Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
Vom Netzwerk:
werdendes Terrain flogen. Nachts Hessen die Monde ihre Flügel silbern erscheinen, als sie weiter in Richtung Norden flogen.
    Qu’u spürte den heissen Atem des Verfolgers, und er konnte [Nahende Gefahr] sich kaum davon abhalten, immer weiter und weiter zu fliegen, bis die Müdigkeit ihn schliesslich übermannte.
    Qu’u war noch jung. Er war unbeeinflusst von den Ereignissen, die noch eintreten sollten, und er fühlte sich nicht bedrückt [Mantel der Abwehr] von der Verantwortung, die später auf ihn zukommen sollte. Dennoch war er noch nie so von Unruhe erfüllt gewesen. Er wusste, esGa’us Diener waren auf dem Weg, und er glaubte, sie kannten sein Ziel. Doch ganz gleich, wie sehr ihn das auch ängstigte, es konnte ihn nicht abschrecken – und er ängstigte sich wirklich sehr davor, [Pflicht des Kriegers] auch wenn er es seinem Gefährten Hyos nicht mitteilen konnte, der ihm treu ergeben folgte. Die ganze Zeit über machte die Anwesenheit von E’re’o ihm bewusst, dass er und Hyos nicht allein reisten …
    [esLis Schutz] aber auch, dass sein Leben unwiderruflich durch die neue Mission verändert worden war, die Lordesti ihm aufgetragen hotte.
    Als Qu’u und Hyos weiter nach Norden reisten, konnten sie sehen, wie immer höhere Berge hinter dem Horizont auftauchten, bis sie [Konfrontation mit der Eiswand] feindselig geduckt ihr ganzes Blickfeld einnahmen. Während sie reisten, wurde es kälter und kälter. Während des Flugs gab es nichts, was sie vor den eisigen Winden und dem brutalen Regen hätte schützen können. Doch wenn sie zu Fuss unterwegs waren, konnten sie Mäntel um sich legen und sich Geistern gleich und verhüllt wie artha voranbewegen.
    Schliesslich gelangten sie an einem kalten und stürmischen Tag in Sichtweite der langen Felsschlucht, die man ihnen beschrieben hatte. Einige Momente lang verharrten sie dort, lauschten dem [Winde der Schmach] Kreischen der Stürme ringsum und sahen zu, wie die Wolken über den Himmel getrieben wurden, wobei sie immer wieder für wenige Augenblicke entsetzliche Muster bildeten. Qu’u nahm [Das Gezogene chya] seinen Mut zusammen und flog nach unten zum entlegenen Ende der Schlucht, wo ihn sein Schicksal erwartete.
     
    Drei Tage lang wartete Jackie darauf, dass S’reth sie wieder zu sich bestellte. Seine erste unterweisende Sitzung nach dem einleitenden Treffen war unergiebig gewesen, um es in einem Wort auszudrücken. S’reth war noch langweiliger und wusste noch mehr Anekdoten als ein durchschnittlicher Zor, auch wenn sie wenig Vergleich besaß. Sie verspürte die übermächtige Notwendigkeit, geduldig und aufmerksam zu bleiben, was ihren Frust über die Situation nur noch steigerte, da sie keine Kontrolle darüber hatte.
    Da ihr keine andere Wahl blieb, als sich der Situation auszuliefern, entspannte sie sich, so gut es ging, und ließ alles geschehen. Mögen die Acht Winde dich hinwehen, wohin sie wollen, wie Th’an’ya es formulieren würde. Doch trotz ihrer einzigartigen Position und der Last, die man ihr in Form dieser Mission aufgebürdet hatte, änderte es nichts daran, dass sie nach wie vor eine Außenseiterin war.
    Hin und wieder nahm sie seit kurzem Äußerungen der Zor wahr, in deren Mitte sie sich bewegte. Sie gab ihr Bestes, um mit Ch’k’te und vor allem mit Th’an’ya daran zu arbeiten, ihren Geist zu ordnen, damit sie mit diesen Äußerungen zurechtkam. Dieses Bemühen als schwierig zu bezeichnen, war eine Untertreibung. Sie schnappte in erster Linie beleidigende Bemerkungen auf, beispielsweise: »Da kommt die artha.« Dieser Gedanke Ausdruck bezeichnete ein vierbeiniges, pelziges Wesen, das sich klammheimlich durch den Nebel bewegte. Zwar war es mehr ein Ausdruck von Mitleid als von Verachtung, doch es weckte eine viel erschreckendere Erinnerung, ein Gefühl, das aus dem Dsen’yen’ch’a stammte.
    … an den Grund gefesselt, flügellos …
    So schade.
    Auf Cle’eru hatte sie einen Status ähnlich einer Prominenten: Die menschliche Bevölkerung, die sich aus einigen hundert Diplomaten und Kaufleuten zusammensetzte, bildete eine eigene Gesellschaft. Sie alle waren gezwungen, sich am Boden zu bewegen, und sie nahmen am gesellschaftlichen Leben der Zor nicht teil. Sie waren nicht auf dem Laufenden. Ein paar von ihnen beherrschten eine Hand voll Begriffe in der Hochsprache, dem Anschein nach aus freien Stücken, nicht weil es notwendig war. Die Menschen auf dieser überwiegend von Zor bevölkerten Welt verspürten praktisch alle den

Weitere Kostenlose Bücher