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Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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du Sonja gern hattest. So gern sogar, dass du es gar nicht abwarten konntest, hinter meinem Rücken mit ihr ins Bett zu gehen!”
    Seine Worte trafen Magnus wie ein Schlag in die Magengrube. “Was …”, stieß er fassungslos aus. “Was sagst du da?”
    “Willst du es etwa abstreiten?”
    “Natürlich will ich das! Sonja und ich waren nur Freunde. Nichts weiter.” Er schüttelte den Kopf. Passierte das hier wirklich, oder handelte es sich um einen bösen Traum? “Ich verstehe nicht, wie du so etwas auch nur denken kannst. Ich würde doch niemals mit der Frau meines Bruders …”
    “Ach nein?” Gunnar wandte den Blick ab. “Ich ahnte schon länger, dass sie einen Geliebten hatte, aber dass du es warst … Für mich bist du zusammen mit Sonja in jener Nacht gestorben. Ich will dich niemals wiedersehen.”
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ Magnus, der zutiefst verwirrt und verletzt zurückblieb, einfach stehen. Von diesem Tag an blockte Gunnar jeden Versuch seines Bruders, Kontakt aufzunehmen, ab.
    Schließlich zog Magnus seine Konsequenzen, packte seine Koffer und ging fort, um an einem fremden Ort ein völlig neues Leben zu beginnen. Er nahm den Namen Magnus Sund an und schwor, sich niemals wieder in die Angelegenheiten anderer Leute hineinziehen zu lassen.
    Mit beiden Händen fuhr Magnus sich über das Gesicht. Selbst nach zwei Jahren nahm ihn die Erinnerung an jene letzten Worte, die Gunnar an ihn gerichtet hatte, noch immer schrecklich mit. In solchen Momenten musste er sich eingestehen, dass der Schmerz niemals ganz vergangen war. Nein, er lauerte stets irgendwo dicht unter der Oberfläche und wartete auf einen schwachen Moment, um dann erneut zuzuschlagen.
    Hör auf damit, ermahnte er sich selbst. Du hast andere Dinge zu tun, als über die Vergangenheit nachzugrübeln. Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr ändern. Kümmere dich lieber um das Hier und Jetzt!
    Entschlossen griff er zum Telefon, um den längst fälligen Anruf bei seiner Versicherung zu erledigen, als es an der Haustür klopfte.
    Jenny!, war sein erster Gedanke. Er sprang von seinem Arbeitssessel auf und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Doch als er die Tür aufriss, stand eine Fremde vor ihm.
    Eine Fremde? Nein, nicht ganz. Irgendetwas an dieser Frau kam ihm entfernt bekannt vor. Er wusste nur nicht genau, woher.
    “Kann ich Ihnen irgendwie helfen?”, fragte er stirnrunzelnd.
    Sie schaute ihn fragend an. “Magnus?”
    “Kennen wir uns?”
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. “Weißt du, es wundert mich nicht, dass du nicht weißt, wer ich bin. Immerhin ist es schon viele Jahre her, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben.”
    Plötzlich wusste er wieder, woher er sie kannte. Sie war früher einmal eng mit seinem jüngsten Bruder Lars befreundet gewesen und auf Majdal Slott wie ein Familienmitglied aus und ein gegangen. “Bist du das etwa, Katrina Hallström?”
    “Ja – und nein. Inzwischen heiße ich nämlich Katrina Persson. Lars und ich hätten dich bei unserer Hochzeit gern dabeigehabt, aber leider konnten wir dich nicht ausfindig machen.” Sie trat auf ihn zu und umarmte ihn kurz. “Ach Magnus, ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dich nun doch endlich gefunden zu haben!”
    Magnus stand nur da und schaute sie an. Er brachte kein einziges Wort heraus. Zu guter Letzt hatte ihn die Vergangenheit nun doch eingeholt.

9. KAPITEL
    “E s war alles andere als leicht, dich aufzuspüren”, sagte Katrina und nahm einen Schluck von dem Kaffee, den Magnus für sie gekocht hatte. Sie saßen sich im Wohnzimmer seines Hauses gegenüber. Auf dem Tisch stand ein Teller mit selbst gebackenen Keksen, die Magda ihm am vergangenen Abend gebracht hatte.
    Die ganze Situation kam Magnus vollkommen surreal vor, obwohl auf den ersten Blick alles ganz normal wirkte: Zwei alte Bekannte, die sich nach längerer Zeit wiederbegegnet waren, unterhielten sich. Nichts Außergewöhnliches.
    Doch Katrina gehörte nicht hierher. Sie stammte aus seinem anderen, seinem alten Leben. Jenem Leben, in dem er noch Magnus Persson hieß und zwei jüngere Brüder namens Lars und Gunnar hatte.
    Aber das war längst vorbei. Er hatte bereits vor zwei Jahren damit abgeschlossen.
    Langsam schüttelte er den Kopf. “Ich frage mich, warum du es überhaupt versucht hast”, sagte er. “Als ich damals fortging, war ich beinahe so etwas wie das schwarze Schaf der Familie. Ich hatte nicht das Gefühl,

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