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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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klopften.
    Sir Robert sah ihn an und sagte: »Es ist meine Aufgabe, über gewisse Zusammenhänge Bescheid zu wissen, und so weiß ich, dass vor zwei Nächten in eine gewisse Botschaft eingebrochen wurde. Der unbekannte Dieb entwendete zahlreiche Unterlagen und diversen Schmuck, und kurze Zeit später hielt er es aus irgendeinem Grund für angebracht, den Stall anzuzünden. Wir suchen nach ihm, und es wird nicht unerheblicher Druck auf uns ausgeübt, damit wir ihn möglichst bald zur Strecke bringen.«
    Dodgers Gesicht zeigte nur unschuldige Neugier, als Sir Robert fortfuhr: »Meine Leute haben vor Ort Ermittlungen in Hinsicht auf den Einbruch und die Brandstiftung angestellt. Dabei fanden sie Hinweise darauf, dass der Täter, bevor er das Feuer legte, etwas über dem Wappen in die Kutschentür ritzte, ein Wort, das offenbar Kasper lautet. Ich nehme an, Sie wissen nichts darüber.«
    »Nun, Sir«, erwiderte Dodger munter, »Ihnen ist ja bekannt, dass wir am betreffenden Abend auf einer Dinnerparty waren. Anschließend bin ich mit Solomon heimgekehrt, der dies sicher gern bestätigen wird.« Und er dachte: Ob Solomon bei der Polizei für mich lügen würde? Sofort folgte ein zweiter Gedanke dem ersten: Solomon muss die Polizei überall in Europa belogen haben, mit Gottes Hilfe, und im Beisein eines Peelers wüsste er vielleicht nicht einmal, ob der Himmel blau ist.
    Sir Robert lächelte, aber es war ein Lächeln ohne Wärme, und seine Finger trommelten etwas schneller. »Mister Dodger, ich bin mir völlig sicher, dass ich von Mister Cohen eine solche Aussage bekäme. Und da wir gerade dabei sind … Wissen Sie vielleicht etwas über den jüdischen Herrn, der uns heute Morgen einen Besuch abstattete und ein Päckchen mit Dokumenten für mich brachte? Nach Auskunft des diensthabenden Sergeants hat er es auf den Tresen gelegt und ist sofort wieder gegangen, ohne seinen Namen zu hinterlassen.« Das kühle Lächeln erschien erneut, und Sir Robert fuhr fort: »Natürlich sehen sich jüdische Herren in ihrer schwarzen Kleidung sehr ähnlich. Außenstehenden fällt es schwer, sie voneinander zu unterscheiden.«
    »Wenn ich so darüber nachdenke …«, sagte Dodger. »Sie haben recht.« Dies gefiel ihm, und er glaubte, dass es auf eine verdrehte Art und Weise auch Sir Robert gefiel.
    »Sie wissen also nichts«, sagte Sir Robert. »Sie wissen nichts, haben nichts gehört und waren natürlich auch nicht dort.« Er fügte hinzu: »Diese Dokumente sind bemerkenswert, äußerst bemerkenswert. Weshalb die Botschaft sie zurückhaben möchte. Natürlich weiß ich nicht, wo sie sich befinden. Solomon hat Sie bestimmt auf den Wert der Dinge hingewiesen, die Sie nach Hause gebracht haben, oder?«
    »Oh, tut mir leid, Sir, Solomon hat mir nichts von Dokumenten erzählt, und ich habe sie nicht gesehen«, sagte Dodger und dachte: Für wen hält er mich, für ein Kleinkind?
    »Ja-a-a«, sagte Sir Robert. »Übertreiben Sie es nicht mit der Schläue, Mister Dodger! Eines Tages könnten Sie sich selbst überlisten.«
    »Ich bin auf der Hut, Sir, das verspreche ich.«
    »Freut mich zu hören. Und nun können Sie gehen.« Als Dodger die Hand am Türknauf hatte, sagte Sir Robert: »Tun Sie so etwas nie wieder, junger Mann!«
    »Ist überhaupt nicht möglich, Sir, hab’s ja gar nicht getan.« Den Kopf schüttelte er nur innerhalb seines Kopfs. Ja, sie warten immer, bis man glaubt, ihnen entkommen zu sein, und dann fallen sie über einen her. Ehrlich, ich könnte ihnen den einen oder anderen Kniff beibringen.
    Er verließ Scotland Yard und rief: »Hab’s euch ja gesagt! Ihr Jungs könnt mir nichts anhängen!« Aber er dachte: Die Uhr tickt. Eine Regierungsuhr. Die Uhr des Ausländers. Und meine Uhr. Für Simplicity wär’s das Beste, wenn meine zuerst klingeln würde.
    Was den Ausländer betraf … Hier zögerte er. Ein Mann, dessen einzige Beschreibung darauf hinauslief, dass er immer anders aussah? Wie sollte er einen solchen Mann ausfindig machen? Aber Dodger tröstete sich mit dem Gedanken: Wir sind dem Ziel sehr nahe, und er muss erst noch alles über mich herausfinden und feststellen, wo ich wohne. Das wird schwierig für ihn. Der Trost dieses Gedankens war allerdings nur von kurzer Dauer, denn ihm fiel ein, dass es sich bei dem Ausländer um einen berufsmäßigen Killer handelte, um einen gedungenen Mörder, der sich offenbar auf wichtige Leute spezialisiert hatte. Wie sollte es für jemanden wie ihn schwierig sein, einen rotznäsigen

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