Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
wieder! , sagte sie sich.
Tobi und Thomas hingegen liebten diese Attraktion und machten sich über Claudia
lustig. Ein weiterer Versuch, sie nochmal zum Geistertower zu überreden, schlug
natürlich fehl.
Es
war ein schöner Tag im Phantasialand.
Keine
unangenehmen Überraschungen, kein Termindruck, kein An- und Einschleimen, keine Heuchlereien, keine Lügen.
Keine Lügen? – Und was ist mit ihr? – Deiner Tochter!?
Kapitel 6
Endlich war es soweit: Die Familie Mann hatte ihre Sachen gepackt
und befand sich auf dem Flughafen Köln/Bonn, um nach München zu fliegen. Dort
würden sie ihren Mietwagen, einen Chrysler Cherokee, abholen und die restlichen
Kilometer zu ihrem Ziel fahren. Ihr Ziel war eine Berghütte in der kleinen
Ortschaft Farchant nahe der Bayerischen Alpen.
Als sie in München ihren Wagen abholten, wurden sie herzlich von
Frau Preuß begrüßt, einer netten älteren Dame, die sie noch vom letzten Jahr kannten.
Thomas freute das. Er nahm den Wagen in Empfang und nach einem schnellen
Mittagessen in einer Fast Food Kette machten sie sich auf den Weg. Es war ein
schöner Sommertag, also fuhr Thomas gemächlich und mit offenem Fenster. Man
konnte förmlich diese wunderbare, reine und gesunde Luft der Berge und Wälder
Bayerns schmecken und riechen. Gegen siebzehn Uhr
bezogen sie ihr Quartier. Eine Dame vom Tourismusbüro, bei dem sie die
Berghütte gemietet hatten, gab ihnen die Schlüssel und noch ein paar
Instruktionen, was jedoch relativ schnell über die Bühne ging, da Thomas das
alles noch von letztem Jahr kannte und auch die gleiche Hütte gemietet hatte.
Zuvor hatten sie noch einige Lebensmittel im örtlichen Supermarkt
gekauft, und auch hier wurde die Familie Mann erkannt, was Thomas gerne und mit
einem freudigen
Lächeln erwiderte. Hier musste man sich einfach nur wohlfühlen. Dass er diesen
Ort letztes Jahr besucht hatte, bereute er kein Bisschen. Als die Dame vom
Veranstalter sie verließ, verstauten sie ihre Sachen in der Wohnung und Thomas
machte sich gleich daran, den Grill anzuschmeißen – er hatte Lust auf gegrillte
Steaks. Er war der Meinung, dass gegrilltes Fleisch unter der Luft der Berge am
besten schmeckt.
Ob
es nun der Hunger war, oder wirklich die Luft - die ganze Familie hatte
ordentlich zugelangt. Selbst Tobi, der normalerweise nicht viel aß, schlug sich
genüsslich den Bauch voll. Sie saßen noch bis zum Sonnenuntergang draußen auf
ihrer Terrasse und begaben sich danach alle glücklich
und erschöpft ins Bett.
Am nächsten Tag stand eine Wanderung zu den Bergen an.
Sie packten ihr Wanderzeug ins Auto und fuhren nach Griesen, an
der österreichischen Grenze - dort gab es herrliche Wanderwege - der Ausflug
letztes Jahr dorthin hatte ihnen auch schon viel Spaß bereitet gehabt. Es war
also fast schon eine Pflicht, ihn zu wiederholen. Gegen 10 Uhr morgens stellten
sie den Wagen ab und zogen ihre Wanderschuhe an. Sie nahmen noch die belegten
Brote und
Getränke, die Claudia eingepackt hatte, und machten sich auf den Weg. Gegen 16
Uhr kamen sie einigermaßen erschöpft - Thomas trug Tobi auf den Schultern - an
einer kleinen Schänke an, in der sie auch schon letztes Jahr einkehrten.
Beständigkeit gefiel Thomas, und so ist es nicht allzu verwunderlich, dass er
für sich und seine Familie, wie vergangenes Jahr auch schon, einen Platz auf
der Terrasse suchte und sogar in etwa das gleiche bestellte.
Erkannt
wurden sie diesmal allerdings nicht.
„Er
hoat wieder zugeschlagn“, hörte Thomas jemanden, dem Dialekt nach einen
Einheimischen, sagen, beachtete dies aber nicht weiter.
„Wirklich?
Wo?“, fragte ein Zweiter, dessen Dialekt nicht ganz so urig schien.
„Goanz
in der Näh - in Ohlstadt.“
„Hier
in unsrer Gegend? Dass i des noch miterlebn muss. Furchtbar. So was hab i in
meinen 70 Jahren noch net erlebt. So was tut doch kaa Bayer net.“
Jetzt
wurde Thomas doch aufmerksam. Ohlstadt, das war ganz in ihrer Nähe.
Was
war geschehen? ,
fragte er sich.
Er
wollte gerade aufstehen und die beiden, schon recht alten Herren, ansprechen,
als die Kellnerin gerade ihr Essen brachte. Im selben Moment standen die beiden
Älteren auf und waren im Begriff zu gehen.
Thomas
war zu neugierig, um diese Gelegenheit verstreichen zu lassen, also sprach er
sie an.
„Verzeihen
Sie bitte, ich habe gerade zufällig ihr Gespräch mitbekommen. Von wem sprachen
Sie, wenn ich fragen darf? Meine Familie und ich machen gerade Urlaub in
Farchant, und wenn
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