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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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heilten und er neue Kraft schöpfte. Wie er feststellte, regenerierte sich das Auge nicht, das Bahkat ihm herausgeschnitten hatte. Die Augenhöhle verheilte, doch wo das Auge gewesen war, blieb nur vernarbte Haut. Zwar versuchte Leda, ihn aufzumuntern, indem sie behauptete, er sähe mit der Augenklappe und seinen Schwertern wie ein verwegener Pirat aus, aber das tröstete ihn nicht.
    Er wartete, bis seine Kraft vollständig wiederhergestellt war, dann machte er sich auf den Weg zu der Villa in Beverly Hills. Magisch unsichtbar huschte er an Samantha und Flavia in der Halle vorbei und wartete in Samanthas Büro auf sie.
    Als sie das Zimmer betrat und seufzend die Tür hinter sich schloss, blieb er noch eine Weile verborgen, um sie in Ruhe anzusehen. Sie trug ein klassisches Kostüm, dessen Rock ihre langen schmalen Beine betonte. Mit beiden Händen hob sie ihr Haar im Nacken hoch und ließ es langsam über ihren Rücken fallen, so dass es schwarz aufschimmerte. Sofort war er erregt. Er konnte nicht anders, sondern musste sich ihr von hinten nähern, seine Hände auf ihre Schultern legen und ihr seidiges Haar küssen.
    Samantha schrie auf und drehte sich erschrocken um. »Tain!«, hauchte sie. »Göttin, mach das nie wieder!«
    Die Tür flog auf, und Flavia kam hereingestürmt. »Ich habe dich schreien gehört. Was ist los?«
    Samantha trat einen Schritt von Tain weg und wurde rot. »Nichts, nichts, Tain hat mich nur erschreckt.«
    Flavia bedachte Tain mit einem Blick, der der alten Matriarchin würdig gewesen wäre. »Du hast keinen Termin.«
    »Ist schon gut«, sagte Samantha hastig. »Ich kann ihn kurz sprechen – ausnahmsweise.«
    Flavia beäugte ihn finster, bevor sie hinausging und die Tür wieder schloss.
    Sanft berührte Samantha Tains Wange unter der Augenklappe. »Geht es dir gut?«
    Jetzt ja,
wollte er antworten.
    Sie schluckte. »Du siehst …«
    »Wie ein Pirat aus?«
    »Ich wollte
normal
sagen. Menschlich.«
    »Magst du mich menschlich lieber?«
    »Ja.«
    Sein Herz hämmerte vor Erleichterung. Er war nicht sicher gewesen, ob sie vor ihm zurückschrecken würde, entsetzt von all den Narben auf seiner linken Gesichtshälfte. Ihm waren sie willkommen gewesen, weil Kehksut sie gehasst hätte, aber er wollte nicht, dass auch Samantha sie abstoßend fand.
    »Ich bin hier, um dir etwas zu sagen.«
    »Und das wäre?«, fragte sie ängstlich.
    Wenn sie doch nur nicht so umwerfend aussähe! Er wollte sich ihre phantastischen Beine hinaufküssen, bis er zwischen ihren Schenkeln angekommen war …
    »Ich gehe zurück nach Ravenscroft«, begann er.
    Sie blinzelte. »Ja, das dachte ich mir.«
    »Ach ja?«, fragte er verwundert.
    »Nun ja, das machen Unsterbliche doch, oder? Ihr kommt, wenn ihr gerufen werdet, bringt die Bösen um und geht wieder nach Hause. Problem gelöst, weiter geht’s. Der Ewige ist tot – und ihr verschwindet.«
    »Nein …«
    »Aber du hast eben gesagt, dass du nach Ravenscroft gehst.« Ihre dunklen Augen glitzerten, als sie hinter ihren Schreibtisch ging. Offenbar wollte sie sich hinter ihrer Rolle verschanzen.
    Er konnte das nicht. Adrian hatte ihm gesagt, dass er herkommen und ihr erklären sollte, was er vorhatte. Hunter hatte ihm geraten, Samantha erst einmal mit seinem Charme zu verzaubern, bis sie dahinschmolz und ihm nicht mehr widersprach.
    Seine Brüder waren Idioten. Tain besaß weder die gebieterische Art Adrians noch die Verführungskünste von Hunter. Wenn er eine Frau begehrte, lächelte er sie an, und das war’s. Oder zumindest war es früher so gewesen. Bei seinem entstellten Gesicht dürfte wohl kaum mehr eine Frau auf sein Lächeln reagieren.
    »Verdammt!« Mit wenigen Schritten war er bei Samantha und beugte sie nach hinten auf den Schreibtisch, ehe sie überhaupt begriff, wie ihr geschah. Stifte und Papiere regneten auf den Boden herab, während er sie küsste und ihren Kopf mit beiden Händen hielt. Sie schmeckte so unbeschreiblich gut – nach Zimt, Kaffee und Wärme.
    »Hast du es ernst gemeint?«, flüsterte er.
    »Was?«
    »Als du in der Höhle bei Bahkat gesagt hast, dass du mich liebst. Oder wolltest du mich einfach nur aufhalten?«
    »Ich dachte, dass ich sterbe«, antwortete Samantha leise. »Und da wollte ich es für alle Fälle vorher klarstellen.«
    »Sag es noch einmal, jetzt, wo wir sicher sind. Ich muss es hören. Ich brauche etwas, an das ich glauben kann.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich liebe dich, Tain.«
    Die Worte umhüllten ihn wie

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