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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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entlangzugehen, bis sie hinter einer Bi e gung verschwunden sein würde. Dann konnte sie auf se i ne Seite überwechseln und sich zurückschleichen.
    Andererseits war sie wahrscheinlich genau wie er da r auf bedacht, eine Auseinandersetzung zu vermeiden, was bedeuten würde, daß sie sich seiner Sicht entziehen und dann so schnell wie möglich in entgegengesetzter Ric h tung den Pfad hinunterlaufen würde.
    Vielleicht hatte sie ihn auch gar nicht gesehen. Ve r mutlich war sie ja nur erschrocken, weil seine Abdrücke in den Busch hineinführten.
    Er gab Jum ein Zeichen, und die beiden machten sich auf den Weg durchs Dickicht. Sie behielten den Pfad im Auge und blieben hier und da stehen, um sich mittels eines Blicks durch die dichte Vegetation seiner Lage zu vergewissern und sich somit nicht allzuweit von ihm zu entfernen.
    Er fragte sich, ob sie von dem gleichen Stamme war, dem Shamoom damals seine Frau gestohlen hatte. Die Beschreibung paßte haargenau. Sie wirkte sonderbar, aber gleichzeitig auch anziehend auf ihn. Die blauen A u gen hatten ihn eine Sekunde lang abgestoßen. Sie waren so blaß, so ausgewaschen; sie ähnelten so sehr den A u gen, die man den Geistern nachsagte.
    Ihre Nase war zu klein und zu gerade, und ihre Lippen waren nicht so schön dick wie seine eigenen, aber sie hatten sicher ihren eigenen Reiz.
    Ihre Brüste waren nicht so groß wie die, die er g e wöhnlich bewunderte. Doch waren sie, obwohl klein, auch nicht zu klein und gewiß wohlgeformt. Sie schienen der Schwerkraft zu trotzen, diese aufrechtstehenden K e gel, und sie waren so ganz anders als die melonenförm i gen Brüste der Frauen seines Stammes.
    Das Exotische hatte schon etwas für sich. Aber sie b e saß kein Ei. Das war eben der Unterschied …
    Er hielt inne. Was redete er denn da? Er selber besaß doch auch keins! In diesem Augenblick kam ihm der G e danke, daß er ihr vielleicht aus gutem Grund begegnet war. Konnte ihr Ei etwa auch gestohlen sein, und zwar von der gleichen Person, die sein eigenes hatte mitgehen lassen?
    Als er sich gegenüber der Stelle befand, an der er sie gesehen hatte oder jedenfalls glaubte, sie gesehen zu h a ben, blieb er stehen.
    Nachdem er sich sorgfältig umgesehen und gehorcht hatte, schickte er Jum quer über den Pfad. Der Hund sprang mit einem Satz aus dem Gebüsch und stürmte auf die andere Seite des Pfades. Eine Minute später kam er dort aus dem Dickicht wieder heraus. Jums Verhalten ließ darauf schließen, daß sich die Frau in der Richtung entfernt hatte, aus der sie gekommen war. Deyv wollte es jetzt einfach darauf ankommen lassen. Statt sie von Jum aufspüren zu lassen, befahl er dem Hund, ihm auf dem Pfad zu folgen. Wie er erwartet hatte, fand er ihre Fußa b drücke dort wieder, wo sie auf den Pfad gestoßen war. Er brauchte Jum gar nicht ihrem Geruch hinterherzuschi c ken.
    Nach kurzer Zeit sah er, wie die Frau weiter vorn um eine Ecke bog. Etwas später hatte er sie eingeholt. Sie wandte sich um, als sie ihn laufen hörte, und sie wartete mit wurfbereitem Speer.
    Deyv blieb stehen und fragte sie nach dem Namen und Ziel. Sie antwortete in ihrer eigenen Sprache, von der er kein Wort verstand.
    Er zeigte auf seine Brust, an der das Ei fehlte, und dann auf die ihre. Ihre Augen wurden größer, und sie sagte etwas, was nicht unbedingt wie eine Drohung klang. Nichtsdestoweniger näherte er sich langsam und sprach mit leiser Stimme. Jum wich nicht von seiner Se i te, bis Deyv einfiel, daß es sie vermutlich weniger beu n ruhigen würde, wenn der Hund hinter ihm blieb.
    Wenn es auch eine ganze Weile dauerte, gelang es Deyv schließlich doch, ihr klarzumachen, was er meinte. Wenn er sie richtig verstand, war auch ihr Ei gestohlen worden. Seitdem, und lange war es noch nicht her, hatte sie nach dem Dieb gesucht. Nach ihren Zeichen und Bewegungen, die sie vollführte, zu urteilen, war das Ei anscheinend während ihrer letzten Ruhezeit entwendet worden.
    Wenn er sie auch weiterhin richtig verstand, hatte der Dieb Spuren hinterlassen. Sie waren in dieser Richtung verlaufen. Dann hatte sie sie verloren, aber in der anfän g lichen Richtung in der Hoffnung weitergesucht, wieder auf sie zu stoßen. Deyv machte ein Zeichen, um ihr deu t lich zu machen, daß, wenn all dies so war, der Dieb u n bemerkt an ihm vorbeigeschlüpft sein mußte.
    Dann fragte er: „Yawtl?“
    Sie wußte nicht, was das bedeutete. Vielleicht hatte sie ein anderes Wort dafür.
    Deyv trat näher an sie heran. Sie zuckte mit

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