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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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wie sie es zuvor schon getan hatte. In seinen Augen war sie nicht schön, aber sie war graziös und stark. Sie streckte eine Hand aus – zwei Finger, zwei Daumen –, und er reichte ihr die seine. Wieder erinnerte er sich an die Spirale aus Licht, den Goldenen Schnitt. Er spürte die Wärme und Zuneigung, die von ihr ausgingen.
    Bald wirst du auch das verstehen. Und warum ich mich dafür entschied… und was dich einzig machte. Von all jenen, die den Tempel hätten finden und den Code hätten begreifen können, warst du es, Jacob Jefferson Ramsey. Nimm meine Hand. Wir werden diese Sache ganz ruhig bewältigen, sie nicht angstvoll und Ignorant durcheilen.
    Träumend und so ruhig, wie er es seit Beginn dieser ganzen Angelegenheit nicht mehr gewesen war, nahm er ihre Hand.

    *

    Diesmal trug Jake den Leichnam des toten Feindes, als er und Savassan durch den Dschungel zur Höhle der Omhara marschierten. Die Sonne ging unter, und der Dschungel erwachte zu seiner wahren Lebendigkeit. Geräusche vibrierten über seine Haut, Gerüche erfüllten ihn und fluteten über ihn hinweg, während Jake vorsichtig weiterging, den toten Protoss wie ein Kind auf den Armen. Erst jetzt war es der Akilae wert, sanft behandelt zu werden, denn erst jetzt war er den Shelak von Nutzen. Denn nun war der Akilae eine Opfergabe.

    *

    »Ich bin auch hier… aber ich kann nicht kontrollieren, was im Körper geschieht«, sagte Jake zu Zamara. Er war nun zur Gänze an diesem Ort, seine Essenz in Temlaas Körper, als befände er sich in einem Fahrzeug, das auf Autopilot geschaltet war. Er sah mit Temlaas Augen auf den Toten hinab, den er trug, und ihm wurde schlecht. »Sind das… ist er wirklich ein Protoss? Er sieht überhaupt nicht so aus wie auf den Holovids.« Er erinnerte sich an die Bilder von strahlenden, präzisen, kontrolliert agierenden Kriegern in schützender Rüstung. Selbst das zerstörte Schiff Zamaras, das er gesehen hatte, strahlte Eleganz und Dominanz aus.
    Diese Dinger hingegen, die hier herumrannten, wild und tödlich, bemalt und bedeckt mit Knochen und Federn…
    Zamara, die in Jakes Körper und Gehirn so präsent war wie er in Temlaa, wischte solche Gedanken beiseite. »Das sind unsere Ursprünge«, sagte sie. »Von hier stammen wir. Es ist wichtig, dass du begreifst, was wir einmal waren, damit du verstehst, wie wir wurden, was wir sind.«
    »Kannst du es mir nicht einfach erzählen?«
    »Es geht nicht um das Erzählen. Es geht nicht einmal um das Zeigen. Es geht nur um… das Sein. «

    *

    Jakes Schritte wurden langsamer, während er sich der Höhle der Omhara näherte. Er wandte sich mit geweiteten Augen an Savassan, und Savassan sandte ihm einen beruhigenden Gedanken. Nicht zum ersten Mal dachte Jake darüber nach, wie andere Geschöpfe Nahrung fanden. Für die Protoss war es einfach – der Weiße Kreis der Nacht und die Goldene Kugel des Tages erwiesen den Protoss ihre Gnade und nährten sie. Ihr Licht und das ihrer Kinder – kleinere glitzernde Himmelsjuwelen, die bei Nacht erschienen –, war alles, was die Protoss brauchten, um zu gedeihen. Andere Wesen töteten für ihre Nahrung. Manchmal beneidete Jake sie. Wie gut es doch täte, das Fleisch eines gefallenen Feindes zu nehmen, um es sich einzuverleiben. Wie ließe sich größere Überlegenheit gegenüber dem Gegner demonstrieren als durch den Verzehr desselben?
    Die Omhara knurrte in ihrer Höhle. Jakes Gedanken konzentrierten sich augenblicklich.
    » Sei vorsichtig « , sandte Savassan. » Sie kann deine Furcht wittern. Lege deine Opfergabe nieder, bedanke dich und dann geh. «
    Nervös tastete Jake mit seinen Gedanken um sich und berührte die der Omhara. Sie war primitiv, nieder, schlicht, aber sehr stark und ganz auf ihn fixiert. Jake konnte den Atem der Omhara hören und in der Dunkelheit der Höhle ihre drei schimmernden Augen sehen.
    » Omhara, o du Große, geschmeidig von Gestalt und scharfen Zahnes, wir bringen dir dieses Opfer dar, das wir getötet haben. Möge sein Fleisch dir munden und – «
    Ein Huf berührte mit leisem Geräusch den Boden. Sie kam.
    »Grundgütiger«, murmelte Jake im Schlaf, plötzlich wieder er selbst.
    »Savassans Rat gilt auch für dich«, sagte Zamara. »Sei vorsichtig, Jacob. Nichts, was du hier siehst, kann dir wehtun. Aber du kannst auch nichts ändern, was geschieht. Halte fest, was du bist.«

    *

    »… und mögest du uns deinen Segen geben « , beendete Jake seinen Satz rasch und wich zurück. Er spürte die Gedanken des

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