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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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befand, war er auch schon in der Menge verschwunden.
    Einen Moment lang stand Jackie mitten im Raum wie gestrandet da, dann trat auch schon die Konsulin zu ihr. »Commodore? Ich bin Ann Sorenson, ich repräsentiere den Imperator hier auf Cle’eru.« Die beiden Frauen reichten sich die Hand. »Unser Gastgeber hat eine recht kurze Aufmerksamkeitsspanne.«
    »Das ist mir auch aufgefallen.«
    »Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, Sie ausgerechnet hier anzutreffen. Seit Ihrer Ankunft auf Cle’eru habe ich versucht, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, aber man scheint Sie da oben regelrecht abzuschotten.«
    »Mein Terminplan ist wirklich sehr voll.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Wissen Sie eigentlich, dass Sie hier unten so etwas wie ein Star sind?« Sie begaben sich weiter in den Salon hinein, der von flackerndem Licht schwach beleuchtet wurde. Auf einer Seite fand sich ein Tisch mit zahllosen Delikatessen, vieles davon war Jackie unbekannt.
    »Das wusste ich nicht. Erzählen Sie mir doch bitte mehr darüber.«
    Sorenson warf ihr einen forschenden Blick zu. »Empfinden Sie es nicht als schwierig, mit denen zu arbeiten?«
    »Ich nehme an, Sie meinen damit die Zor.«
    »Ja, genau.« Dabei rümpfte sie die Nase, als hätte sie etwas Unangenehmes gerochen.
    »Es ist zweifellos eine Herausforderung, aber sie sind so zuverlässig und kompetent wie wir Menschen. Eigentlich mache ich mir darüber nicht viele Gedanken.«
    »Das ist mir auch zu Ohren gekommen.«
    »Von wem?«
    »In meiner Position kommen die Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen … abgesehen davon gibt es Offiziere in der Navy Seiner Majestät, die nicht freiwillig mit einem Zor zusammenarbeiten würden – und wie ich höre, ist sogar Ihr XO ein Zor.«
    »Ihre Einstellung ist für eine Konsulin auf einer Zor-Welt etwas sonderbar, wenn ich das so sagen darf«, gab Jackie zurück.
    »Commodore.« Ann Sorenson lächelte wissend. »Sehen Sie sich hier um: Hier finden Sie keinen Zor. Dies hier ist Hoheitsgebiet des Sol-Imperiums. Hier müssen wir uns nicht in Platitüden ergehen. Hier merken Sie sehr schnell, dass unsere kleine Gemeinschaft weitestgehend wie auf einer Insel lebt. Wir scheren uns nicht so sehr um das, was da oben vor sich geht. Menschen sind Menschen, Zor sind Zor. Wir brauchen nur gerade genug Kontakt, um unsere Geschäfte abzuwickeln.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihre Meinung nicht teilen, Madam. Ich weiß nicht, welchem Zweck Ihre Voreingenommenheit dient, aber ich habe in der Vergangenheit mit Zor zusammengearbeitet, und ich werde es auch weiterhin tun.«
    »Das überrascht mich gar nicht. Wenn Sie mich entschuldigen würden«, sagte die Konsulin mit einem gekünsteltem Lächeln auf den Lippen, dann wandte sie sich ab und durchquerte den Salon.
    Jackie sah ihr noch kurz nach, zuckte schließlich mit den Schultern und konzentrierte sich lieber auf die Delikatessen. Während sie allein dastand, schwebte hinter dem Tisch ein Robotkeeper heran und fragte mit tiefer, kehliger Stimme: »Kann ich etwas bringen?«
    »egeneh«, sagte sie, da sie etwas brauchte, womit sie diesen unangenehmen Nachgeschmack runterspülen konnte.
    »Hansie bietet das nicht an.«
    Der Robotkeeper grübelte immer noch über die Bestellung nach, während Jackie sich umdrehte, um zu sehen, wer anstelle des Robots geantwortet hatte. Ein Stück neben ihr stand ein großer und recht modisch gekleideter Mann, der in einer Hand einen halbvollen Teller und in der anderen einen corcyranischen Kristallkelch hielt. Ein Tablett schwebte neben dem Mann, der mit einer fließenden und zweifellos häufig geübten Bewegung den Kelch darauf abstellte und dann seine Hand ausstreckte, um Jackies zu ergreifen. »Mein lieber Commodore, es ist mir ein Vergnügen, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich jetzt mit ›ganz meinerseits‹ antworten soll, schließlich wurden Sie mir nicht vorgestellt.«
    »Oh, ich bitte um Verzeihung, Commodore. Mein Name ist Ian Kwan, Ian Thomas Kwan. Mir ist die zweifelhafte Ehre zuteil geworden, bei der hiesigen Handelsmission die Konföderierte Presse zu vertreten.«
    »Ein Reporter. Sie sind Reporter.«
    »So steht es in meinem Lebenslauf. Und wenn ich das so sagen darf, ich habe einen Riecher für Nachrichten.« Ohne hinzusehen nahm er von einem anderen passierenden Tablett ein volles Glas. »Und ich rieche eine Story.«
    »Wenn Sie so einen hervorragenden Geruchssinn haben, warum hat man Sie dann hierher versetzt?«
    »Ich

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