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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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ließ.
    Rachel benutzte diesen Blick manchmal, um ihren Willen durchzusetzen, aber sie bewegte sich auf dünnem Eis, deshalb trug sie immer Hosenanzüge. Keine kurzen Röcke. Es war ihr egal, dass sie die Männer aus dem Konzept brachte. Sie wollte sich nur nicht von ihnen ablenken lassen.
    Es ging hier nur um die Zahlen, Baby.
    Rachel verließ ihr Apartment und fuhr mit dem Aufzug hinunter zur Lobby. Normalerweise wurde sie von einem Auto abgeholt, das sie zur Arbeit brachte. Sie hatte einen eigenen Wagen - einen VW
    Passat -, aber den benutzte sie nur, wenn sie aus der Stadt hinausfuhr. Die Parkgebühren rund um die Börse waren so hoch, dass es für sie billiger war, einen Fahrdienst anzuheuern. Aber der Wagen war noch nicht da.
    Sie schaute auf ihre Uhr. Sie war pünktlich. Leicht irritiert trat Rachel ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Sie stand im Eingang, um sich vor dem kühlen Wind, der vom Lake Michigan herüberwehte, zu schützen. Plötzlich spürte sie, wie es in ihrem Nacken anfing zu kribbeln, als würde sie neben einem Klimagerät stehen, das ihr kalte Luft entgegenblies. Nur, dass hier kein Klimagerät war. Jemand starrte sie an.
    Rachel drehte sich um und sagte »Guten Morgen, Alex ...«
    Dann brach sie mitten im Satz ab. Der Mann im Anzug des Portiers war definitiv nicht Alex. Dieser Mann sah gut aus, richtig gut -
    umwerfend gut. Er war so um die dreißig und hatte einen durchtrainierten Körper, blonde Haare, blaue Augen und einen ausgeprägten Kiefer. Und dieser gut aussehende Mann starrte sie finster an, als hätte sie ihn beleidigt.
    »Oh, entschuldigen Sie. Sie sind ganz offensichtlich nicht Alex«, sagte Rachel und trat zurück. »Sie müssen neu sein. Ich bin noch nicht ganz wach, nehme ich an ... Ich bin Rachel Duncan. Ich wohne in Block zweiundzwanzig-fünfzehn. Ich schätze, die Frau von Alex hat ihr Baby ...« Sie merkte, dass sie wie ein Schulkind plapperte, und hielt den Mund.
    Der neue Typ sagte nichts. Er stand da und starrte sie schweigsam an. War er sauer, dass sie ihn für jemand anderen gehalten hatte?
    Wenn ja, dann hätte er es doch sagen können, verdammt noch mal!
    Rachel fühlte, wie ihr Nacken wieder zu kribbeln anfing, diesmal vor Verlegenheit. Sie war plötzlich sauer, dass er nicht ein einziges Wort sagte, um ihr ihr offensichtliches Unbehagen zu nehmen. Was für ein Idiot!
    Gott sei Dank kam jetzt ihr Wagen vorgefahren. Sie drehte sich um und warf dem Portier »den Blick« zu. Dann schaute sie zur Tür und blieb wartend stehen. Zuerst schien er es nicht zu bemerken. Er stand einfach dumm herum. Sie drehte sich zu ihm um: »Sie sind Portier«, sagte sie kühl. »Sie werden dafür bezahlt, Türen zu öffnen, oder?«
    Er ging widerwillig zu der Glastür hinüber und hielt sie auf. Sie rauschte an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Manche Leute haben Nerven. Sie hatte zumindest versucht, sich dafür zu entschuldigen, ihn mit dem falschen Namen angesprochen zu haben. Aber wie war sein richtiger Name? Mist, sie hatte nicht daran gedacht, auf sein Namensschild zu schauen. Und warum hatte er ihr diesen fürchterlichen Blick zugeworfen, so als würde er ihr etwas übel nehmen. Sie hatte ihn noch niemals zuvor gesehen.
    Wenigstens das wusste sie ganz genau. An ihn hätte sie sich ganz sicher erinnert.
    Er sieht wirklich verdammt gut aus, dachte sie, als sie auf dem schwarzen Ledersitz des Autos Platz nahm. Knapp eins neunzig, schätzte sie. Strohblondes Haar, das den Kragen seiner Uniform streifte. Und strahlend blaue Augen. Allerdings nach außen hin kalt und hart. Das waren nicht die Augen eines netten Mannes. Nein, dieser Blick und diese Augen waren alles andere als nett. Aber da war etwas unter dem Eis, etwas, das glomm. Feuer und Eis ...
    Und er war ganz sicher der bestaussehende Mann, den Rachel Duncan jemals gesehen hatte.
    Dereks erster Arbeitstag fing nicht besonders gut an, und es sollte noch schlimmer kommen.
    »Wir konnten dir einen Job als Portier in dem Haus besorgen, in dem Rachel Duncan lebt«, hatte William in der Nacht zuvor erklärt.
    »Auf diese Weise kannst du sehen, wer sie besucht, wer mit ihr ausgeht und solche Dinge. Und du wirst abends Zeit haben, für den Fall, dass du irgendwas herausfinden musst. Sie verbringt ihre Tage an der Börse, und da ist sie sicher, auch wenn man das nicht glauben sollte. Nach dem, was ich gehört habe, geht es in der Hölle weniger chaotisch zu.«
    Derek hatte keine Ahnung, wovon William sprach, und es

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