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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihm wirklich wichtig war.
    Lucian hielt ihr die Autotür auf. Er hatte sie bewusst zu einem Wagen
gebracht, dessen Fahrer in den Gesprächen mit seinen Kollegen besonders viel
Mitgefühl für sie bewiesen hatte. Es war nur eine Kleinigkeit, aber sie konnte
es jetzt nicht brauchen, sich in der Gegenwart eines ihrer Kollegen unbehaglich
zu fühlen, der insgeheim Angst davor hatte, mit ihr gesehen zu werden, oder
sie für Tyler Drakes Taten verantwortlich machte.
    Jaxon hielt den Kopf hoch und setzte eine ausdruckslose Miene auf. Die
Blitzlichter der Kameras schössen in alle Richtungen. Sie sah keinen der
Presseleute an, als sie in den Wagen stieg. Antonio und Lucian setzten sich
neben sie, um sie vor neugierigen Blicken abzuschirmen. Sie schmiegte sich eng
an Lucian, an die Wärme seines Körpers, die Wärme seines Herzens.
    Wir finden ihn, Liebes.
    Aber die anderen können wir nie
wieder zurückbringen. Tränen schwangen in ihrer Stimme mit.
    Lucian hätte diese Tränen gern an ihrer Stelle vergossen. Das hatte sie
nicht verdient. Sie war so jung und mitfühlend, genau das Gegenteil von dem,
was er selbst war. Die Monster hatten es nicht auf ihn abgesehen; sie wollten
Jaxon, ob es nun Menschen oder Karpatianer waren. Er hatte seine Geschichte
über Vampire nicht weiter ausgeführt, weil ohnehin schon zu viele Schuldgefühle
auf ihr lasteten. Aber Vampire waren ehemalige Karpatianer, die nach
Jahrhunderten tiefster Hoffnungslosigkeit beschlossen hatten, ihre Seelen
aufzugeben. Und genauso wie die Karpatianer nach einer Gefährtin suchten,
suchten Vampire unter den Menschen nach einer Frau wie Jaxon. Ihre Anwesenheit
in diesem Gebiet zog sie magisch an.
    Vampire waren im Allgemeinen Einzelgänger, die niemandem vertrauten,
eitel, verschlagen und bösartig. Loyalität war ihnen fremd, obwohl sie sich
manchmal in der Hoffnung, einen Jäger zu vernichten, zusammenschlössen.
Gelegentlich nahm ein uralter und erfahrener Vampirmeister, der seit Jahrhunderten
als Untoter überlebt hatte, die neueren, jüngeren Vampire, die gerade erst auf
die dunkle Seite gewechselt hatten, in die Lehre. Sie wurden für niedrige
Arbeiten eingesetzt, Bauern auf dem Schachbrett, die ohne Weiteres geopfert
werden konnten, eine Vorhut bei größeren Unternehmungen. Jaxon hatte allein
durch ihre Anwesenheit mehr als einen Vampir in diese Gegend hier gelockt.
    Lucian hatte drei dieser Vampire, die von den Menschen
fälschlicherweise für Serienmörder gehalten wurden, gejagt und getötet, bevor
er seinen Anspruch auf Jaxon erhob. Er hatte sich ein Zuhause geschaffen, sie
beobachtet, ihre Vorlieben kennen gelernt, so viel wie möglich über sie
herausgefunden, bevor er sich ihr näherte. Wenn sie wüsste, dass ihretwegen
Vampire in die Stadt gelangt waren, wäre sie durchaus imstande, ihrem Leben ein
Ende zu setzen, um andere zu beschützen. Das konnte er nicht zulassen. Wenn sie
die volle Wahrheit erfuhr, würde sie noch mehr leiden, als sie es bereits tat,
und er konnte nicht anders als sie zu beschützen. Er war ihr Gefährte und für
ihr Glück, ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit verantwortlich.
    Lucian und Antonio gingen mit ihr die Stufen zum Revier hinauf,
öffneten die Tür und warteten, bis sie drinnen war. »Bleib hier bei den anderen
Polizeibeamten, bis ich mit Barry zurückkomme«, sagte Lucian. »Und dieses Mal,
mein Engel, erwarte ich, dass du tust, was ich sage. Ich werde nicht erfreut
sein, wenn ich bei meiner Rückkehr feststellen muss, dass du die Sicherheit
dieses Gebäudes verlassen hast.«
    »Das
werde ich nicht«, versicherte sie und drückte seine
    Hand. »Pass gut auf dich auf.
Und auf Barry. Bring ihn bitte mit, Lucian.«
    »Das mache ich.« Er beugte sich
vor und küsste unendlich zärtlich ihren Mund. »Ich bin bald wieder da.«
     
     
     
    Kapitel 10
    Jaxon presste beide Hände auf ihren Bauch, als sie Lucian nachsah. Ihr
war immer noch furchtbar elend. In Lucians Nähe konnte sie die schreckliche
Übelkeit in Schach halten, aber ohne ihn ging es ihr sofort schlechter. Langsam
schritt sie durch den vertrauten Eingangsbereich, winkte ein paar Leuten zu,
die sie begrüßten, und versuchte etwas zu erwidern, wenn andere ihr auf die
Schulter klopften und ihr Mitgefühl ausdrückten.
    In ihren Ohren rauschte das Blut, und in ihrem Kopf dröhnte es.
Entschlossen ging sie weiter, aber ihr Schreibtisch schien eine Million Meilen
entfernt zu sein, und ihre Beine waren wie aus Gummi. Ihr geschärftes
Hörvermögen erwies sich

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