Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)
ist eine gute Krä u terfrau.«
»Dann sollte ich sie vielleicht behalten«, murmelte der Elfenmei s ter.
»Zuerst sollten wir uns um Kyrian kümmern.« Dante wieder. Er versuchte weiterhin, das Übel abzuwenden.
»Du hast recht, mein Sohn. Kyrian aufzuspüren hat ebenso große Priorität wie deine Schwester zu finden. Ich habe über ihn nachg e dacht und ob er mir noch loyal gesinnt ist. Mir fiel die Höhle ein, in der wir die beiden Gargoylekinder einst fanden, und habe einen Sp ä her hingeschickt. Der verdammte Berg ist voller Leichen. Das ist Kyrians Handschrift, und mein Spion, den ich ihm in die Me n schenwelt hinterhergeschickt hatte, ist ebenfalls unter den Toten. Ich hatte also recht mit meiner Vermutung. Seine Gefangenschaft durch die Magier war bestimmt nur eine Farce, er arbeitet mit ihnen z u sammen. Ich will den Verräter tot sehen!«
Oh Gott! Jetzt trachtete er auch noch Kyrian nach dem Leben.
»Ja, Vater«, sagte Dante.
»Da habe ich jahrelang meine Energien in diesen Bastard ve r schwendet und seiner Schwester eine Sonderbehandlung zukommen lassen und nun fällt er mir in den Rücken«, zischte Lothaire.
Zu Jennas unendlicher Erleichterung entfernte sich die Gruppe von ihrer Zelle, während Dante unaufhaltsam redete.
»Ich brauche Eure Hilfe, Vater. Falls meine Schwester bei Kyrian ist, muss ich zuerst ihn aus dem Weg räumen. Er wird sie benutzen wollen, um Myra freizukaufen. Ein so starker und listiger Krieger wie er wird sich seine Beute nicht wegschnappen lassen. Daher werde ich mich von hinten an ihn heranschleichen müssen. Sobald ich ihn h a be, transloziere ich mich vor das Burgtor. Verstärkt Eure Wachen am Eingang, damit sie ihn in Gewahrsam nehmen können. Dann werde ich mich um meine Schwester kümmern.«
Die Anzahl der Wachen verstärken? , fragte Jenna ihn durch ihre geist i ge Verbindung. Was, wenn Kyrian bereits unterwegs hierher war?
Nachdem er gesehen hat, wie ich mit dir verschwunden bin, wird er sicher he r kommen, doch er wird mir nicht Myra wegnehmen! , vernahm sie von Dante, bevor der König sagte: »Ich war noch nie so stolz auf dich, Sohn!«, und sie beide aus dem Verlies verschwanden.
Puh, das war knapp gewesen, aber nun saß sie hier fest.
Ich muss nach Hause , versuchte sie, Dante ihre Gedanken zu sch i cken. Tatsächlich empfing sie noch schwach etwas von ihm: Ich komme zurück, sobald ich Vater weggelockt habe.
Mit zitternden Knien setzte sie sich zu Myra auf die Liege. Ve r dammt, verdammt, verdammt! Jetzt war sie ebenfalls eine Gefang e ne. Hoffentlich ließ Brattok sie bei Myra in der Zelle. Sie wollte hier unten nicht allein sein. Und würde Dante sie wirklich befreien? Dass er Myra nicht hergeben würde, hatte er ernst gemeint. Jennas Herz raste so schnell, dass sie sich aus ihrer Arzttasche Beruhigungstro p fen holte, die sie eigenhändig zusammengemixt hatte.
»Ich hab dir ja gesagt, Dante hat sich verändert.« Neue Tränen perlten über Myras Wangen.
Jenna schüttelte den Kopf und drückte ihre Hand. Nicht nur, um Myra Trost zu spenden, sondern vor allem sich selbst. »Nein, er liebt dich sogar so sehr, dass er Kyrian opfern würde, damit du bei ihm bleibst.«
»Was?« Myra riss die Augen auf und es huschte tatsächlich ein L ä cheln über ihre Lippen. »Wenn Kyrian nicht mein Bruder wäre, den ich über alles liebe, würde ich mich sogar darüber freuen.« Doch dann nahm ihr Gesicht einen düsteren Ausdruck an, wobei sie sich über den Bauch strich. »Wenn Kyrian herausfindet, was Dante getan hat … bringt er ihn um.«
Kapitel 27 – Verzweiflung
»J
amie! Bitte hilf mir!«, rief Noir während einer Wehe n pause und zog an den Handschellen, denn das Baby drängte u n aufhaltsam hinaus. Da sie sich wegen der Schmerzen stä n dig zusammenkrümmte, waren ihre Handgelenke schon blau und wundgescheuert.
»Jamie …« Wo war nur ihr Bruder? Bisher hatte er den Dämon in sich doch immer zurückdrängen können, wenn es darauf ankam.
Zorell rieb sich die Hände. »Dein Jamielein wird nie mehr zurüc k kommen, dafür habe ich gesorgt.« Seine schrille Stimme hallte durch die gigantische Höhle und brachte die Fackeln zum Flackern.
»Was hast du mit ihm …« Eine neue Wehe nahm ihr die Luft zum Sprechen. Noir fühlte sich unendlich schwach und hilflos, und die Umgebung, die grauenvolle Erinnerungen weckte, tat ihr Übriges dazu. Zorell hatte sie in Ceros’ ehemalige Waffenkammer gebracht, wo Noir, Vincent, Ash und Jamie den
Weitere Kostenlose Bücher