Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
ich richtig verstanden habe, sagten sie was von Ohlstadt?“
„Ja,
richtig - dieser wahnsinnige Serienmörder, ...“
„G´stört
isser!“ viel ihm der Andere aufgeregt ins Wort,
„...
mei, dann der G´störte halt, wissen´s scho, der seit einiger Zeit Deutschland
unsicher macht, der hot wieder zugeschlagn. Hier, in unserer so b´schaulichen
Ecke. Könna Sie sich des vorstelln?“, beendete er seinen Satz – Thomas war
plötzlich voll in seinem Element.
„Sicher,
dass es der Gleiche war?“
„Die
Zeitungen meinens jedenfalls. Wos geht nur in so an Menschen vor sich, so
grausam zu sein? Ich froag mi scho, wos er bei uns in so ner ruhigen Gegend
sucht? Seins bloß vorsichtig“, dann schaute der zweite von ihnen Tobi an und
sagte völlig dialektfrei: „Du würdest es merken.“
Verschüchtert
schaute Tobi zur Seite.
Thomas
und Claudia beachteten diesen Satz nicht weiter.
„Vielleicht
war man zu ihm ja auch grausam.“
„Wie
bitte?“, fragte einer von den beiden Thomas, da er nicht richtig hingehört
hatte und in Gedanken schon auf seinem Heimweg ins Altersheim war.
„Nun,
Sie fragten doch, dass Sie nicht verstehen könnten, wie jemand so grausam sein
könnte. Oft ist diese Grausamkeit ein Aufschrei nach Zuneigung, Liebe oder
irgend etwas, das sich in seiner Kindheit negativ ereignet hat. Vielleicht
wurde er von der Gesellschaft ignoriert oder missbraucht. Und nun macht er sich
Luft. Auf seine Art, die wir als äußerst brutal empfinden. Aber sie gibt ihm
Aufmerksamkeit. Vielleicht ist er ein sehr einsamer und trauriger Mensch, der
sich nach einem Freund sehnt, der ihm zuhört.“
Die Einsamkeit schlägt große Wellen in
unseren Herzen und Gedanken. Vor allem negative!
„Da
mog was dran sein. Aber kann denn Gewalt eine Lösung sein? Entweder bin ich zu
alt oder zu konservativ, junger Mann, doch für mi kann dieser ganze
psychologische Krimskrams und Hokus Pokus keine Rechtfertigung sein. Würd mich
net wundern, wenn der des genießt.“
„Ja,
das glaube ich auch. Er genießt es, grausam zu sein. Vielleicht stimuliert ihn
das sogar sexuell.“
„Gott
sei Dank bin ich scho zu alt, und werd nicht mehr viele solcher greislichen
Dinge miterleben müssen. Früher gabs sowas jedenfalls nicht. Daran sind nur die
Medien schuld.“
„Nun,
da muss ich ihnen leider widersprechen. Diese Art von Verbrechen gab es schon
immer. Sicherlich gab es in Deutschland nicht so viele wie in den USA. Der
einzige Unterschied zu früher ist wohl der, dass es damals nicht die Medien
gab, die darüber berichteten. Mir fallen ganz spontan die Massenmörder Hamann
oder Karl Denker ein. Beide trieben ihr Unwesen Anfang des 20. Jahrhunderts.
Und ihre Taten waren ähnlich schrecklich wie die des heutigen Täters.
Von
Hamann sagt man, dass er nicht nur seine Opfer geschlachtet hat, sondern
angeblich aus seinen Opfern Würstchen gemacht und diese dann verkauft haben
soll.“
Claudia
ahnte, dass diese Unterhaltung nichts für Kinderohren werden würde, und hielt
Tobi noch rechtzeitig die Ohren zu; seit die Mordserie dieses Psychopathen
begann, faszinierte Thomas dieses Thema und er informierte sich im Internet
über Massenmörder, Serienmörder und allerlei andere obskuren Sachen. Er war
erstaunt, wie viel im Internet darüber geschrieben stand. Zum Teil mit
erschreckenden und detaillierten Angaben, wie die Täter vorgingen. Er fand eine
Seite, auf der es Beschreibungen der widerlichsten Verbrechen gab und gar eine
Seite, wo sich Suizidgefährdete zum kollektiven Selbstmord verabredeten. Fast
gewann er den Eindruck, dass das Internet ein Sammelbecken für Geisteskranke
war.
„Ich
weiß nich, junger Mann. Ich hoff nur, dass unsre schöne Ecke hier verschont
bleibt.“
„Auf
Wiederschaun ...“, antwortete der zweite alte Mann, Thomas misstrauisch
beäugend. Dann verließen sie das Lokal.
„Du
wirst ihn erkennen ...“, sagte der zweite Mann noch im Vorbeigehen zu Tobi -
und wieder beachteten Claudia und Thomas diesen Satz nicht.
„Ich wusste gar nicht, dass du dich mit Serienmördern
beschäftigst ...?“, erwiderte Claudia in fragendem Ton.
„Du weißt so einiges nicht über mich, mein Schatz. Das macht
unsere Beziehung ja auch so interessant“, antwortete Thomas mit ein wenig
Bitterkeit in der Stimme. Seine Augen nahmen eine aggressive Haltung an.
Claudia entging das.
Und niemand soll erfahren,
wie es damals war. Dafür hast du gesorgt. Dass alles verschlossen bleibt.
Wie die JFK-Akte – Nein, noch viel
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