Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
eine Linse geballt, die nun auf Yorath zuschoss. Gebannt verfolgte Alan, wie sie dessen Gestalt zu Boden schleuderte und seine höllische Kraft von dem Strahlenbündel schon fast sichtbar neutralisiert wurde.
Das Versiegen des Stroms hinterließ in Alan eine Leere, dann sackte er ausgelaugt auf die Knie. Auch die anderen Jäger taumelten oder setzten sich erschöpft nieder. Sie waren als Katalysator für die Energiewelle eingesetzt worden, aber sie schienen das grundsätzlich gut weggesteckt zu haben.
Alan bekam ein erleichtertes Lächeln von Mark, das ihm ein wenig seiner Kraft zurückgab, aber dann fiel sein Blick auf die beiden Gestalten neben ihm: Julius und James schienen dem Kampf zum Opfer gefallen zu sein. Ihr Großmeister hatte die enorme Energie, die er zur Bekämpfung der dämonischen Übermacht aufbringen musste, nicht überlebt, und auf James’ Brust klaffte eine grausame, blutende Wunde. Trauer erfasste Alan und es zerriss ihm das Herz, Tracy zwischen ihnen kauern zu sehen. Tränen überströmten ihr Gesicht und sie schluchzte laut, während sie Julius die Hand hielt, aber ihren Kopf in James’ Halsbeuge vergraben hatte.
Rache! Alan stützte sich auf das Schwert und stand mit weichen Knien auf. Erst jetzt bemerkte er, dass Yorat h noch immer dort lag, wo ihn die Energie getroffen hatte, aber sonst schien kein einziger Dämon mehr übrig zu sein. Eine seltsame Stille lag über dem Rasen, dessen versengte Oberfläche leicht rauchte und mit Asche übersät war. Die anderen Krieger, die von der Welle umgeworfen aber nicht verletzt wurden, standen auf und klopften sich den Staub von der Kleidung. Auch unter ihnen hatte es Verluste gegeben.
Langsam näherte sich Alan dem Herrscher der Unterwelt, die schwere Klinge zog er hinter sich her, weil seine Arme zu schwach waren, sie zu heben.
„ Du willst es beenden, Jäger?“, fragte Yorath mit brüchiger Stimme, als Alan unter großen Anstrengungen zum Stoß ausholte. Yoraths mächtiger Körper dampfte ebenfalls, seine Haut war an vielen Stellen in Fetzen gerissen und Alan roch sein verbranntes Fleisch.
Es summte in Alans Kopf, er war sich bewusst, dass er die einzige Waffe in den Händen hielt, mit der er den Unterweltherrscher töten konnte. Cha tèid nì sam bith san dòrn dùinte. Wieso ging ihm ausgerechnet jetzt der gälische Spruch nicht aus dem Sinn?
Sein Bedürfnis nach Rache wurde schwächer. Er dachte daran, dass Yorat h Delwyn, seine n Sohn, beschützt hatte – und Alan schuldete dem Höllenfürst sein eigenes Leben. Hätte der Dämonenobere ihn nicht gerettet, nachdem Rhodri und sein Meister Madoc ihn beinahe umbrachten, wäre er seinen Verletzungen erle gen. Yorath hatte es für Delwyn getan, aber das änderte nichts daran, ohne seine Hilfe wäre Alan jetzt tot.
Er umfasste den Griff des Schwertes und drehte die Spitze langsam Richtung Erdboden, wo er sie in den Grund stieß. Seine Augen suchten Yorath s Blick und sie sahen sich für einen Moment intensiv an, dann senkte Alan den Kopf.
Mit einer geschlossenen Faust kann man nichts halten , dachte er und lächelte, nachdem Yorath durch ein Portal verschwunden war.
Sein Lächeln schwa nd jedoch, als er sich umblickte und erneut die zwei reglosen Gestalten zu den Füßen der anderen Jäger sah. „James ... Julius!“ Sie hatten den Kampf zwar gewonnen, aber ihr Verlust machte es schwer, dies so zu sehen.
18
Der Nebel hing in der Morgenluft, als die ersten Strahlen der Sonne ihn durchbrachen. Eine feierliche Stimmung umgab die Personen, die inmitten eines Steinkreises auf diesen Augenblick gewartet hatten.
Großmeister Quirin Yates lächelte die Anwesenden an und atmete tief ein. „Ist es nicht schön hier?“, fragte er ruhig und machte mit dem Arm eine ausladende Bewegung in Richtung der grünen Hügellandschaft. Sein verwittertes Gesicht schien von innen heraus zu leuchten, es konnte natürlich auch ein Schimmer des erwachenden Tageslichts sein. „Ich bin sicher, dass die irdischen Überreste eines aufrechten Mannes gut aufgehoben sind, wenn der Wind sie über diese sanften Bergkuppen trägt. Der Körper ist Staub, er wird sich mit der Natur vermischen und wiedergeboren werden.“
Tracy seufzte und trocknete verstohlen eine Träne. Wenn es auch keine normale Beisetzung war, bei der ein Verstorbener der Erde übergeben wurde, so fand sie es doch traurig, Abschied nehmen zu müssen. Sie war noch nic ht bereit dazu, ihre Verbindung hatte sich gerade erst so richtig entwickelt. Er
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