Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
Vom Netzwerk:
lobender Adjektive bezeichnet. Keines dieser Adjektive – das möchte ich hier noch anmerken – entspricht der derzeitigen Meinung dieses Ausschusses über Sie.«
    »Sir?«
    »Ich nehme an«, fuhr Alvarez fort, »dass es schwierig sein dürfte, diese ›Prüfung‹ in Worte zu fassen, die auch ein Laie nachvollziehen könnte. Da dies hier nichts zu suchen hat, werde ich einfach zu Protokoll geben, dass Sie sich für einen Offizier der Flotte Seiner Majestät angemessen verhalten haben. Auf jeden Fall haben Sie den Hohen Kämmerer so sehr beeindrucken können, dass er sich auf die Austauschvereinbarung zwischen unseren Diensten berufen hat. Er hat darum gebeten, dass Sie zu seinem persönlichen Stab abgestellt werden.«
    »Euer Gnaden?«
    »Zu seinem Stab, Laperriere. Mit Wirkung ab dem heutigen Tag, 1200. Sie und Ihr XO Ch’k’te HeYen gehören ab dann zum Stab des Hohen Kämmerers der Zor. Der Untersuchungsausschuss bezüglich Ihres Verhaltens bei Cicero wird bis auf weiteres ausgesetzt.«
    »Euer Gnaden, ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen folgen kann.«
    »Dann folgen Sie mir jetzt, Commodore. Der Hohe Kämmerer will Sie haben, aus welchen Gründen und für welchen Zweck auch immer. Ich weiß nicht, worum es geht. Aber ich kann Ihnen eines sagen: Wenn Ihr Dienst in seinem Stab beendet ist, werden Sie nach wie vor diesem Ausschuss Rede und Antwort stehen. Dessen Entscheidung ist für Sie weiterhin bindend.« Alvarez stand auf, und die anderen Offiziere erhoben sich ebenfalls. Hastig stand auch Jackie auf. »Bis dahin erkläre ich diesen Ausschuss für unterbrochen.«

16. Kapitel
     
     
    Die Legende von Qu’u
     
    In der Zeit der sich Bekriegenden Staaten, vor der Zeit der Hierate des Hohen Nestes, lebte ein Krieger, [Ehre dem Hohen Nest] der im Dienst des Nest-Lords A’alu stand und dessen Name Qu ’u lautete. In der Hochsprache ist Qu’u ein Name von grosser Macht. Doch in jenen fernen Tagen war die Hochsprache noch nicht entwickelt. Qu’u stand in gutem Ruf und war gut ausgebildet, jedoch nicht von adligem Blut. Das Principiat, dem er diente, nämlich das von E’yen, befand sich unablässig im Krieg mit seinem nahe gelegenen Rivalen, [Mantel der Abwehr] der gebirgigen Region von U’hera.
    Jede der beiden zerstrittenen Provinzen hatte erhebliche Ressourcen darauf verwendet, den anderen zu unterwerfen, jedoch ohne Erfolg. In E’yen, einem reichen und freigebigen Land, gab es zahlreiche befestigte Burgen, gehauen aus robustem Stein und versehen mit zahlreichen Zaubern, während U’hera als ärmeres und raueres Land von etlichen natürlichen Barrieren und Hindernissen geschützt war, was eine Eroberung schwierig machte. Während Qu’us Ausbildung und Vorbereitung zum Krieger trugen die beiden [Wetteifernde Flügel] Länder viele Kämpfe aus, manche mit Armeen, andere mit schlichteren und weniger ehrbaren Mitteln – denn das Volk jener Zeit war ohne Inneren und Äusseren Frieden, und es kannte bei Hass und Krieg keine Grenzen. Doch auch wenn diese Vorfahren keine Ehre kannten, war ihnen die Schmach bekannt, und sie spürten die mächtige Hand von EsGa’u, die sich in ihre Streitigkeiten einmischte.
    [Abwehr der Schmach]
    Die Armeen von U’hera waren in einem Jahr bei einer Invasion zu einer späten Jahreszeit zurückgetrieben worden, und die Krieger von E’yen hatten in mehreren Festungen entlang der Grenze zwischen den beiden Ländern ihr Winterquartier eingerichtet. Qu’u, der sich in den vorangegangenen Monaten bewährt hatte, war mit seinem Kontingent der Burg Ut’esW’e zugewiesen worden, was so viel heisst wie ›Wächter des Nestes von esLi [Wächter des Nestes]
    Obwohl die Winter in diesem Teil des Landes rau waren, zeigten sich die E’yen’i-Krieger wachsam, da Verrat drohte, und sie achteten darauf, ihre Schützlinge Tag und Nacht zu bewachen.
    An einem bestimmten Abend, als der erste Mond hoch am Himmel stand, ging Qu’u am Wachturm entlang und suchte den Himmel ab nach den Schwingen der Invasoren. Mit scharfem Blick und [Pose der Annäherung] mutigem Herzen kam er seiner Pflicht nach, und er hätte nicht erwartet, dass etwas seiner Wachsamkeit entgehen könnte. Doch als er das Ende des von ihm zu bewachenden Abschnitts erreichte, hörte er auf einmal Flügelschlagen hinter sich. Rasch drehte er sich um und entdeckte eine erhaben wirkende, ältere Person, die sich in zusammengekauerter Haltung auf der Burgmauer niederliess.
    »Freund oder Feind? « , fragte Qu ’u und hielt

Weitere Kostenlose Bücher