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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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Versuchung nicht widerstehen, einen geringschätzigen Tonfall anzuschlagen. Isabella schien sich in letzter Zeit mehr für Alice zu interessieren, als Anteil daran zu nehmen, wie es ihrer angeblich besten Freundin ging. Glücklicherweise hellte Cassies ziemlich stürmische Laune sich auf, als sie die Cafeteria erreichten und die Auserwählten sie zu sich an den Tisch winkten.
    »Sieh mal, da sind die anderen«, sagte sie und steuerte den Tisch der Auserwählten an.
    »Ähm ...«, begann Isabella zögerlich.
    »Was ist los?«
    Isabella schaute zu einem Tisch hinüber, an dem Alice und ein anderes Mädchen saßen. »Es ist nur... hm, wenn du wieder bei Ayeesha und den anderen sitzen willst, könnte ich vielleicht rübergehen und mal nachsehen, ob es Alice wirklich gut geht?«
    »Oh. Klar. Ja, wenn dir das lieber ist ...«, sagte Cassie und versuchte, nicht gekränkt zu wirken. Was war in letzter Zeit nur mit Isabella los? Cassie gab sich alle Mühe, sie miteinzubeziehen, aber ihre Freundin biss einfach nicht an.
    »Also dann. Aber wir sehen uns später, oder?«
    »Ja, wir sehen uns später.« Cassie zwang sich zu einem Lächeln und zu einer Geste, von der sie hoffte, dass sie als munteres Winken durchgehen konnte. Es war ungewohnt und merkwürdig, dass sie und Isabella in entgegengesetzte Richtungen davongingen, um sich verschiedenen Freundeskreisen anzuschließen. Aber schließlich waren sie keine siamesischen Zwillinge, oder?
    »Hey, Leute«, sagte Cassie, als sie an den Tisch der Auserwählten trat, aber es gelang ihr nicht, große Begeisterung in ihre Stimme zu legen.
    »Cassie! Schnapp dir ein Tablett. Im Ernst, dieser Koch ist umwerfend«, schwärmte Ayeesha.
    »Das glaube ich gern. Ich hab allerdings keinen richtigen Hunger«, erwiderte sie, und Ärger stieg in ihr auf.
    Ah, aber wir werden Hunger bekommen, meine Liebe. Du weißt, dass ich absolut dafür bin, unsere Position unter den anderen zu stärken. Trotzdem müssen wir dafür sorgen, dass unsere Nahrungsquelle glücklich ist...
    Estelles Einwurf ärgerte Cassie. Auch ohne dass Estelle ihren Senf dazugab, verlief der Tag nicht besonders glücklich. Cassie verrenkte sich schon genug, um alle zufriedenzustellen, insbesondere Isabella. Aber irgendwo musste sie eine Grenze ziehen und sehen, wo sie selbst blieb. Und wenn es sie glücklich machte, Zeit mit den Auserwählten zu verbringen, dann würde Isabella das einfach schlucken müssen.
    Okay, da war die Sache mit Jake und Jessica. Okay, Isabella stand Jake und seinen verrückten Bemühungen um Gerechtigkeit - oder um das, was er dafür hielt — immer noch loyal gegenüber. Aber schließlich hatten Ayeesha oder India nichts mit der Ermordung seiner Schwester Jessica zu tun gehabt. Von den Mädchen, die den Mord begangen hatten, war eine tot, und die andere war von der Schule verwiesen worden und hatte lebenslängliche Narben davongetragen.Von Katerina und Keiko konnte man nicht auf alle anderen Auserwählten schließen, verdammt noch mal! Die Auserwählten waren so viel mehr als zwei verwirrte Individuen.
    Cassie hatte gerade den Höhepunkt ihres Unmuts erreicht, als ein Schatten über die kleine Gruppe am Tisch fiel.
    »Meine Damen.«
    »Sir Alric.« India zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Sie sieht man nicht oft hier.« Sie lächelte zaghaft und schaute zu den Jungen am anderen Ende des Tisches hinüber, die sich lebhaft stritten.
    Er nickte. »Da wir heute einen Gast in der Küche haben, wollte ich einmal probieren, was er zustande bringt.«
    »Ja, es lohnt sich. Köstlich.« Ayeesha schaffte es nicht, den verwirrten Ausdruck von ihrem Gesicht zu wischen, und Cassie ging es ebenso. Es gefiel ihr nicht, dass Sir Alric immer wieder fragend zu ihr herüberschaute.
    »Wie läuft der Unterricht?«
    Eine komische Frage mitten in der Mittagspause, dachte Cassie, obwohl India und Ayeesha ganz erpicht darauf schienen, diese seltene Gelegenheit zu nutzen, ihren schwer fassbaren Direktor zu beeindrucken. Wenn nur ihre eigenen Unterredungen mit Sir Alric ebenso selten gewesen wären. Sie musterte ihn eingehend, während die beiden Mädchen neben ihr begeistert Rede und Antwort standen. Er sah sie einmal mehr durch zusammengekniffene Augen an, obwohl er so tat, als richte er seine Fragen an sie alle drei.
    »Wie ich sehe, beehrt Mr Singh uns nicht mit seiner Anwesenheit.«
    »Vielleicht weiß einer der Jungs, wo er steckt?«, sagte India und schaute zu Cormac und seinen Freunden hinüber. »Jedenfalls eher als

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