Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
ihn tötete. Gespannt, ob er im Wartezimmer jemanden antreffen würde, der sich als Napoléon Bonaparte vorstellte, öffnete Mark die Tür und trat in den Vorraum mit der Mahagonitheke. Hinter dem wuchtigen Möbelstück saß eine ältere Dame, die ihn noch nicht einmal ansah, als er vor ihr stand und sich räusperte.
„ Der Doktor ist beschäftigt, bitte kommen Sie später wieder“, bemerkte sie mechanisch und war anscheinend vollkommen damit ausgelastet, einen Stapel Papier von einer Seite des Schreibtischs auf die andere zu bewegen. Blatt für Blatt.
Mark stützte sich auf das polierte Holz und beugte sich zu ihr hinüber. „Ich möchte auf einen Patienten warten, Miss …“, er las auf ihrem verblichenen Namensschild, „Pomeroy. Geht das in Ordnung?“
Aber die kleine Person fuhr ungerührt mit ihrer Beschäftigung fort, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Dann wiederholte sie ihren Spruch, wobei sie wie eine gesprungene Schallplatte klang.
Okay, du bist kein Mensch von der angenehmen Sorte, also wirst du gleich deinen runzeligen Arsch heben und mich zusammenfalten , dachte Mark amüsiert. Er schob sich dreist an der Frau vorbei, weil er gesehen hatte, dass die Tür zum Behandlungsraum einen Spaltbreit offenstand, doch zu seiner Überraschung reagierte die eifrige Miss Pomeroy nicht. Stattdessen steckte sie ihre ganze Energie in den Papierstapel, der heute mit Sicherheit schon öfter seinen Platz gewechselt hatte. Es war beinahe gespenstisch, ihr dabei zuzusehen. Mark hatte gelesen, dass unter anderem Menschen, die von Aliens entführt worden waren, solch seltsame Verhaltensweisen an den Tag legten.
„ Dann ist sie ja in guten Händen“, murmelte er, als er die mit Leder bespannte Tür ein wenig weiter aufdrückte, damit er in den Raum hineinschauen konnte. Noch ehe er irgendetwas sah, hörte er ein Seufzen, das sich verdammt nach Alan anhörte.
Marks Herz krampfte sich zusammen, nachdem er die Szenerie überblicken konnte: Sein Gefährte lehnte sich gegen einen etwas älteren Mann und stöhnte leise, weil dieser an seinem Ohrläppchen saugte und ihn dabei eng an sich zog. „Oh, Robert“, seufzte Alan wieder.
„ Du machst unglaubliche Fortschritte.“ Der Kerl – Dr. Trelawney, wie Mark vermutete – hauchte die Worte gegen Alans Wange, doch sein Patient drehte lächelnd den Kopf weg, als er ihn küssen wollte. Dafür zog ihn der Doktor dann zum Schreibtisch und drückte Alan auf dessen Rand, um sich selbst auf den Stuhl davor zu setzen. Der Therapeut legte seine Hände auf Alans Schenkel, die wie üblich in eng en Jeans steckten.
Der Geschmack in Marks Mund war bitter wie Galle, er krallte sich in den Rahmen der Tür und war wie erstarrt. Er hatte so etwas vermutet, obwohl er es sich selbst nicht eingestehen wollte, zumindest hatte er Alans Besuche bei seinem Psychiater immer mit Argwohn betrachtet – aber jetzt eine Art Logenplatz zu haben, war doch starker Tobak. Sollte er eine Szene machen oder weiter in perverser Faszination zuschauen? Unter Einbeziehung seiner PSI-Kräfte konnte das eine wie das andere gefährlich werden.
Offenbar hatte sich Marks Unterbewusstsein für die letztere Variante entschieden, denn er beobachtete, wie sich die kräftigen Hände über Alans Oberschenkel seinem Schritt näherten. Dort war dessen Bereitschaft, bei diesem Spiel mitzuwirken, bereits überdeutlich abzulesen. Der Doktor war ein attraktiver Mann, der nun knetete, worauf er ganz gierig zu sein schien; es drehte Mark den Magen um, ihm dabei zuzusehen.
„ Ja, nimm ihn in den Mund“, flüsterte Alan und streichelte über Roberts Kopf. Er lehnte sich zurück und stützte sich auf dem penibel aufgeräumten Schreibtisch ab. Sein Becken hob und senkte sich sanft; Mark verfolgte ungläubig, wie das pralle Glied seines Freundes zwischen den Lippen des Therapeuten verschwand, wo dieser daran leckte und saugte, als hinge sein Leben davon ab.
Verdammt, das bringt mich um! Mark dröhnte das Blut in den Ohren, darum hörte er nicht richtig, wie sich Alan und der Doc zwischen den anderen Aktivitäten leise zu unterhalten schienen. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass Miss Pomeroy noch immer brav ihrer Tätigkeit nachging, von ihr war keine Störung zu erwarten. Verstohlen rückte Mark näher, um sich in eine günstigere Position zu bringen. Die beiden waren so in ihr Tun vertieft, dass er keine Angst haben musste, bemerkt zu werden.
„ Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“, fragte Robert atemlos, nachdem
Weitere Kostenlose Bücher