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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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unterbringen. Kurz darauf waren alle Betroffenen wieder genesen.«
    »Wohin flog die Gustav dann?«, wollte Tolliver wissen.
    »Wie mein Bericht bereits ausführt, Sir, empfingen wir danach von der Gustav keine Mitteilungen mehr. Ich besitze keine Informationen über das nächste Ziel. Mein letzter Befehl von der Admiralität lautete, hier zu bleiben, keine weiteren Schiffe zu entsenden und auf Ihre Ankunft zu warten.«
    »Gut.« Tolliver beugte sich vor und legte die Hände verschränkt vor sich auf den Tisch. »Commodore, lassen Sie mich kurz die Position der Admiralität zu den von Ihnen beschriebenen Ereignissen darlegen. Mir wurde aufgetragen, Sie darüber zu informieren, dass der Erste Lord an Ihrem Verhalten nichts auszusetzen hat. Er bat mich, Ihnen sein Lob für Ihren Einsatz bei den Ermittlungen auszusprechen, sobald ich hinsichtlich der Fakten zufrieden gestellt war.«
    Jackie versuchte herauszufinden, was in Tolliver vorging, hatte dabei aber solche Mühe, dass sie es gleich wieder aufgab. »Danke, Sir.«
    »Ihre Berichte sind äußerst gründlich. Ich muss Sie allerdings bitten, mir Ihre Vermutung mitzuteilen, was Ihrer Ansicht nach mit den Schiffen geschehen sein könnte.«
    »Eine … Vermutung, Sir?«
    »Natürlich völlig inoffiziell.«
    »Ja, natürlich.« Sie wusste genau, dass nichts von dem, was man mit einem Admiral besprach, wirklich zu hundert Prozent inoffiziell blieb. Dennoch würde sie ihm antworten.
    Sie sah auf ihre Notizen und auf die letzten Berichte der beiden Schiffe, dann ging sie das Ganze noch einmal im Geiste durch.
    Die Negri war in ein System geflogen, über das nur Daten aus der Imperialen Großen Vermessung vorlagen und das bis dahin lediglich von einer unbemannten Sonde erkundet worden war. Falls das Schiff angegriffen worden war, hatte die Gustav nur zehn Tage später keinerlei Hinweis darauf finden können. Im ganzen System gab es kein anderes Schiff, keine massive Hintergrundstrahlung, einfach nichts. Doch die Gustav war dort ebenfalls verschwunden, ohne dass von ihr noch eine Meldung gekommen war. Keiner der beiden Captains hätte sich über die Regeln hinweggesetzt.
    Es war kaum vorstellbar, dass sich die Crew eines der beiden Schiffe dazu entschließen konnte, zu irgendwelchen Piraten überzulaufen oder auf einen wilden Kriegszug zu gehen. Dafür waren die Besatzungen viel zu gut ausgebildet und zu integer. Wären sie angegriffen worden, hätte irgendjemand ganz sicher einen Weg gefunden, eine Nachricht abzusetzen, ganz gleich, wie kurz sie ausgefallen wäre.
    Was blieb dann noch?
    »Ich habe nur wenige Anhaltspunkte, Admiral. Das wenige, über das ich verfüge, zieht eine Schlussfolgerung nach sich, für die das Etikett ›höchst spekulativ‹ noch maßlos untertrieben wäre.«
    »Ich bin bereit, sie mir anzuhören, Commodore. Fahren Sie fort.«
    »Sir.« Sie legte die Hände flach auf den Tisch. »Es ist denkbar, dass es zu einem Erstkontakt gekommen ist.«
    Das Wort ›Erstkontakt‹ schien endlos lang im Raum nachzuhallen. Die Menschheit konnte auf drei Erstkontakte zurückblicken: mit den Rashk, den Zor und erst jüngst mit den Otran. Von diesen dreien waren lediglich die Zor ein extrem brutales Volk gewesen. Die Rashk – eine bäuerliche Reptilienspezies, die auf den Welten der Vega beheimatet waren -interessierten sich nicht für Kriegführung. Die Otran, die Mitte des Jahrhunderts von den Zor und den Menschen gemeinsam entdeckt wurden, hatten eine deutlich kriegerischere Einstellung, doch sie begannen eben erst mit der Erforschung des Alls.
    Es gab noch zahlreiche Vermächtnisse aus der Zeit des Kampfs der Menschen gegen die Zor. Obwohl seit dem Ende des Kriegs fast ein Jahrhundert vergangen war, waren die Narben noch nicht alle verheilt – Narben wie die von Marals’ Flotte zerstörten Nester, Welten, die von den Zor auf lange Zeit unbewohnbar gemacht worden waren.
    Das offensichtlichste Vermächtnis war dieser sehr alte Mann, der hier auf Cicero am Konferenztisch saß und anscheinend ganz gelassen blieb, während über einen möglichen Erstkontakt gesprochen wurde.
    »Wir haben nichts, was daraufschließen ließe«, sagte Sergei leise.
    »Ich wurde um eine Einschätzung gebeten, se Gyaryu’har, und die habe ich vorgebracht. Tatsache ist, dass wir eigentlich gar nichts haben, um irgendwelche Vermutungen anzustellen.«
    Sergei lächelte. »Üben Sie ein wenig Nachsicht mit einem alten Mann, Commodore Laperriere, bevor Sie diese Schlussfolgerung ziehen. Wir

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