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Dunkel wie der Tod

Dunkel wie der Tod

Titel: Dunkel wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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schlagartig wütend werden zu lassen. Irgendwann war ich dann in seiner Gegenwart so angespannt, dass ich kaum noch essen konnte. Im zweiten Jahr meiner Ehe mit Duncan war ich völlig abgemagert, und irgendwelche blauen Flecken hatte ich eigentlich immer.“
    â€žWarum haben Sie ihn nicht einfach verlassen?“, fragte Will.
    Wie sollte sie ihm das erklären? Bis heute verstand sie nicht ganz, wer sie damals eigentlich gewesen war, wer Duncan gewesen war. „Danach bereute er immer sehr, was er getan hatte. Er versicherte mir, dass es eigentlich gar nicht an mir liege, sondern daran, dass er sich nicht wie ein richtiger Mann fühle, weil er sich ja praktisch von seiner Frau aushalten lasse. Mittlerweile wusste ich schon, dass es auch nichts bringen würde, abermals auf die Stelle bei dem Schiffsbauer zu sprechen zu kommen, und so ließ ich es sein. Duncan meinte, er brauche nur mal ein richtig gutes Ding – etwas, das so richtig was einbringen würde.“
    â€žDer Juwelier.“
    â€žGenau. Davon habe ich jedoch erst am nächsten Tag erfahren – als die Polizei ihm schon auf den Fersen war und Duncan fieberhaft versuchte, die Beute zu verstecken. Ich entdeckte Blut auf seinem Hemd und fragte ihn, wo das herkam, und da hat er mir erzählt, was er mit Mr. Ripley gemacht hat. Ich sagte ihm, dass es zwischen uns aus sei – ein schwerer Fehler! Ich hätte mich einfach in aller Stille davonmachen sollen, nachdem er verhaftet worden war, denn ich habe nie daran gezweifelt, dass er gefasst werden würde. Als ich ihm jedoch sagte, dass ich ihn verließe …“ Sie schüttelte den Kopf. „Er war völlig verrückt. Sobald er auf mich losging, merkte ich, dass es diesmal kein Halten mehr für ihn gab. Ich sagte ihm, dass ich ein Kind bekäme. Aber er dachte, ich würde mir das nur ausdenken, damit er aufhört.“
    Will wandte sich zu ihr um, bevor er ein wenig zögernd fragte: „Und stimmte es denn?“
    Nell wollte Ja sagen, doch ihr brach die Stimme. Sie räusperte sich: „Ja, ich wusste es selbst erst seit Kurzem. Aber Duncan dachte, ich würde ihn anlügen, und das steigerte seinen Zorn nur noch. Er hat mich getreten, ging mit dem Messer auf mich los. Er … hat sich mir aufgedrängt. Er wollte, dass es mir wehtat, und das tat es auch. Ich weiß nicht, ob es das war oder ob es daran lag, dass er mir in den Bauch getreten hatte, bloß als ich wieder zu mir kam, war Duncan fort – wie ich später erfuhr, befand er sich bereits in Gewahrsam –, und ich … ich hatte eine Fehlgeburt.“
    Will brummelte etwas in sich hinein, das sie nicht verstehen konnte.
    â€žEs gab Komplikationen“, fuhr sie fort, „Ich hatte eine unvollständige Fehlgeburt, doch das merkte ich erst Tage später, als ich bereits eine fiebrige Infektion hatte. Meine Zimmerwirtin brachte mich halbtot zu Dr. Greaves. Er … führte die notwendigen Maßnahmen durch, und das mit großer Umsicht und viel Geschick. Ich weiß nicht, ob es jedem Arzt gelungen wäre, mich in diesem Stadium zu retten. Aber …“ Nun kam das Schlimmste von allem – das, was sie Duncan nie würde verzeihen können. „Ich kann keine Kinder mehr bekommen.“
    Die nachfolgende Stille lastete schwer auf ihr und schien nicht enden zu wollen, doch schließlich meinte Will: „Wie können Sie sich dessen so sicher sein? Derlei Befunde müssen nicht unumkehrbar sein. Oft besteht wirklich noch Hoffnung.“
    â€žIch weiß. Dr. Greaves hat mir damals auch nur gesagt, dass ich unfruchtbar werden könnte. Doch es muss so gekommen sein, denn …“ Sie zögerte kurz. „Ich hatte Ihnen ja erzählt, dass ich danach bei Dr. Greaves geblieben bin und dass wir …“
    â€žJa, ich weiß.“
    â€žWir lebten drei Jahre zusammen, und in all der Zeit habe ich niemals empfangen.“
    â€žGewiss haben Sie aber bestimmte … Vorkehrungen getroffen. Er war schließlich Arzt und wird die verschiedenen Möglichkeiten gekannt haben.“
    â€žDas wollte ich nicht.“
    â€žAus religiösen Gründen“, vermutete er.
    â€žJa.“
    â€žIhnen ist schon bewusst, dass die Gesetze der Kirche nicht von Gott gemacht wurden, sondern von Männern, die vorgeben, in seinem Sinne zu sprechen?“
    â€žEs ist der Glaube, in den ich geboren und mit dem ich aufgewachsen bin“,

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