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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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zu drücken, war eine heikle Sache. Es führte dazu, dass Rachel wie angestochen durch ihre Wohnung rannte, die Haarbürste in der einen und ihre Schuhe in der anderen Hand, gleichzeitig Lidschatten auftrug und dabei den Kaffee runterstürzte und das alles in dem verzweifelten Versuch, in ihrem Büro zu sein, bevor die Börse öffnete. Sie hasste das und fühlte sich für den Rest des Tages völlig unorganisiert. Ganz zu schweigen von dem Tag, an dem sie mit unpassenden Schuhen im Büro auftauchte oder als sie einmal aus Versehen Lippenstift auf ihre Augenlider aufgetragen hatte. An diesem Tag hatte sie sich geschworen, nie wieder die Sehlummertaste zu betätigen.
    Sie hatte zwar nicht auf die Schlummertaste gedrückt, aber sie war auch nicht aufgestanden. Sie lag im Bett und kuschelte sich in ihre Daunendecke. Es war so schön warm und ihr Kopfkissen so weich, dass sie blieb, wo sie war. Schließlich war Samstag. Dann zog ihr Kaffeegeruch in die Nase. Die automatische Kaffeemaschine war angesprungen. Auch wenn der Geruch verführerisch war, blieb sie im Bett und dachte an den Portier mit den strahlend blauen Augen.
    Er hatte Dienst gehabt, als sie gestern nach Hause kam.
    Er war in dem Moment, als er sie aus dem Auto aussteigen sah, von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte ihr die Tür bereitwillig geöffnet. Sein Blick war ernst und sehr intensiv. Sie hatte den merkwürdigen Eindruck, dass er sie kannte oder irgendetwas über sie wusste. Er wirkte ernst und wütend, auch wenn sie diesmal nicht das Gefühl hatte, dass sich diese Emotionen gegen sie richteten. Es sah so aus, als wollte er ihr etwas sagen, denn er hatte sich zweimal geräuspert und einmal gehustet.

    Rachel war arrogant an ihm vorbeigerauscht, hatte ihn in seine Schranken verwiesen und ihn spüren lassen, dass sie immer noch sauer war über die Art und Weise, in der er sie am Morgen behandelt hatte. Letztendlich hatte er nicht ein Wort zu ihr gesagt. Rachel konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren, dass sie auf diesen Typen hätte zugehen sollen. Schließlich war es sein erster Tag in diesem Job. Sie fing an, sich zu fragen, was der Portier wohl für eine Stimme hatte.
    Zanus hatte eine wunderschöne samtweiche Stimme. Ihre Gedanken wanderten von dem Portier zu ihrem Kunden, der vielleicht mehr für sie war als nur ein Kunde. Als sie so dalag, erinnerte sie sich daran, wie alles angefangen hatte.
    »Ich möchte, dass Sie einen neuen Kunden übernehmen, Rachel«, hatte Mr. Freeman verkündet. »Mr. Andreas Zanus. Er ist ein Risikokapitalanleger mit einem Arsch voll Geld, und ich möchte, dass Sie ihn behandeln, als wäre er aus Gold und doppelt in Platin getaucht. Nichts ist zu gut und zu teuer für diesen Typen. Verstehen Sie?«
    »Ja, Mr. Freeman. Ich werde mein Bestes geben, um Mr. Zanus bei Laune zu halten.«
    »Das möchte ich hoffen. Sie sollten wissen, dass er direkt nach Ihnen gefragt hat.«
    »Tatsächlich?« Rachel war erstaunt.
    »Es sieht so aus, als würde er Ihre Karriere genau verfolgen. Er hat mit einigen Ihrer anderen Kunden gesprochen und ist sehr beeindruckt von Ihnen. Ich möchte, dass Sie ihn kennenlernen, Rachel.« Freeman zwinkerte ihr zu. »Sie wissen schon. Seien Sie charmant.«
    Rachel starrte ihn verblüfft an. Hatte er tatsächlich gerade das gesagt, was sie verstanden hatte?

    »Ich habe Zanus Ihre Durchwahl gegeben, er wird Sie anrufen, um sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Die Firma zählt auf Sie, Rachel.«
    Sie hatte sich nicht gerade darauf gefreut, charmant zu Mr. Zanus zu sein. Und eigentlich war sie verärgert. Sie hatte sich ihn schwabbelig und glatzköpfig vorgestellt. Außerdem würde er wahrscheinlich so tun, als wüsste er alles über Konsumgüter, während er in Wirklichkeit nichts darüber wusste.
    Mann. Wie hatte sie sich geirrt - in allem!
    Zanus machte es ihr leicht, charmant zu sein, und sie musste sich sogar bemühen, nicht zu charmant zu sein. Er machte ihr rasch klar, dass er mit ihr schlafen wollte, aber Rachel zögerte, diese Grenze zu überschreiten. Nicht dass sie es nicht auch gewollt hätte, doch jedes Mal, wenn sie nahe dran war, seinen Avancen zu erliegen, musste sie sich sagen;
    Er ist ein Kunde. Er ist ein Kunde. Er ist ein Kunde.
    Das konnte sie ihre Karriere und ihren Ruf kosten. Sie war nicht bereit, das alles aufs Spiel zu setzen, wofür sie hart gearbeitet hatte, nur um mit einem Kunden ins Bett zu gehen.
    Also gab es getrennte Zimmer, sowohl bei dem Trip nach Frankreich als auch

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