höhle überschwemmte.
    Der Lärm, der Staub und die Hitze drangen nun allmählich vom Tunneleingang herüber. Leichte Staubwolken wie die Vorreiter einer Geisterhorde bewegten sich auf sie zu.
    Die Schlangenzentaurin nahm ein kleines Gerät aus ihrem Beutel und hielt es nahe der Stelle, aus der das Wasser herausrieselte, an die Wand. Auf der runden Vorderseite leuchteten merkwürdige Figuren. Sie betrachtete sie eine Minute lang prüfend und bewegte das Gerät dann in beiden Richtungen und in verschiedenen Höhen an der Wand entlang.
    Als sie wieder bei dem Geriesel angelangt war, sagte sie: „An dieser Stelle ist die Wand nur anderthalb Meter dick. Ich weiß nicht, wie tief unter der Wasseroberfläche wir sind. Aber es macht auch keinen Unterschied in bezug auf das, was wir tun müssen.“
    Sie beschrieb den anderen ihren Plan, und man stimmte ihr zu, daß es keinen besseren gab. Wenn es auch ein verzweifelter Plan war, konnten, ja mußten sie damit Erfolg haben. Sloosh faltete das Fahrzeug auseinander und öffnete die Tür. Die Shemibob klebte die Spitze des Rumpfes mit einem Stück Tuch aus ihrem Beutel an Phemropits Hinterteil fest.
    „Das Tuch wird zwar bestimmt nicht reißen, aber ich weiß nicht, ob der Klebstoff hält. Wenn er erst mal fest ist, hält er selbst dann, wenn tausend Männer an jeder Seite ziehen. Aber man kann nicht wissen, was kommt. Wenn das Wasser einströmt, könnte es Phemropit mitreißen und gegen die Höhlenwand schmettern. Oder auf den Kopf stellen. Oder … nun, wir werden sehen.“
    Sie erklärte dem Geschöpf, was es zu tun hatte. Es antwortete ihr, daß es verstanden hätte. Aber falls der Plan fehlschlug, wollte es die anderen wissen lassen, daß es die Erfahrungen, die es mit ihnen zusammen gemacht hatte, als äußerst lehrreich empfunden hätte. Wenn es auch merkwürdige Erfahrungen gewesen wären.
    Inzwischen war offensichtlich, daß zum Reden keine Zeit mehr war. Sie waren von Staubwolken eingehüllt. Mehr dichter Staub strömte aus dem Tunnel. Die Hitze breitete sich aus und brachte sie nicht nur aus Angst ins Schwitzen.
    Vana jedoch, die am sentimentalsten von der ganzen Mannschaft war, stellte sich mit dem Lichtgerät vor Phemropit hin. Sie sagte ihm Lebewohl und tätschelte ihm die Nase. Natürlich spürte es ihre Hand nicht, aber vielleicht hatte es doch etwas von dem Gefühl, das darin lag, gemerkt. Dann lief Vana hustend durch den Staub zurück, und Deyv zog sie herein. Der Raum war nun überfüllt; allein die Shemibob füllte mit ihrem Körper ein Viertel davon aus. Sloosh machte die Tür zu. Die Beleuchtung war schon eingeschaltet; das Belüftungssystem arbeitete auch.
    Gesprochen wurde nicht; nur ab und zu war ein Keuchen oder ein unterdrückter Schrei oder, wie in Slooshens Fall, ein gelegentlicher, gesummter Stoßseufzer zu hören. Phemropit fuhr währenddessen waagrecht von einer Seite zur anderen, um ein großes, aber dünnes Loch in den Fels zu bohren. Dies dauerte wegen der Dicke der Mauer eine ganze Weile. Außerdem bedeutete es,

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