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Dunkel ist die Zukunft

Dunkel ist die Zukunft

Titel: Dunkel ist die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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reden in aller Ruhe über alles?« fragte sie. »Ich stehe auf eurer Seite.« »Niemand steht auf unserer Seite - außer uns«, erwiderte der Tiefe. Er sagte es mit sonderbarer Betonung, fand Charity. Sehr schnell und irgendwie heruntergeleiert, wie etwas, das er sich selbst so oft eingehämmert hatte, bis er gar nicht mehr darüber nachdachte. Er wechselte auch sofort wieder das Thema und fuhr mit einer Geste auf Skudder fort: »Was hast du mit diesem Shark zu schaffen?« »Nichts«, antwortete Charity. »Warum wart ihr dann zusammen?« Allmählich machte dieses Verhör Charity wirklich wütend. »Falls es deiner geschätzten Aufmerksamkeit entgangen sein sollte«, sagte sie böse, »ich war gerade dabei, mich von ihm zu verabschieden, als ihr aufgetaucht seid.« »Ihr seid zusammen hierhergekommen«, beharrte der Tiefe. »Warum?« »Das sind wir nicht«, mischte sich Skudder ein. »Sie sagt die Wahrheit. Ich war hinter ihr her.« »Er ist anhänglich«, bestätigte Charity, während sie erstaunt zu Skudder hinübersah. Der Shark wirkte sehr ernst. Nicht ängstlich, aber besorgt. »Sie lügen, Mark«, sagte einer der anderen Tiefen. »Das ist ein Trick. Wir sollten sie erschießen und den Wölfen zum Fraß vorwerfen.« Mark nickte. »Vielleicht tun wir das«, sagte er ernst, dann wandte er sich wieder an Charity. »Es sei denn, du hast ein paar sehr gute Antworten, Laird. Also - wo kommst du her und woher hast du diese Kleidung?« Charity seufzte lautlos. Aber vielleicht war es das beste, Marks Fragen einfach der Wahrheit nach zu beantworten. »Ich komme aus New York«, antwortete sie. »Und diese Kleider sind meine Uniform. Die Dienstkleidung eines Raumpiloten der U.S. Space Force.« Auf Marks Hieb war sie nicht gefaßt. Bunte Schmerzblitze flackerten vor ihren Augen. Ihre Unterlippe blutete ein wenig. »Du lügst.« »Nein«, sagte Charity gepreßt. »Aber ich kann mir gerne ein paar Lügen ausdenken, wenn dir die Wahrheit nicht gefällt.« Marks Augen funkelten, aber er verzichtete darauf, sie noch einmal zu schlagen, und wandte sich an Skudder. »Gut, dann zu dir, Shark. Du bist also Skudder.« Er lachte ganz leise. »Es freut mich, dich persönlich kennenzulernen. Ich habe viel von dir gehört.« Skudder nickte. »Es ist wirklich ein Kreuz, so berühmt zu sein«, sagte er im Plauderton. »Aber ich kann es ... « Mark versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht, und Skudder verstummte. Ein dünnes, böses Lächeln erschien auf seinen Lippen, und plötzlich war es der Tiefe, der einen halben Schritt vor dem Shark zurückwich, nicht umgekehrt. »Deine dummen Sprüche werden dir vergehen«, prophezeite Mark. »Du kommst hier nicht mehr lebend raus. Wir haben lange auf dich gewartet.«
    Skudder blickte haßerfüllt zu ihm auf, aber seine Stimme war ganz ruhig, als er antwortete: »Das ist mir klar, Mark. Ihr könnt mich nicht leben lassen, jetzt, wo ich weiß, wo ich euch suchen muß. Aber laßt Charity laufen. Sie sagt die Wahrheit. Sie gehört wirklich eher zu euch als zu uns.« »Ja, und deshalb nimmst du sie auch in Schutz, nicht wahr?« sagte Mark höhnisch. »Ich glaube dir kein Wort. Wahrscheinlich habt ihr diese Uniform irgendwo gefunden und kommt euch jetzt besonders schlau dabei vor, uns dieses kleine Schmierentheater vorzuspielen. Sie ist eine von euch.« Skudder schwieg eine Weile. Charity konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. »Selbst wenn es so wäre«, sagte er schließlich. »Dann wäre es um so dümmer, uns umzubringen. Oder glaubst du wirklich, wir beide wären allein gekommen?« »Nein«, antwortete Mark ungerührt. »Ich weiß sogar, daß es nicht so ist. Aber wenn du darauf hoffst, daß deine Aasgeier dir zu Hilfe eilen, irrst du dich. Wir wissen von jedem einzelnen, wo er ist. Wenn sie hierherkommen, töten wir sie.« »Ach?« sagte Skudder spöttisch. »Übernehmt euch nicht.« »Er hat recht, Skudder«, sagte Charity ernst. »Deine Männer haben keine Chance. Dieser Bunker ist eine Festung.« Skudder sah sie verwirrt an, und auch Mark drehte sich wieder herum. »Woher willst du das wissen?« »SS Nulleins«, antwortete Charity betont. »Die größte und sicherste Bunkeranlage der westlichen Welt. Sechsundzwanzig Ebenen, von denen einige allerdings zerstört sein dürften. Ausgerüstet mit den modernsten Waffensystemen, einer autarken Energieversorgung und Startvorrichtungen für drei Space Shuttles, von denen noch zwei unten im Hangar stehen.

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