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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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hatte das Gefühl, daß Shrekmikl an seinem Schicksal Anteil nahm und seinem Verehrer den rechten Weg weisen würde.
    Er begab sich zu der Straße zurück, die er verlassen hatte, als die Insassen des Tharakorm zur Jagd auf ihn angesetzt hatten. Er setzte seinen Weg in der gleichen Richtung wie vorher fort. Nach vielen Ruhezeiten gelan g te er an den Fuß des Berges. Die Straße führte den Berg hinauf, war jedoch sehr gewunden und ging manchmal steil an einem Abgrund vorbei. Es war sinnlos, sie benu t zen zu wollen. Trotzdem beschloß er, sich auch die Rückseite des Berges anzusehen. Obgleich es Anzeichen dafür gab, daß ein Stamm in allernächster Nähe war, spürte er, daß er dort besser aufgehoben wäre. Es gab keinen rationalen Grund dafür; es war nur so ein Gefühl.
    Statt auf den Berg zu klettern, wanderte er um ihn he r um. Dies brachte mit sich, daß er sich durch einen manchmal sehr dichten Wald und etliche Sümpfe zu kämpfen hatte. Er gab aber nicht auf, und schließlich ha t te er den Gipfel umrundet. Das auf der anderen Seite li e gende Land sah dem, das er soeben hinter sich gelassen hatte, sehr ähnlich. Nichtsdestoweniger hatte er das G e fühl, etwas Sinnvolles geleistet zu haben. Nur, was das im einzelnen war, das hätte er schwer sagen können.
    Die Straße der Alten, die von der Spitze des Berges herabführte, lief von links auf ihn zu. Kurz darauf teilte sie sich in zwei Arme, und er wählte den linken. Es war eine Richtung, die Unglück verhieß, genau wie die linke Hand und ein von links wehender Wind Unglück verhi e ßen. Aber Shrekmikl war linkshändig und der Liebling s sohn der Großen Mutter.
    Deyv beobachtete, wie eine Herde gewaltiger rosafa r bener Zweibeiner mit langen Schwänzen gelassen über die nächste Kreuzung zog. Sie schenkten dem Klirren oder den grün aufleuchtenden Lichtern keinerlei Beac h tung. Wenn sie das konnten, warum sollte er das eigen t lich nicht auch können? Obwohl er sich ein wenig fürc h tete, folgte er ihrem Beispiel, und nichts geschah. Danach sparte er Zeit, indem er keine Umwege mehr um die Kreuzungen machte.
    Einmal, als er im Wald nach einem guten Platz zum Schlafen Ausschau hielt, stieß er auf die Reste eines Fe u ers in einer aus Dornenbüschen gebildeten Laube. Es mußte das Feuer einer einzelnen Person gewesen sein, die im Schlamm einige Fußabdrücke hinterlassen hatte. Sie sahen wie die eines Menschen aus, aber die großen Zehen waren außergewöhnlich lang. Deyv fragte sich, ob die Abdrücke von einem Yawtl herrühren konnten. Er hatte noch nie einen gesehen, aber seine Großmutter ha t te ihm einst dieses sagenhafte Wesen beschrieben. Eines seiner charakteristischen Merkmale war ein sehr langer großer Zeh.
    Ein weiteres Merkmal dieses Geschöpfes war seine Neigung zum Diebstahl. Deyv wurde plötzlich hellwach, als ihm das wieder einfiel.
    Vielleicht war er auf dem richtigen Wege.
    Leider würde der Yawtl keine Spuren hinterlassen, s o lange er sich auf der Straße bewegte. Außerdem konnte er an jeder Kreuzung eine neue Richtung einschlagen. Obwohl dem so war, wählte Deyv immer die Straße zu seiner Linken. Auch erhöhte er jetzt seine Geschwindi g keit. Die Tiere beklagten sich auf ihre Weise darüber, aber er beachtete sie nicht.
    Dann, eines Morgens nach dem Frühstück, war Aejip der Ansicht, daß sie vorläufig genug hatte. Sie rollte sich in der Höhle, die sie ausfindig gemacht hatten, zusa m men und weigerte sich, wieder aufzustehen. Es war o f fensichtlich, daß sie vorhatte, erst einmal richtig ausz u schlafen, bevor sie weitermachen würde.
    Deyv war außer sich. Die Verzögerung konnte zur Folge haben, daß der Yawtl – wenn es sich um einen so l chen handelte – einen Vorsprung von einer zusätzlichen Ruhezeit gewänne. Es hatte jedoch überhaupt keinen Sinn, Aejip dazu bewegen zu wollen, ihre Meinung zu ändern. Wenn Halsstarrigkeit charakteristisch für Katzen im allgemeinen war, so war sie für sie besonders chara k teristisch. Sie allein zurückzulassen wäre undenkbar g e wesen. Deyv brauchte ihre Dienste als Wachposten und außerdem als Nahrungslieferantin. Schließlich mochte er sie gern, ganz gleich, wie oft er sich über sie ärgerte.
    Endlich beschloß er, selbst auch auszuruhen. Er kon n te Ruhe gebrauchen, und Jums Pfoten schienen allmä h lich wund zu werden. Zuerst mußten sie jedoch jagen gehen. Wenige Minuten später verließen die beiden eine eingenickte Aejip und begaben sich auf einen selten b e nutzten

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