Dunkle Templer 01 - Erstgeboren
drückte. Santiagos Gesicht wurde durch die Insignie des Dominions ersetzt.
Valerian seufzte. Wahrlich eine schlechte Nachricht, dass Ramsey geflohen war, zumal mit Dahl als seiner Beschützerin.
Die gute Nachricht war, dass er noch lebte.
Sie würden sich als schlüpfrige Fische erweisen, aber letztendlich würden sie Valerians Netz nicht entkommen.
KAPITEL 14
Rosemary blickte über die Schulter auf Jake. Er schlief, atmete tief und gleichmäßig, unterbrochen nur von einem gelegentlichen leisen Schnarchen. Er schien furchtbar viel zu schlafen und sah dennoch immer furchtbar müde aus. Aber wenn eine fremde Intelligenz die Erinnerungen aus ganzen Jahrhunderten in ihr Gehirn hochgeladen hätte, während sie schlief, wäre sie, so nahm Rosemary an, wohl auch reichlich ausgepowert gewesen.
Sie hatte Jake nicht gesagt, wie groß die Gefahr war, in der sie schwebten. Er war an diese Art von Leben nicht so gewöhnt wie sie, und in Anbetracht all dessen, was mit ihm vorging, wäre er womöglich in Panik geraten. Sie hatte ihm nur gerade genug erzählt, und ehrlich gesagt hatte er ihr mit seiner Gedankenleserei mehr entlockt, als sie ihn eigentlich wissen lassen wollte. Glücklicherweise schien er ein wenig die Kontrolle darüber zu erlangen und fand es genauso schlimm, ihre Gedanken zu lesen, wie sie, wenn er es tat. Und ebenfalls glücklicherweise hatte sie nichts verborgen, als er ihre Gedanken las.
Dem Himmel sei Dank.
Schlimm genug, dass er gewusst hatte, was sie im Schilde führte und einen potenziell einfachen Umsturz in eine Geiselsituation verwandelt hatte. Aber andererseits waren es auch eben diese seltsamen Kräfte gewesen, die noch keiner von ihnen völlig verstand, welche es ihnen ermöglicht hatten, von Bord des Schiffes zu kommen.
Die Umkehrung der Resozialisation eines der gefährlichsten Mörder, denen Rosemary je begegnet war – sie fragte sich, ob Jake die Wahrheit gesagt hatte, als er erklärte, die Protoss hätte es ohne seine Zustimmung getan.
Rosemary schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen. Ob es nun Jake gewesen war oder die fremde Intelligenz in seinem Kopf, die was auch immer getan hatte, war im Grunde einerlei. Es zählte nur, dass diese fremde Intelligenz in seinem Kopf steckte, und das konnte sich als sehr lukrativ erweisen.
Sie hatte Ethan eine kodierte Nachricht geschickt, dem einzigen Menschen im Universum, von dem sie glaubte, dass er ihnen Unterschlupf gewähren und ihnen helfen würde, ohne sie für die zweifelsohne schwindelerregend hohe Belohnung zu verraten. Rein persönlich scherte Rosemary sich einen Dreck um Jake Ramsey. Ihr eigenes Leben bedeutete ihr jedoch sehr viel. Und im Augenblick hing ihr Leben von seinem ab.
Als die Konsole piepte, fuhr sie zusammen und fluchte; sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass selbst dieses leise Geräusch sie erschreckte. Sie überprüfte, woher das Signal kam, dann entspannte sich ihr Körper und ihre Lippen formten ein Lächeln.
Sie drückte ein paar Tasten, und Ethans dunkles, gut aussehendes Gesicht erschien auf dem Monitor.
»Hallöchen, Trouble«, sagte er mit seiner seidigen Stimme.
Rosemarys Lächeln wurde breiter. Das war sein Spitzname für sie gemeinsam schienen sie immer in irgendwelche Schwierigkeiten, in irgendein Schlamassel zu geraten. »Ich hatte nicht damit gerechnet, von dir zu hören, bis du den ruhigen kleinen Job erledigt hast, von dem du mir erzähltest – wenn überhaupt.«
Ihre Beziehung war nach Rosemarys Erfahrungen einzigartig. Sie hatten zusammen gekämpft, Seite an Seite, sieben Jahre lang. Sie hatten als Arbeitgeber und Arbeitnehmer angefangen und waren schnell zu gleichberechtigten Partnern geworden. Es gab niemanden sonst, auf den sie sich blind verlassen konnte, und sie hatte ihm mehr als nur einmal das Leben gerettet. Dieses Vertrauen erstreckte sich auch auf ihr Privatleben, und so mancher Tag hatte mit Mord und Gewalt begonnen… und fast genauso wild im Bett geendet.
TEIL3
Das waren gute Zeiten gewesen. Schöne Zeiten.
Dann hatte Ethan erklärt, er würde sein Geld nehmen, es investieren und sich zur Ruhe setzen. Er hatte Rosemary angeboten, sich ihm anzuschließen, aber sie hatte abgelehnt. Sie war glücklich mit dem, was sie tat. Sie hatten sich mühelos getrennt, auf angenehme Weise, mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss und einem Augenzwinkern. Danach sah sie ihn ab und zu, und jedes Mal, wenn sie zusammen waren, war es, als sei überhaupt keine Zeit vergangen. Ihre
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