Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
lange Zeit schauten sich die anderen Zauberer das Geschehen an und entwickelten ein Empfinden, dass es nicht in Ordnung war, so zu handeln. Sie schworen derartigen Machenschaften ab und versuchten, die dunklen Magier ebenfalls dazu zu bewegen. Diese waren fasziniert von den ungeahnten Möglichkeiten, die sie durch die leichte Beeinflussbarkeit der Menschen hatten. Sie wurden stärker, aber ihre Gräueltaten zeichneten sie, denn jede magische Handlung zehrt an ihrem Bewirker und kehrt zu ihm zurück. Ihr Aussehen mutierte und sie wurden so hässlich wie ihre Gedanken. Das war der Zeitpunkt, an dem die gegensätzlichen Lager begannen, sich zu bekämpften.
„ Gab es Krieg?“, fragte Tracy flüsternd.
Sie können dich nicht hören, meine Liebe. Julius lachte leise und trat einen Schritt auf die Zeremonie zu, als ob er davon angezogen wurde. Die nebligen Fäden, die sich von seinem Körper lösten, verdichteten sich und wanden sich nun spiralförmig in die Richtung der anderen Gestalten. Sofort verstärkte Tracy ihren Griff um Julius’ Finger.
Ja, es gab Krieg und zwar so heftig und lange – mehrere tausend Jahre –, dass sie sich beinahe gegenseitig ausgelöscht hätten. Bis es zu dem Pakt kam, der die Parteien dazu verpflichtete, das Gleichgewicht zwischen den positiven und negativen Kräften zu wahren. Jeder Pol hat einen obersten Primus, der persönlich über das Einhalten der Vereinbarung zu wachen hat. Aber schau …
Die Gestalten auf dem Hügel beendeten ihren Gesang und legten nun in der Mitte des Kreises ihre Hände übereinander. Atemlos verfolgten Tracy und Julius, wie der Leiter des Rituals den schlanken Dolch durch alle Wunden trieb und somit die Primi miteinander verband. Blut tropfte auf das Gras und färbte es rot. Es schauderte Tracy, ihre Gefühle schwank ten zwischen einem seltsamen Hochgefühl und Weinen. Dann schloss sie die Augen und ergab sich den Worten, die nun gemeinschaftlich gesprochen wurden. Die Stimmen waren kräftig und tief, und obwohl Tracy die Sprache nicht verstehen konnte, erschloss sich ihr der Sinn der Worte über ihren Klang.
Plötzlich schoss ein gleißender Lichtstrahl aus den Händen der Magier in die Höhe und durchdrang die Baumkrone. Blinzelnd verfolgte Tracy, wie sich ein dicker Strang Energie von dem Strahl abzweigte und auf Julius zuraste. Der öffnete den Mund und holte tief Luft, worauf das Licht in seinen Kopf drang. Ein Zittern durchlief ihn und wiederholte sich dann rhythmisch. Tracy spürte, wie Julius zu den anderen Magiern hingezogen wurde. Nun musste sie ihn mit beiden Händen festhalten, damit er ihr nicht entkam. Julius schien kaum zu bemerken, was mit ihm geschah, denn er starrte nur mit aufgerissenen Augen und zurückgelegtem Kopf in den Himmel, wo der Lichtstrahl in einer blitzenden Wolke verschwand.
Ganz schwach hörte sie Julius’ Stimme in ihrem Kopf: Siehst du das Licht? Es ist unsere allwissende, höchste Instanz. Dorthin kehren alle Magier seelen, nachdem sie mit dem irdischen Leben abgeschlossen haben, zurück. Sie verbinden sich zu einem zentralen Bewusstsein, es ist die Summe der moralischen Vorstellung aller weißen Magier und die Basis, auf der die oberste Instanz urteilt.
Tracy fühlte, wie ein Teil der Energie auch auf sie überströmte, denn ein Kribbeln zog sich durch ihren ganzen Körper, als würde jede einzelne Zelle einer Batterie neu aufgeladen. Sie zitterte und hätte um ein Haar Julius losgelassen, denn der Strom zerrte stark an ihm. Mit ihrer ganzen Kraft musste sie ihn halten und sie war froh, dass der Sog langsam nachließ.
Scheint fast, als müsste ich auf dich aufpassen! Julius lachte, weil Tracy ihn ganz verklärt ansah, nachdem das Ritual beendet war und sie ihn noch immer festhielt. Nicht, dass deine Seele sich vor Verzückung auflöst.
„ Bist du denn gar nicht beeindruckt?“ Mit offen stehendem Mund starrte Tracy ihn an. Julius wirkte recht entspannt, nachdem, was soeben passiert war. Aber wahrscheinlich war er nur high. Solch eine Energiezufuhr musste wie ein ultimativer Powerschub wirken.
Wenn ich jetzt einen menschlichen Körper hätte, könnte ich dir meine Gänsehaut zeigen. Es fühlte sich an wie ein gigantischer Orgasmus. Julius kicherte leise und rieb sich mit der freien Hand über das Gesicht.
„ Hat alles geklappt? Geht es dir gut?“, fragte Tracy, als sie den Griff um Julius’ Hand lockerte. Es wunderte sie ein wenig, dass er anscheinend über sexuelle Erfahrung verfügte. Irgendwie hatte sie ihn
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