Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
er alle Muskeln an. Mit angehaltenem Atem beobachtete Mark, wie sich eine Art Luke in der Wiese öffnete und dann der blonde Haarschopf seines Gefährten erschien. Vorsichtig sondierte Alan das Terrain, ließ seine Blicke über die Rasenfläche und das umstehende Buschwerk wandern. Da noch nichts auf Rhodris Anwesenheit hinwies, bewertete Alan die Lage anscheinend als sicher und glitt geschmeidig aus dem Tunnel, um dann die Öffnung zu verschließen. Die Konturen der Luke verschwammen sofort und es gab keinen Hinweis mehr auf die Existenz des Geheimgangs. Jetzt war Alan allerdings auch der Rückzug versperrt, denn auf der freien Fläche gab es keine Möglichkeit zur Deckung.
Mark atmete auf, als er das Schwert in seinen Händen sah. Für einen Moment strich Alans Blick suchend umher, aber dann schien er sich zu fassen. Er durfte sich nicht verraten und konnte ohnehin darauf vertrauen, alle Kollegen auf Posten zu haben. Mark ahnte, dass Alans Suche ihm gegolten hatte. Bestimmt hätte er ihm gern eine Gedankennachricht gesendet, aber gezielte Verbindungen waren ohne Augenkontakt schwierig. Es war zu gefährlich, denn auch Rhodri war imstande, die PSI-Wellen zu empfangen. Ich bin bei dir, Blondie. Er wird dir kein Haar krümmen.
Für einige zermürbende Minuten blieb es völlig unbewegt in der Parkanlage. Aber dann löste sich plötzlich die Gestalt von Dr. Robert Trelawney aus dem Schatten eines Gebäudes, das sich direkt an die Kirche anschloss. Wie lange stand er schon dort? Hoffentlich hat Rhodri nicht mitverfolgt, wie wir in Stellung gegangen sind , dachte Mark. Er machte sich bereit, um die kurze Distanz zu den beiden so schnell wie möglich überwinden zu können, falls Alan in Bedrängnis geriete.
James drückte vorsichtig einen Zweig zur Seite, um besser sehen zu können. Jetzt, da Rhodri endlich erschien, wurde es wirklich ernst. Nur mit Mühe konnte James sich zurückhalten und das Geschehen beobachten, ohne direkt einzugreifen. Am liebsten hätte er seine Zwillingsschwerter gezückt und sich auf den Gestaltwandler gestürzt, der jetzt als Robert Trelawney vor Alan stand, als könnte er kein Wässerchen trüben. Ein kurzer Blick zu Tracy, die direkt neben ihm im Gebüsch hockte, beruhigte seine Nerven ein wenig.
„ Alan, da bist d u ja. Ich habe dich überhaupt nicht kommen sehen.“ Robert klang erstaunt, bis er anscheinend das Schwert entdeckte. „Hast du mir etwas mitgebracht?“, hörte James, da er von allen versteckten Jägern der Nächste am Schauplatz war. Rhodri alias Robert trat auf Alan zu, der ihm ungerührt entgegenschaute. „Gib mir das Schwert!“
James hielt den Atem an, denn Alan nahm die Klinge nun mit beiden Händen. Alles Weitere geschah wie in Zeitlupe. Vielleicht lag es an seinen Vampirsinnen, dass er jede der wechselnden Gefühlsregungen von Rhodris Gesicht ablesen konnte, James wusste es nicht, aber er konnte den Wandel von Selbstsicherheit zu Entsetzen genauestens mitverfolgen.
Da er Alan nur schräg von der S eite sah, traf James der Stoß mitten in Rhodris Herz ebenso unerwartet wie den Gestaltwandler. Die weit aufgerissenen Augen bestätigten, dass Rhodri völlig arglos zu dem Treffen gekommen war. Anscheinend war er in seinem Größenwahn zu sehr von seinem Einfluss auf Alan überzeugt gewesen.
„ Ja, Robert. Ganz so, wie du es wolltest“, sagte Alan leise, doch seine Worte erreichten James’ empfindliche Ohren. Die mächtige Waffe war tief in Rhodris Brust gedrungen und vollendete ihr zerstörerisches Werk, indem der Dämon erst sein wahres Gesicht zeigte und dann zu Staub zerfiel, der sofort vom Wind davongetragen wurde.
Aufatmend trat Ja mes aus seinem Versteck und sah, wie die anderen Jäger ebenfalls die Deckung verließen. Gerade als die Spannung von ihm abfallen wollte, verfinsterte sich James’ Blick: Aus allen Richtungen ström ten dämonische Gestalten auf den Rasen der Parkanlage und sie hörten einen donnernden Ruf: „Bringt mir das Schwert!“
Am anderen Ende der Rasenfläche formte sich die Gestalt eines riesenhaften Z iegenbocks aus dem Nichts: Yorath, der Herrscher der Unterwelt, war einem Portal entstiegen! Ein oranger Nebel, den er anscheinend aus der Hölle mitgebracht hatte, umwaberte noch kurz seine hufähnlichen Füße.
Die Dämonen bewegten s ich verdammt schnell auf Alan zu, der den Kopf hob und ansatzlos in Angriffsstellung ging. Nach James’ Einschätzung konnte sich keiner der anderen Jäger rechtzeitig zu ihm durchkämpfen. Er sah,
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