Dunkle Obsession
Renovierung einzusetzen, und so zwang er sich zu einem schwachen Lächeln, das er ihr zeigte. »In dem Fall, glaube ich, werden wir zu einer Einigung gelangen.«
»Mir ist es gelungen, uns die Dienste von David Crosbie zu sichern«, fuhr seine Frau fort, was James für eine maßlose Übertreibung hielt.
»Großer Gott! Wie viel Geld willst du denn aus dem Fenster werfen?«, explodierte er. »Du musst verrückt sein! Er ist der teuerste Mann im ganzen Land!«
»Er ist auch der beste. Aber es ist nicht ganz so schlimm, wie es sich anhört. Er schickt uns seine Assistentin. Er hat mir heute Morgen am Telefon versichert, dass sie hoch qualifiziert ist und extrem begnadet. Er verbürgt sich für sie. Sie trifft am Freitagmorgen hier ein und so lange, wie es nötig ist, wird sie in einem der Gästezimmer wohnen.«
»Eine Frau! Wie alt?«, fragte Crispian.
Marina warf ihrem Stiefsohn einen verächtlichen Blick zu. »Es wäre mir nicht im Traum eingefallen, David Crosbie nach ihrem Alter zu fragen.«
Crispian grinste. »Ich glaube nicht, dass sie jung ist. Eher Futter für dich, Pa.«
»Der Geschmack deines Vaters läuft auch auf junge Frauen hinaus«, sagte seine Stiefmutter scharf. »Wie auch immer, die Frau ist zum Arbeiten hier und nicht, um den Gentlemen zur Unterhaltung zu dienen.«
»Da wir gerade von Unterhaltung sprechen«, warf ihr Mann rasch ein, dankbar für das Stichwort, »ich habe unseren Nachbarn für den Freitagabend eingeladen. Es handelt sich um Sir Matthew Stevens, dessen Frau vor ein paar Monaten gestorben ist. Ich glaube, er ist wegen Verdiensten um die Industrie oder so zum Ritter geschlagen worden. Ich dachte, da er jetzt in der Old Mill wohnt, sollten wir ihn kennen lernen. Schaffst du das, meine Liebe?«
»Natürlich. Soll er der einzige Gast sein, oder hast du vor, noch jemanden einzuladen, damit er sich nicht so allein fühlt?«
James hob die Schultern. »Ich hatte das eigentlich nicht vor, aber warum lädst du diese Innenarchitektin nicht auch ein, dann haben wir eine gerade Zahl. Große Gesellschaften sind noch nicht sein Ding, nehme ich an, weil er noch in Trauer ist.«
»Ich dachte, Trauer wäre aus der Mode gekommen«, bemerkte Marina und wandte sich ab, um das Zimmer zu verlassen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du lange um mich trauern würdest, wenn ich sterben sollte.«
Crispian schnaufte vor Lachen. »Sie hat es auf den Punkt gebracht«, sagte er, sobald seine Stiefmutter gegangen war. »Warum sollte Sir Stevens trauern?«
»Weiß ich auch nicht, aber ich habe gar nicht erst darüber nachgedacht, noch andere Leute einzuladen. Und was deine Stiefmutter angeht, so würde ich länger um sie trauern, wenn sie mir eine echte Ehefrau wäre.«
»Zum Glück für dich haben wir einen ganzen Stall voller Ersatzfrauen«, gab Crispian zurück. »Jedenfalls gibt es keinen Mangel an heiratsfähigen Mädchen.«
»Ich wünschte, du würdest mehr Interesse an heiratsfähigen Mädchen zeigen statt an diesem einen, das aber völlig unpassend ist«, kommentierte sein Vater.
»Du lebst dein Leben, und ich lebe meins«, sagte Crispian verärgert. »Schließlich war Tanias Mutter gut genug für dich.«
»Wenn Marina stirbt, geht der größte Teil ihres Vermögens an ihren Sohn. Da er verheiratet ist und eigene Kinder hat, wird für Tania nicht viel bleiben. Du musst Geld heiraten, Crispian. Du kannst das Mädchen vögeln, so oft du willst, aber zum Teufel, suche dir eine Frau. Du hast gehört, was Robert heute gesagt hat. Wir brauchen eine Geldinjektion für Leyton Hall.«
»Vielleicht kannst du das Haus für Besucher öffnen, wenn die Stiefmutter es erst einmal renoviert hat«, schlug Crispian vor. »Ich muss jetzt gehen. Dringende Verabredung, wenn du weißt, was ich meine.«
Sein Vater ließ einen knurrenden Laut der Verärgerung hören. Er wusste nur zu gut, was der Sohn meinte.
Crispian klopfte an die Tür seiner Stiefschwester und empfand tiefe Erleichterung, als sie ihn hereinrief. Sie würde wissen, dass er vor der Tür stand, dachte er grinsend. Niemand sonst im ganzen Haus traute sich in Tanias Zimmer. Sie betrachtete es als ihr Eigentum, das ihrem privaten Rückzug von der Welt diente, und den wollte sie nur mit ganz engen Freunden teilen, und das auch nur auf ausdrückliche Einladung.
Wie gewöhnlich herrschte in ihrem Zimmer das absolute Chaos. Ihre Reitstiefel lagen achtlos vor einem Sessel, ihre Jodhpurs und die Reitjacke lagen auf einem Haufen in einer Ecke, und ihre
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