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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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sorgen, wenn ich nach Hause zurückkehre, denn einige meiner Kollegen behaupten, solche Oszillationen könne es wegen einiger Lehrsätze der Quantenphysik nicht geben, oder es gäbe sie zwar, doch sie wären aufgrund der Komplexität der Oszillationen weder wahrzunehmen noch zu deuten. Es wird in den Fachzeitschriften Ärger geben... wenn nicht schon wesentlich früher hier Ärger auftreten wird.«
    »Die Erklärung, die die Laihe abgegeben hat«, sagte Picard. »Haben Sie ihr mehr entnehmen können, als es uns möglich war?«
    »Etwas mehr vielleicht, wenngleich die Übersetzung noch immer ein Problem ist. Ich habe fast neun Monate unter diesen Wesen verbracht und den Großteil dieser Zeit versucht, die linguistischen und semantischen Schwierigkeiten zu lösen. Den Rest der Zeit habe ich für den Versuch aufgewandt, ihre Daten über die allgemeinen Strings in diesem Raumsektor auf eine uns verständliche Version eines Koordinatensystems zu übertragen. Vor etwa zwei Monaten gelang es mir, eine zuverlässige Grundlinie zu erstellen – glaube ich zumindest. Die Methoden der Lalairu, Messungen vorzunehmen, sind uns genauso fremd wie ihr Koordinatensystem.«
    Hwiii runzelte die Stirn – diese Geste wirkte fast menschlich. »Auf jeden Fall habe ich dann meine eigenen Messungen vorgenommen und gerade ein Koordinatenkreuz erstellt, als die Lalairu den Kurs änderten und sich von den ›leeren‹ Regionen entfernten. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, mir den Grund zu erklären... oder wenn doch, habe ich ihn jedenfalls nicht verstanden. Doch wenn ich die Erklärung, die Sie mir kopiert haben, richtig übersetzt habe, will die Laihe nicht in diesem Raumgebiet bleiben, weil die Grundlinienmessungen der Lalairu, die sie hier erst vor kurzem vorgenommen haben, plötzlich nicht mehr gültig sind. Die Hyperstring-Gebilde entsprechen nicht dem, wie sie für diese Region aussehen ›sollten‹ – und noch vor einem Jahr ausgesehen haben. Für einen so leeren Raum sind die Hyperstrings auf einmal sehr dicht zusammengedrängt. Irgend etwas ist geschehen und hat die normale Struktur durcheinandergebracht.«
    »Was bedeutet das?« fragte Picard.
    »Das weiß ich nicht.«
    Picard atmete leise aus. »Wen sollen wir fragen, wenn Sie es nicht wissen?«
    Hwiii lachte ziemlich hilflos auf. »Mich... aber später. Tut mir leid, Captain, Starfleet würde Ihnen wahrscheinlich mitteilen, daß ich der beste Experte in der Föderation bin. Und ich habe noch nicht genug Daten, um Ihnen eine bessere Einschätzung zu geben, auf die Sie zweifellos gehofft haben. Ich bin jedoch zuversichtlich, daß ich es mit den Hilfsmitteln, die mir an Bord eines Raumschiffs zur Verfügung stehen, herausfinden kann. Sobald ich mehr weiß, werde ich Sie sofort informieren. Mittlerweile ist Mr. Datas Reputation als Forscher ja schon legendär. Ich hoffe darauf, Ihnen mit seiner Hilfe bei der Analyse – und vielleicht mit Mr. LaForges Hilfe bei der Installation und Feinjustierung meiner Instrumente – schnell ein paar Antworten geben zu können.«
    »Nun«, sagte Picard, »auf jeden Fall wäre es sinnlos, unseren Flugplan sofort zu ändern. Und bei dieser Entfernung wäre es die reinste Zeitverschwendung, einfach anzuhalten, Starfleet zu benachrichtigen und auf Antwort zu warten. Wir machen weiter wie geplant. Commander, ich erwarte so bald wie möglich eine Mitteilung von Ihnen darüber, wie Ihre früheren Grundliniendaten mit den derzeitigen Bedingungen in dieser Raumsektion übereinstimmen. Commander Riker wird Ihnen derweil jede technische Hilfe zukommen lassen, die Sie brauchen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Hwiii. »Und vielen Dank für den freundlichen Empfang an Bord.«
    »Wollen Sie bestimmt nicht noch etwas Kaviar?« fragte Picard sanft.
    Der Delphin sah ihn an, und erneut lag der spitzbübische Blick in seinen Augen. »Noch ein Pfund oder so wäre ganz nett.«

    Die nächsten Tage über widmeten sie sich ihren Aufgaben, ohne daß es zu bemerkenswerten Zwischenfällen kam. Picard stellte amüsiert fest, wie schnell die Crew damit aufhörte, den Delphin, der durch die Korridore schwamm, verwundert zu betrachten. Hwiii schien sowieso den Großteil seiner Zeit in der technischen Abteilung zu verbringen – verblüffend viel Zeit. Irgendwann fragte Picard sich, wann er überhaupt schlief, und Geordi beschwerte sich schon über seine Anwesenheit.
    Eines Abends erwischte Picard einen ziemlich abgespannten und nach Fisch riechenden Geordi im Gesellschaftsraum.

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