Dunkle Templer 01 - Erstgeboren
wenn Zamara Ethans Leute tötete.
»Verdammt«, sagte Jake, den Blick auf die beiden am Boden liegenden Männer gerichtet. Zamara hatte ihm für den Moment die Kontrolle zurückgegeben.
»Jake, wo haben Sie denn das gelernt?« Rosemary half ihm, die Wachen zu fesseln, indem sie ihnen deren eigene Gürtel um die Handgelenke schlangen.
»Das war Zamara«, erwiderte Jake. Seine Hände zitterten.
»Wenn Ethan das sieht, wird er Sie heiraten wollen«, sagte Rosemary.
Jake antwortete nicht darauf, stand nur auf und gab den Code an, der die Türen verschloss. Dann sah er zu Rosemary hin. »Sie sind dran«, sagte er. »Wann sind wir hier angekommen? Vor anderthalb Tagen?«
Sie hatte auf einem der Stühle Platz genommen, und ihre Finger flogen über die Konsole, während sie nickte. »Ungefähr. Wie lautet der Code?«
Er gab ihn ihr und sie tippte ihn ein. Jake merkte plötzlich, dass ihn einer der Männer ordentlich erwischt hatte, bevor er zu Boden gegangen war. Er schmeckte Blut im Mund. Mist.
»Okay, ich habe Zugriff auf die Datenbank. Sie ist ebenfalls codegeschützt.«
Jake nannte einen weiteren Code, und sie gab ihn konzentrierten Blickes ein. Er beobachtete sie aufmerksam und sah, wie sie sich unvermittelt verspannte.
»Oh… oh nein, nein«, murmelte sie.
»Was ist?«
Sie drückte einen Knopf, und der Raum über der schwarzen Oberfläche rechts von ihr begann zu schimmern, nahm Farbe und Formen an.
»Valerian«, brummte Jake. Er hatte gewusst, dass er Recht hatte, aber trotzdem…
Rosemary räusperte sich. »Fünf Gespräche von Ethan mit Valerian. Das erste am Tag unserer Flucht von der Gray Tiger. «
Ethans Stimme war aufgezeichnet, sein Bild jedoch nicht. Kühl und glatt, für Rosemary schon lange und für Jake nun ebenfalls vertraut, fragte Ethans Stimme: »Aber hallo, möchten Sie ein Update Ihre Investition betreffend?«
Die kleine Darstellung Valerians lächelte. »Zum Teil. Sagen wir, ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, den Sie mir noch schuldig sind. Ich habe einen Auftrag zu vergeben, und ich möchte, dass Sie ihn übernehmen.«
»Und der wäre?«
»Zwei Leute sind aus der Gefangenschaft an Bord eines meiner Schiffe geflohen. Einer von ihnen ist ein Wissenschaftler, der über Informationen verfügt, die ich brauche. Die andere Person hilft ihm. Es handelt sich um jemanden, den Sie kennen – Rosemary Dahl. Angesichts Ihrer früheren Verbindung halte ich es für wahrscheinlich, dass Sie sich bei Ihnen melden und Sie um Hilfe bitten wird. Wenn Sie das tut, möchte ich, dass Sie sich umgehend bei mir melden und die beiden festsetzen.«
»Was den Wissenschaftler angeht, ist das natürlich kein Problem – aber wozu brauchen Sie R. M.? Arbeitet sie nicht ohnehin schon für Sie?«
»Das tut sie. Und keine Sorge, ich weiß, dass Sie sie mögen. Ich mag Sie ja auch. Wir müssen nur herausfinden, was sie weiß, und sie resozialisieren. Danach schicken wir sie zurück zu Ihnen.«
»Das… das gefällt mir nicht. Sind Sie sicher, dass Sie Rosemary brauchen?«
Valerians kleines, aristokratisches Gesicht nahm einen strengen Ausdruck an. »Ich würde es nicht sagen, wenn es nicht so wäre, Ethan. Und es ist nicht sehr klug von Ihnen, meine diesbezüglichen Absichten zu behindern.«
»Ich möchte nur nicht, dass ihr etwas zustößt, das ist alles. Diesen Wissenschaftler können Sie natürlich haben, der kümmert mich einen Dreck – aber Rosemary gehört mir. Ich will sie zurückhaben, wenn Sie mit ihr fertig sind.«
Valerian lächelte schmallippig. »Natürlich.«
Die Hologramm-Aufzeichnung war noch nicht zu Ende, doch Rosemary drückte mit steifem Finger den Knopf. Jake sah sie mitfühlend an. Ihr Gesicht war gerötet, aber sie mied seinen Blick.
»Wir sollten uns noch den Rest anhören«, meinte Jake leise. »Wir müssen alles wissen.«
»Ja«, sagte Rosemary. Die Festigkeit ihrer Stimme überraschte Jake. Sie wählte die nächsten Nachrichten aus, die allesamt kurz waren und in denen es brutal schnell zur Sache ging.
»Das Schiff ist unterwegs«, sagte der Mini-Valerian im letzten Gespräch. »Es sollte in etwa zwölf Stunden ankommen. Seien Sie versichert, dass Sie das Weiseste tun, was Sie tun können. Es mag zwar praktisch sein, Ramsey zur Hand zu haben, und Dahl mag… amüsant sein, aber die Sicherheit Ihres kleinen Reiches sollte Ihnen doch das Wichtigste sein. Und ich verspreche Ihnen, wenn Sie kooperieren, dann werden Sie in Sicherheit sein. Ich habe im Laufe der Jahre viel
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