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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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ich nicht verstand, fügte sie hinzu: »Des Ordens der Siegesgöttin. Die Schwertjungfrauen. Du musst von ihnen gehört haben. Du hast diesen weiten Weg auf dich genommen, sie zu treffen.«
    »Nicht ich«, sagte ich. »Es war Fürst Nathan, der gekommen ist. Ich wurde nur mitgenommen.« Jonna sah mich von der Seite an. »Sie müssen von ihm gehört haben. Ihm gehört der größte Teil der Welt.«
    »Ist das so? Ja, ich habe von ihm gehört, aber wir sind ihm nicht Untertan. Niemand hier. Auch nicht der Orden. Und wie es scheint –« und hier wandte sie den Kopf und sah mir ins Gesicht »– auch nicht eine gewisse große Stute, obwohl sie sein Brandzeichen trägt.«
    »Ich hab sie nicht gestohlen«, sagte ich etwas zu schnell. In diesem Augenblick fiel es mir ein. Der Orden. Sie gehörten offenbar zu den Leuten, die Nathan bekämpften.
    »Nein«, gab sie zurück, »ich sagte nicht, dass du die Stute gestohlen hast. Obwohl es wahr ist, dass du für deine Größe lange Steigbügel hast. Nein, sie ist schon dein Pferd. Sie hat dich sehr widerwillig verlassen. Du musst sie lange gehabt haben.«
    »Einige Zeit, ja.«
    Sie nickte. »Das dachten wir uns.« Ich hatte das Gefühl, dass sie noch etwas sagen sollte, aber sie stand auf, ging durch den Raum, um Wasser zum Reinigen ihrer Schale zu schöpfen. Der Mann – Pers – war schon hinausgeschlüpft.
    Ich richtete mich auf. »Wenigstens kann ich Ihnen wieder Ihr Bett überlassen. Ich bin es gewohnt, am Boden zu schlafen…« Das führte zu einem höflichen Streit, den ich gewann.
    Am folgenden Tag ging es mir wieder besser und ich konnte mit klarem Kopf nachdenken. Ich konnte sogar im Gemüsegarten umgraben und Unkraut jäten. Sie wollten dort Bohnen und Erbsen und Gemüse säen. Während ich arbeitete, hatte ich viel Zeit, Beobachtungen zu machen, Überlegungen anzustellen und mich mit den Fragen zu beschäftigen, die sich daraus ergaben.
    Alles war neu. Die Häuser, so schlicht sie wirkten, waren neu. Drei andere standen in Sichtweite und alle glichen aufs Haar diesem. Die Werkzeuge, die Wege, sogar die Zaunpfosten, alles war neu oder wenig gebraucht. Es gab keine Kinder, keine alten Leute. Ich sah nur junge Paare wie Jonna und Pers, wenn sie auf dem Weg zu den Feldern hinausgingen, alle eifrig darauf bedacht, jede Stunde, die der Tag hatte, zur Arbeit zu nutzen. Und sie wussten alle von mir; alle grüßten mich mit einem Kopfnicken, obwohl sie nicht sprechen konnten.
    Es wurde wieder Abend.
    »Nun ja, natürlich ist alles neu«, sagte Jonna. »Das sagt schon der Name – Neutal.« Sie blickte hinüber zu ihrem Mann, der an einem Bein für einen Hocker schnitzte. »Wir besiedeln dieses Land für den Orden. Wir haben es von ihm bekommen.«
    »Sie sind Landpächter des Ordens?« Ich wusste genug über Landwirtschaft und Bauern, um zu vermuten, dass die Frage des Landes, wer es besaß, wie viel, von welcher Güte, mit welchen Rechten und Lasten, eine große Rolle in ihrem Denken spielte.
    »Ja, sozusagen. Aber es ist unser Land. Wir müssen dem Orden dafür Steuern zahlen, beginnend mit dem dritten Jahr.« Sie seufzte, rieb sich die müden Augen. Das Abendessen war durch ein Kaninchen, das Pers in einer Schlinge gefangen hatte, nahrhafter gewesen. Hier gab es keine Jagdgesetze, keinen Grundherrn, der ihre Einhaltung erzwang.
    »Aber der Orden herrscht hier?«
    Sie schien überrascht. »Natürlich. Der Orden gab uns Nahrung für den ersten Winter, Werkzeug, Zugtiere, Saatgut und alles andere, was wir brauchten, um hier draußen auf eigenem Land zu siedeln. Wir haben es vom Orden, aber es ist unser.«
    Ich nickte, lächelte höflich und aß meine Schale leer. Mein Magen machte keine Schwierigkeiten mehr. Wenn wir uns schlafen legten, würde ich in Ruhe nachdenken können.
    Anscheinend war dieser Orden genauso scharf aufs Regieren wie Nathan, wenn er es vielleicht auch ein wenig anders anfing. Kein Wunder, dass sie einander bekämpften.
    Und ich war die Spreu zwischen ihren Mühlsteinen. Beide wollten, was ich konnte. Ich erinnerte mich des Mannes, der im Kampf auf mich zugesprungen war, Chloe am Zaumzeug gefasst und mir zugerufen hatte, ich solle mit ihm kommen, und ich erinnerte mich des Blutes in seinem Gesicht, und des Wurfspeeres, der meinen Rücken gestreift und mir so viele Schmerzen bereitet hatte. Es war nur ein Zufall gewesen, dass sie mich nicht umbrachten.
    Ich konnte hier nicht bleiben. Sie würden mich finden. Die Siedlung war nicht groß genug, dass ich mich

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