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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Finsterem so stark, dass sie sich,
beide Hände an ihren Bauch gepresst, zusammenkrümmte und sich erbrach.
    Ein Arm schlang sich um ihre Taille. Tom Anderson half ihr in den
Waschraum, weg von all den aufmerksamen Blicken. »Das wird schon wieder, Jaxx.
Komm, trink einen Schluck Wasser.«
    Tom war schon seit langer Zeit ein verlässliches Mitglied ihrer
Einheit, deshalb ließ sie sich von ihm helfen, obwohl sie es demütigend fand,
dass er sie in diesem Zustand sah. Sie hatte mit diesen Männern trainiert, an
ihrer Seite gekämpft, sie angeführt. Sie brauchte ihren Respekt, wenn sie
weiterhin mit ihnen arbeiten wollte. Ihr Gesicht mit kaltem Wasser abzuspülen,
half ihr, den Würgereiz in ihrer Kehle zu lindern, aber ihr war immer noch
schlecht. Die dunkle Vorahnung hielt an. Drake war in dieser Nacht unterwegs.
Unterwegs zu Barry? Sie könnte es nicht ertragen, wenn Barry getötet würde.
    »Das alles tut mir furchtbar leid«, sagte Tom. »Aber Radcliff ist ein
zäher Bursche. Dem kann keiner so leicht was anhaben. Außerdem wird er streng
bewacht.«
    »Danke, Tom«, murmelte sie leise und beugte sich vor, um einen Schluck
Wasser zu trinken. In diesem Moment wurde es ihr klar. Die Vorahnung war viel
zu stark für die Entfernung zwischen dem Revier und dem Ort, wo Barry
untergebracht war.
    Sie richtete sich auf, legte eine Hand auf ihren Bauch und sah über die
Schulter zu Tom. »Er ist hier.«
    »Was?
Wer? Wer ist hier?«
    »Drake
ist hier. Irgendwo im Gebäude, in diesem Gebäude.«
    Sie drängte sich an Tom vorbei
und hastete zu ihrem Schreibtisch zurück.
    »Spinnst du? Jaxx, das hier ist das Polizeirevier. Er ist ein Mörder auf
der Flucht. Glaubst du wirklich, er ist so blöd?« Tom sprach im Flüsterton, um
Jaxon mit ihren abwegigen Hirngespinsten zu schützen. Er machte es ihr nicht
zum Vorwurf, dass ihre Phantasie mit ihr durchging, aber er wollte nicht, dass
die anderen Zeugen ihres Zusammenbruchs wurden.
    Jaxon antwortete nicht; wozu auch? Wie sollte sie es erklären? Sie
wusste es einfach. Sie wusste gewisse Dinge. Sie wusste, dass Drake sich in
diesem Gebäude aufhielt, um neuen Opfern aufzulauern, Menschen, mit denen sie
arbeitete. Vielleicht gehörte sogar Tom dazu. In ihrer Schublade lagen eine
Pistole und Munition. Jaxon lud die Waffe und drehte sich zu Tom um. »Bleib
hier in diesem Raum. Vor so vielen Zeugen wird er nichts riskieren.
Wahrscheinlich hat er es auf jedes einzelne Mitglied meiner Einheit abgesehen.«
    »Bist du dir sicher?« Tom fing allmählich an, ihr zu glauben. Jaxx
mochte übel geworden sein, aber sie war ruhig und beherrscht wie immer und in
ihren Augen lag jener Ausdruck, der sie alle sonst immer davor bewahrt hatte,
ernstlich in die Klemme zu geraten. »Du glaubst, dass er hier ist?«
    »Ich weiß, dass er hier ist. Du bist in großer Gefahr, Tom. Bleib hier,
und melde dich bei den anderen aus unserer Einheit, um sie zu warnen. Alle im
Gebäude sollen herkommen. Es ist sicherer, wenn ihr aufeinander aufpasst. Ich
mache Jagd auf ihn.«
    »Aber nicht allein!« Tom war außer sich. »Nicht nur, dass der Captain
und Radcliff mich zur Hölle und zurück befördern würden, würde mir dein
Verlobter wahrscheinlich das Genick brechen. Mit dem sollte sich lieber niemand
anlegen, Jaxon. Er hat gesagt, wir sollen auf dich aufpassen.«
    »Halt die Klappe, Tom, und tu, was ich dir sage. Es ist Drake, über den
wir sprechen, und niemand kennt ihn so gut wie ich.« Sie war schon auf halbem
Weg den Gang hinunter und lief in Richtung Treppe weiter. Uber ihr befand sich
der erste Stock. Es war Nacht, und allzu viele Polizeibeamte würden nicht im
Dienst sein, aber zwei Detectives der Mordkommission, Beamten vom
Sittendezernat und etliche Uniformierte trieben sich dort oben herum. Unter ihr
im Kellergeschoss würden zwei, drei Polizisten und vielleicht eine Hand voll
Inhaftierter sein, die auf ihre Verlegung warteten.
    »Du denkst nicht logisch, Jaxx. Du bist ein Cop, also verhalte dich
auch wie ein Cop. Du kannst uns nicht alle zusammenpferchen und in Sicherheit
bringen, während du dich auf die Jagd machst. Sei vernünftig.«
    Jaxon fuhr sich ungeduldig, aber mit fester Hand durch ihr Haar. »Du
hast Recht, Tom, danke. Ich glaube, ich wollte ihn einfach stellen.«
    »Dann
mal los!«
    Jaxon
nickte und ging mit ihm zum Telefon. »Ruf alle an, benutze unseren Code und gib
jedem ein Funkgerät.« Nervös trommelte sie mit der Fußspitze auf den Boden,
während Tom ihre Anordnungen ausführte.

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