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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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und schaute etwas ratlos vor sich hin. Gerade wollte Frank ansetzen, als ihm Maren in die Parade fuhr.
    „Wir haben in dem Wagen eine CD-Hülle gefunden.“, nahm sie ihm die Worte aus dem Mund. „Auf dieser Hülle stand ‚Caroline14’. Können Sie damit etwas anfangen?“.
    Jenny schrak zusammen, fasste sich aber schnell wieder. Jetzt war sie wieder das „coole“ Mädchen vom Beginn ihres Zusammentreffens. Während der gesamten Dauer ihres Gesprächs hatte sie auf diese Maske verzichtet. Frank beobachtete interessiert und gespannt die Veränderung in ihrem Gesichtsausdruck. Passend dazu steckte sie sich wieder eine Zigarette an und fummelte etwas an dem Computer herum, der vor ihr auf dem Tisch stand.
    „Caroline14?“, gab sie sich uninteressiert. „Was soll das schon sein. Auf einer CD-Hülle? Wahrscheinlich irgendeine Scheißmusik, die sich mein Bruder oder sonstwer reinzeiht. Weiß ich nicht.“
    „Kennen Sie einen Jörg Klettner?“, schoss Frank hinterher.
    Jenny schaute plötzlich auf.
    „Klettner? Nie gehört.“
    Auch das glaubte ihr Frank nicht wirklich.
    Da ist noch was zu holen
, dachte Frank und konnte ein aufkommendes Triumphgefühl nicht gänzlich unterdrücken.
    Als die beiden gingen, fasste er Maren im Gehen um die Taille. Sie lehnte sich leicht an ihn.
    „Jetzt geht’s los!“, raunte er ihr zu.
    Im Wagen schlug Frank heftig auf das Lenkrad und gab einen Schrei von sich, der stark an Tarzans Urwaldgeheul erinnerte. Maren lachte und legte ihre Hand beruhigend auf seinen rechten Arm.
    „Pass auf!“, warnte sie ihn. „Der Airbag.“
    Frank drehte sich zu ihr und die schiere Freude sprühte aus seinen Augen.
    „Ich glaube, wir haben da einen Fuß in der Tür! Was meinst du?“
    „Scheint so.“ Maren freute sich auch.
    „Dass die junge Frau am Ende ziemlich geschwindelt hat, war ja offensichtlich, obwohl sie sich unheimlich bemüht hat, cool zu sein.“
    Frank startete den Wagen und musste beim Anfahren aufpassen, dass er nicht den Hund anfuhr, der es sich zwischenzeitlich neben dem rechten Vorderrad gemütlich gemacht hatte. Gemächlich stand der Hund auf, bog dabei den Rücken durch, streckte die Hinterbeine und gähnte, dass es nur so eine Freude war.
    „Wie wär’s mit einem Kaffee in einem hübschen Café? Wir müssen sowieso gleich nochmal hierhin, und zurück nach Mülheim zu fahren, lohnt sich nicht.“
    „In Ordnung!“, erwiderte Maren und schnallte sich an. „Dann mal los!“
    ***
    Als Malte und Reinhard das Krankenhaus verließen, waren sie regelrecht erschöpft. Sie hatten mit Frau Siebert jede Minute ihres Alltags der letzten drei Tage vor dem Mord an Claudia Hülst und ihrem Freund rekonstruiert und mitgeschrieben. Bei den meisten Sachen war sich die Frau hundertprozentig sicher, bei einigen wenigen bestanden Unklarheiten, ob die zeitliche Reihenfolge so richtig war. Es war kurz nach elf und Malte hatte den Vorschlag gemacht, sich in ein Café auf der Schloßstraße zu setzen und die Aufzeichnungen noch einmal in Ruhe durchzugehen. Es wurde zwar nicht die Schloßstraße, sondern eine Nebenstraße in der Fußgängerzone von Mülheims Zentrum, doch saßen sie jetzt vor einem Kännchen Kaffee, aßen ein Stück Kuchen und hatten die Blätter mit Reinhards Gekritzel vor sich liegen.
    „Ist dir was aufgefallen?“, fragte Malte mit vollem Mund.
    „Eigentlich nicht“, antwortete Reinhard, ebenfalls kauend.
    „Es kommen sowieso nur Montag oder Dienstag in Frage. Dienstagabend ist unsere hübsche Patientin nach Duisburg gefahren.“
    Sie begannen, den Ostermontag Stunde für Stunde durchzugehen, natürlich nicht ahnend, dass das, wonach sie suchten, nicht in ihren Aufzeichnungen stand.
    ***
    Maren und Frank hatten in einem wunderschönen kleinen Café an der Ruhr in Kettwig eine kleine Pause von etwa einer Stunde gemacht und sich mit einer Cola und einer Wurst im Blätterteigmantel gestärkt. Immer noch wollte sich das Hochgefühl, das sich bei beiden nach dem Gespräch mit Jenny Ritter breit gemacht hatte, nicht legen. Sie saßen bereits wieder im Wagen und waren auf dem Weg zu Ritters PC-Shop, um die beiden Techniker zu befragen.
    „Meine Güte! Endlich geht es voran! Die Kleine hat gelogen, dass sich die Balken nur so bogen!“
    Maren nickte.
    „Sie hat aber nicht
nur
gelogen. Mir schien es so, dass sie bei der Erwähnung der CD-Hülle und dem Namen Jörg Klettner etwas aus dem Takt kam. Wir müssen das nachher mit Malte und Reinhard mal richtig analysieren.

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