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Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)

Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)

Titel: Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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gemütlich aus. Hier kann man es aushalten.
    Mr Harper zeigt mir einen Kühlschrank mit Erfrischungsgetränken, der in einem Sideboard eingebaut ist. Darauf steht eine Schale mit Obst. Dann deutet er auf ein Telefon neben dem Türrahmen. »Wenn Sie etwas brauchen oder zum Beispiel Tee, Kaffee oder ein Stück Kuchen möchten, wählen Sie die Eins. Sie werden direkt mit meinem Handy verbunden.« Lächelnd klopft er auf die Tasche in seinem Jackett.
    Was für ein Service! »Vielen Dank, Mr Harper.« Ich könnte nach den dürftigen Snacks im Flugzeug durchaus schon wieder etwas essen, bin aber zu nervös. Ich kann es kaum erwarten, den Earl kennenzulernen.
    »Wo finde ich das Arbeitszimmer?«, frage ich schnell, bevor der Butler das Zimmer verlässt.
    »Ich hole Sie in einer Stunde ab und bringe Sie hin.«

    Hastig dusche ich, lege neues Make-up auf und schlüpfe in ein knitterfreies Kostüm. Vor dem Ankleidespiegel drehe ich mich und schnaube mein Bild an. Auch dieser Rock schmiegt sich eng an meinen Po, und die Bluse spannt ein wenig über meinem Busen. Ich sollte endlich wieder mit Joggen anfangen, oder ich darf mich bald neu einkleiden. Ich bin zwar nicht gerade dick, aber von einer Modelfigur weit entfernt. Besonders unter meinen großen Brüsten habe ich zu leiden. Manch eine Frau mag mich dafür beneiden, aber wenn alle Welt einem zuerst darauf starrt, ist das kein schönes Gefühl. Hinzu kommt mein draller Hintern … Gewiss falle ich nicht in das Beuteschema des Earls.
    Himmel, was mache ich mir für Sorgen? Ich muss dem Mann nicht gefallen, nur meine Arbeit muss überzeugen. Davon abgesehen: Was sollte ein Adliger auch von einer einfachen Bürgerlichen wollen?

    Mr Harper kommt pünktlich; ich schnappe mir meine Handtasche, und er geleitet mich auf demselben Gang weiter. »Hier befinden sich übrigens die Wohnräume des Earls«, sagt er leise, als wir an der nächsten Tür vorbeigehen.
    Sofort schießt mir Hitze ins Gesicht. Mein Herz klopft ohnehin aufgeregt genug. Warum weist mich der Butler darauf hin? Ich bin gewiss keine dieser Frauen, die sich an den reichsten Junggesellen Englands heranschmeißen wird. In Geld zu schwimmen wäre zwar schön, doch ich komme gut zurecht; meine Firma wirft genügend ab.
    Mia, tadele ich mich, du hattest bereits Fantasien, die in diese Richtung gingen.
    Mr Harper hat bestimmt keine Hintergedanken, sondern erklärt mir nur, wo welche Räume liegen …
    Urplötzlich fällt mir ein, dass ich gar nicht weiß, wie ich den Earl ansprechen soll. Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, weil ich immer nur mit Mr Harper telefoniert habe.
    Wie ist das bei Adligen … Wie hat er in seinem Brief unterschrieben?
    Er heißt Nathan Sterling und ist der Earl of Lindsay. »Mr Sterling« kommt dann wohl nicht in Frage. Mylord? Lord Lindsay?
    Als ich mich beim Butler informieren möchte, stehen wir bereits vor einer weiteren Holztür. Er klopft an, ein kräftiges »Herein!« ertönt und meine Knie werden noch weicher.
    »Ms Ferris, Sir«, sagt Mr Harper.
    »Danke, Henry.«
    So klingt also ein Earl. Die Stimme gefällt mir. Sie besitzt ein melodiöses Timbre.
    Als der Butler mich hereinlässt und ich meinen Auftraggeber zum ersten Mal live sehe, gerät mein Herzschlag ins Stocken. In natura ist er noch viel attraktiver. Charmant lächelt er mich an, wobei ihm eine dicke Strähne seines schwarzen Haares in die Stirn fällt. Er streicht sie zurück und erhebt sich hinter seinem massiven Schreibtisch.
    Mit ausgestreckter Hand kommt er auf mich zu. »Willkommen auf Sterling Castle, Ms Ferris. Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind.«
    Sein einnehmendes Lächeln geht mir durch und durch. Fasziniert starre ich ihn an, versuche jedes Detail seiner Ausstrahlung in mich aufzunehmen. Mein Blick fällt auf das winzige Grübchen in seinem Kinn, die einen Tick zu große, aber gerade Nase und die gepflegten Zähne.
    Ich habe erwartet, den Earl in einem Anzug vorzufinden, eher steif – typisch adlig eben. Aber er trägt ein helles Hemd, das er ein Stück hochgekrempelt hat und gebräunte, leicht behaarte Unterarme entblößt, sowie eine Jeans. Sie steht ihm unverschämt gut und betont seine langen Beine.
    »Lord Lindsay …«, bringe ich heiser hervor, ohne nachzudenken, ob ich den Earl nun korrekt anspreche.
    Bitte, Mia, mach bloß keinen Fehler!
    Als er meine Hand ergreift, überläuft mich ein Prickeln. Seine Rechte ist warm und groß, die Finger schlank. Der Earl überragt mich um einen Kopf,

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