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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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Crusher lachte bedauernd. »Ich war gerade aufgestanden und dachte, es sei eine orthostatische Hypotonie – ein Abfall des Blutdrucks, weil ich zu schnell aufgestanden war. Dabei kann einem kurz schwarz vor Augen werden, wie ich es gerade erlebt habe. Aber das war es nicht... nicht, wenn so viele Besatzungsmitglieder es gleichzeitig erleben.«
    Picard überlegte, ob er seinen Tee austrinken sollte, und stand dann stirnrunzelnd auf. »Na schön... danke, Dr. Crusher. Tut mir leid, wenn ich Sie sofort wieder in die Pflicht nehmen muß, Mr. LaForge, aber das ist zu seltsam. Ich ordne einen Diagnose-Check der Stufe 1 aller Schiffssysteme an. Und in einer Stunde kommen sämtliche Abteilungsleiter zu einer Konferenz zusammen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Geordi und eilte davon. Picard blieb stehen und schaute aus den Fenstern. Die Sterne glitten, anscheinend ungerührt, wie üblich vorbei. Alles kam ihm ganz normal vor. Überreagiere ich? dachte er. Wir scheinen wieder völlig in Ordnung zu sein.
    Doch die Erinnerung an diese Verdunkelung war nicht zu leugnen. Nein, eigentlich keine Verdunkelung, sondern... wie hatte Geordi es ausgedrückt? Eine Abschwächung. Die Umwelt selbst war dunkel und seltsam geworden, nicht seine Wahrnehmung davon.
    Picard machte sich schnell auf den Weg zur Brücke. Er hatte gerade Platz genommen und sah sich Berichte aus allen Teilen des Schiffes an. Jedes Besatzungsmitglied schien diese seltsame Unterbrechung wahrgenommen zu haben, doch bei keinem hatten sich schädliche Nebenwirkungen eingestellt.
    Das verstärkte Picards schlechtes Gefühl. »Mr. Data, überprüfen Sie die Föderationsdateien auf ähnliche Vorfälle.«
    »Das habe ich bereits getan, Captain«, sagte Data. »Es liegen keine Berichte über solche Ereignisse vor. Ich habe auch nach Vorfällen gesucht, die mit ähnlichen Redewendungen beschrieben wurden wie die, mit denen unsere Besatzungsmitglieder das Erlebnis beschrieben haben. Es gibt keine.«
    Picard runzelte die Stirn. »Suchen Sie weiter.«
    »Fähnrich Wooldridge an Commander Riker«, sagte plötzlich eine Stimme.
    Riker berührte seinen Kommunikator. »Hier Riker, Fähnrich.«
    »Sir«, fuhr die junge männliche Stimme fort, »ich befinde mich vor dem Quartier des Missionsspezialisten, des Delphinähnlichen. Sie sollten lieber jemanden herschicken. Es ist schrecklich laut da drin, und er öffnet die Tür nicht. Ich bin nicht sicher, ob es ihm gutgeht.«
    Im Hintergrund konnten sie ein schwaches, hohes, unheimliches Heulen hören.
    »Seit wann geht das schon so?«
    »Das weiß ich nicht, Sir«, sagte Wooldridge und hob die Stimme, um das Jaulen zu übertönen. »Ich hatte gerade Dienstschluß. Ich habe mich in meinem Quartier umgezogen und war auf dem Weg zum Gesellschaftsraum, als ich hier vorbeikam und ihn hörte. Das war vor etwa zehn Minuten.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte Riker und sah Picard an. Der Captain nickte. »Mr. Data, Sie begleiten mich. Dr. Crusher, kommen Sie bitte sofort zum Quartier des Missionsspezialisten.«

    Schon vor dem Quartier wurde ersichtlich, daß etwas nicht in Ordnung war. Ein Schwall nicht übersetzter Delphinsprache hallte laut durch den Gang; kein absolut unangenehmes Geräusch, denn in dem flötenden Pfeifen, Quieken und Schrillen lag eine Melodie und auch ein Rhythmus. Doch gleichzeitig schwang, unabhängig vom Klang, eine solche Not in dem Lied mit, daß man schon beim bloßen Zuhören zusammenzuckte.
    Riker und Data traten vor die Tür; Dr. Crusher näherte sich ihnen aus der anderen Richtung. Data betätigte den Türsummer. Es erfolgte keine Reaktion – in dem Raum wurde das durch Mark und Bein gehende Lied ungestört fortgesetzt.
    »Was ist los mit ihm?« fragte Riker. »Was ist mit seinem Translator passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Data und lauschte weiterhin.
    »Was ist das für ein Lärm?« sagte Crusher und holte ihren Tricorder hervor.
    Data legte den Kopf auf die Seite. »Es ist ein Teil des Lieds der Zwölf «, sagte er, »ein epischer Walgesang, in dem ein Ensemble von...«
    »Delphinen Lieder singen«, unterbrach Riker ihn. »Ersparen Sie mir das.« Er deutete auf die Tür. »Öffnen Sie sie.«
    Data gab auf der Schalttafel einen Kode ein. Die Tür glitt auf, und Riker stellte zu seiner Erleichterung fest, daß das Kraftfeld darin das Wasser noch an Ort und Stelle hielt. Sie schauten hindurch.
    Hwiii war in seinem Quartier und schwamm unentwegt in Kreisen umher. Riker fühlte sich plötzlich an schreckliche

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