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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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purpurne Farbe. Der Ma n tel sah dann wie einer aus, wie manche Mägde ihn trugen. So würde Jenna neben ihm weniger auffallen, wenn sie den Wohntrakt erreic h ten.
    Kurz vor dem Eingang zu seiner Behausung kroch es ihm eiskalt den Rücken hinunter, als plötzlich die Stimme seines Vaters durch den Gang hallte.
    »Du hast sie schon gefunden?« Er war so schnell an seiner Seite, dass Dante nichts erwidern konnte.
    Sofort riss sein Vater die Kapuze von Jennas Kopf und starrte sie an. »Tatsächlich. Sie ist es! Ein Ebenbild ihrer Mutter.«
    Jenna starrte zurück, ihr Gesicht von Angst gezeichnet. Dante spürte, wie sie sich fühlte, und hörte ihre Gedanken: Warum bin ich nur mitgekommen? Jetzt sitze ich in der Falle. Was wird er tun? Hilf mir doch, Dante!
    »Wo ist Kyrian?«, fragte sein Vater barsch und packte Jenna am Arm, als befürchtete er, sie gleich wieder zu verlieren.
    »Ich habe ihn nicht gesehen. Jenna war allein.«
    »So, Jenna heißt meine Tochter also in der Menschenwelt.«
    »Eure Tochter?« Dante verstand nicht. »Ihr Vater ist doch ein M a gier?«
    »Ein Magier?« Lothaires Stimmung verfinsterte sich so abrupt, dass Dante befürchtete, er würde ihm gleich den Kopf abschlagen. »Kein Mensch kann so ein Geschöpf hervorbringen.«
    Wovon spricht er, Dante? Jenna, kreidebleich im Gesicht, sagte we i terhin kein Wort, sondern starrte nur auf den König.
    Ich habe keine Ahnung , erwiderte er in Gedanken.
    »Isla war von mir schwanger, als sie fliehen konnte«, erklärte Lothaire. »Indira ist von mir.«
    »Indira?«, fragte Dante.
    »So hätte sie heißen sollen.« Er wandte sich an Jenna. »Wo ist de i ne Mutter?«
    »T-tot«, murmelte sie.
    »Du lügst!« Sein Griff um Jennas Arm zog sich so fest zu, dass sie aufschrie.
    Dante legte die Hand auf seinen Arm. »Nein, Vater, sie sagt die Wahrheit.«
    Tatsächlich lockerte er den Griff. »Wie ist sie gestorben?«
    »Umgebracht von Ihren Leuten«, sagte sie leise. »Sie kam bei einem Anschlag ums Leben.«
    Dante konnte es kaum glauben, aber sein Vater wirkte für einen Moment bestürzt. Als hätte Jenna ihm einen elektrischen Schlag ve r passt, ließ er sie los und blickte über ihre Schulter in die Ferne.
    Hatte er Isla vielleicht geliebt?
    Als Vaters Gesicht jedoch einen harten Ausdruck annahm und er sagte: »Egal, nun habe ich ja dich«, wusste Dante, dass sein Erzeuger nicht fähig war zu lieben.
    »Jetzt, wo Ihr Jenn… Indira habt, werdet Ihr Myra freilassen?«
    »Du kannst deine Sklavin haben, aber das Kind bleibt bei Brattok«, erwiderte er wütend und zog Jenna mit sich.
    »Wohin bringt Ihr sie, Vater?«
    »In sperre sie in meinen Turm, so lange, bis ich weiß, wo Kyrian ist. Wenn dieser Plagegeist erledigt ist, überlege ich mir, was ich mit Indira mache. Ich habe so viele Jahre Pläne geschmiedet, dass ich nun nicht weiß, womit ich anfangen soll.«
    Alles geriet aus der Bahn. Jetzt würde Kyrian ihn wirklich umbri n gen.
     
    ***
     
    V erdammt, wie lange war er bewusstlos gewesen? Als Kyrian träge die Augen öffnete, starrte er in der Finsternis eine riesige Mauer an. Immerhin hatte er sein Ziel erreicht, doch die Translokation in eine andere Dimension hatte ihn seiner let z ten Kräfte beraubt.
    Schwerfällig rollte er sich auf dem staubigen Boden herum und kniete sich hin. Dabei zog ihn das Gewicht seiner Schwingen ständig nach hinten. Fuck, er war hilflos wie ein Baby.
    Nachdem er es endlich geschafft hatte, taumelnd aufzustehen, schlug er die Krallen in die Burgmauer, um nicht zu fallen. Wäre er nicht so geschwächt, weil der Magierrat diese blöden Steine gegen ihn benutzt hatte, wäre er jetzt nicht derart hilflos. Er brauchte Na h rung, um seine Reserven wenigstens ein bisschen aufzufüllen. In di e sem Zustand würde er Jenna gewiss keine Hilfe sein. Die Wachen hätten ihn blitzschnell überwältigt.
    Rasch sah er sich um. Die Stadt lag nicht weit entfernt, nur eine halbe Meile, dort würde er bestimmt genug Essbares finden, aber er war zu schwach zum Laufen und hatte ohnehin schon zu viel Zeit verloren.
    Erneut sank er auf die Knie, um mit den Krallen in der Erde zu scharren. Ein Käfer ergriff die Flucht, doch Kyr spießte ihn mit einer Klaue auf und steckte ihn sich in den Mund. Als er den Panzer ze r biss und die schleimige Flüssigkeit sich auf der Zunge verteilte, u n terdrückte er ein Würgen. Es war zu lange her, dass er sich von dem ernähren musste, was die Natur ihm bot, aber Insekten lieferten viel Protein und das brauchte

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