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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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vor ihnen verstecken konnte. Aber der Schlaf überwältigte mich, bevor ich meine Überlegungen weiterspinnen konnte.
    Am nächsten Morgen gab es im Herbst gesäten Feldsalat zu ernten, einen großen Korb voll allein aus dem Gemüsegarten, den Jonna angelegt hatte. Sie war daheim geblieben, um die Arbeit zu tun, und ich half ihr dabei. Als wir fertig waren, rieb sie sich das Kreuz.
    »Zu viel für uns«, meinte sie. »Der Boden ist gut. Und die Nachbarn haben auch genug. Wir werden einen Teil davon tauschen.«
    Ich sah mich um. Die Häuser in Sichtweite waren kleine Flecken weiß gekalkter Wände vor dem Braun des Bodens. Jenseits davon, nicht sehr weit entfernt, bedeckten Buschwald und Heide das wellige Land bis zum Horizont. Weiter entfernt und zur Linken stieg das Hügelland zu den blauen Ketten des Hochgebirges an. Mit wem wollte sie tauschen, wenn nicht mit den Nachbarn?
    Am Nachmittag hob Jonna den Korb auf die Schulter. Sie hatte ein paar andere Dinge hinzugefügt, Wildkräuter und Heilkräuter, die sie in der Wildnis gesammelt und zu kleinen Büscheln gebunden hatte. Sie wollte nicht zulassen, dass ich irgendetwas von Gewicht trug. Was mich auf einen Gedanken brachte.
    »Wir könnten es Chloe aufladen«, sagte ich, »wenn sie irgendwo in der Nähe ist.« Eine geschickte Art zu fragen, was sie mit ihr gemacht hatten. Ich hatte sie gerufen und festgestellt, dass sie sich außer Reichweite befand.
    »Chloe?«, fragte Jonna.
    »Mein Pferd.«
    »Ah. Nun, wir haben hier keinen Stall und keine Möglichkeit, für ein so feines Tier zu sorgen. Also schickten wir sie weiter. Der Orden wird sich um sie kümmern. In der Sperrfeste gibt es Stallungen und gute Pferdepflegerinnen.«
    Und Leute, die sich dafür interessieren werden, wie eines von Nathans Pferden hierher gekommen sein konnte. Götter.
    »Sperrfeste?«, fragte ich so beiläufig wie möglich.
    Sie nickte. »Ihr nächster Stützpunkt. Gleich jenseits des Orimentpasses. Ungefähr vier oder fünf Tagereisen von hier.« Sie machte eine unbestimmte Handbewegung auf die Berge zu. »Wir müssen gehen. Der Tag wartet nicht.«
    Vier Tage hin, vier Tage zurück. Dann konnte ich sie morgen oder übermorgen erwarten. Gerade noch rechtzeitig. Ich ging mit Jonna und dachte fieberhaft nach.
    Wir erstiegen auf einem Fußpfad die Anhöhe hinter dem Haus, einem Pfad, der zwischen zwei Feldern aufwärts führte. Auf halber Höhe endeten die Felder, und der Pfad wurde steil. Bald wurde der Boden dünn und steinig, die Vegetation lichtete sich. Aber der Pfad führte gut ausgetreten weiter hinauf. Ich machte mir meine Gedanken darüber. Warum gingen die Leute aus der Gegend hier herauf, fort von den Feldern, die sie so mühevoll bestellten, und warum trug Jonna den Korb mit Feldsalat und Kräutern in die Hügel hinauf?
    Der Tag war wärmer als die vorausgegangenen, und Jonna wischte sich Schweiß von der Stirn, als wir den Rücken der Anhöhe erreichten. Dort nahm sie den Korb von der Schulter und blickte umher. Ich folgte ihrem Beispiel.
    Die Aussicht war weit, aber außer den Feldern unter uns und dem welligen Land der Moore und Heiden, das sich in dunstig blauer Ferne verlor, kam nichts in Sicht. Erdfarben, braune und stumpfgrüne Töne waren vorherrschend. Zu den Bergen hin wurden die Hügel höher und steiler. Vielleicht war das der Grund, dass die Leute hier gesiedelt hatten, vier Tage vom letzten Stützpunkt des Ordens entfernt. Hier fand sich das erste zusammenhängende Stück recht flachen Landes mit guten Böden, die sich zum Anbau eigneten.
    Jonna stellte ihren Korb auf einen flachen Stein auf der Kammhöhe des Hügels. Dann trat sie zurück.
    »Opfern wir den Göttern?«, fragte ich. Ich wusste, dass dies in manchen Gegenden getan wurde.
    Jonna lächelte. »Nein, nicht das. Nicht heute. Jetzt müssen wir ein Stück den Hügel hinuntergehen und warten.« Und sie machte kehrt und führte mich hinunter, bis wir das erste Dickicht des Buschwaldes hinter uns hatten. Dann setzten wir uns nebeneinander auf einen Stein und blickten über die Felder hinaus, nicht zur Anhöhe hinter uns. Ich saß bei ihr und wunderte mich. Nur zu gut war mir bekannt, was mit Waren oder Gegenständen geschah, die man in Tenebra unbewacht zurückließ. Gut, vielleicht war es hier nicht das Gleiche, aber welchen Grund gab es, den Feldsalat und die Kräuter den Hügel hinaufzutragen und dort zurückzulassen?
    Ich ließ meine Gedanken aufwärts gehen und suchte einen Raubvogel. Dort war einer, hoch im

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