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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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gibt.«
    Hwiii klappte verärgert die Kiefer zusammen. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr Ergebnisse präsentieren, aber wir hatten gerade erst eine solche Region erreicht – diese hier, um genau zu sein –, als die Laihe plötzlich den Entschluß faßte, zu den besiedelten Welten zurückzukehren. Wir haben lediglich sechs Wochen in einer Raumregion verbracht, die so leer war, daß sie den Kriterien genügte, und so konnte ich nicht gerade viele neue Daten sammeln oder viele Schlußfolgerungen daraus ziehen. Aber wenn Sie Spaß daran haben, können wir uns ja einen oder zwei Fische teilen und meine Erkenntnisse besprechen.«
    »Brücke an Picard« , drang es aus dem Kommunikator des Captains. Er berührte ihn.
    »Picard. Was gibt's, Nummer Eins?«
    »Ein Ruf von der Laihe, Captain«, sagte Rikers Stimme. »Sie sagt, sie würde gern mit Ihnen sprechen, wenn Sie Zeit haben... glaube ich.«
    Picard lächelte bedauernd. »Ich bin unterwegs. Commander Hwiii... kommen Sie hier zurecht?«
    »Captain«, sagte Hwiii und klang dabei völlig zufrieden, »ich werde hier so glücklich sein wie eine Muschel im Schlamm.«
    »Wie kann man den Gefühlszustand von Mollusken bestimmen?« fragte Data in völliger Unschuld, als er mit Picard zum Turbolift zurückkehrte. Er wünschte sich fast, er könnte bleiben, um herauszufinden, wie Hwiii diese Redensart erklärte... aber er hatte Wichtigeres zu tun.
    »Ahem«, machte Picard amüsiert, als die Türen des Turbolifts sich schlossen. »Brücke.«

    Als Picard eintrat, erhob Riker sich aus dem Sitz in der Mitte. »Captain, falls ich die Lage richtig einschätze, klang sie ziemlich ungeduldig.«
    »Das ist eher unüblich«, erwiderte Picard. »Normalerweise verhält die Laihe sich doch genau entgegengesetzt. Wie lange hat sie neulich gebraucht, um Sie zu begrüßen?«
    »Etwa zehn Minuten«, sagte Riker und grinste leicht. »Und ich habe fast noch einmal so lang gebraucht, um zu verstehen, was sie sagen wollte.«
    Picard warf einen Blick zu Troi hinüber, die mit verschränkten Armen auf ihrem Platz saß. »Counselor?«
    &nbs p; Troi zuckte mit den Achseln. »Ein allgemeines Gefühl der Dringlichkeit, nichts weiter.«
    »Nun gut«, sagte Picard und drehte sich zum Bildschirm um. »Rufen Sie bitte die Laihe, Mr. Worf.«
    »Jawohl, Captain.« Der Bildschirm war auf die ferne Lalairu-Flotte gerichtet, die in diesem Halbdunkel kaum auszumachen war. Nun veränderte das Bild sich und zeigte einen Innenraum, ein kleines Privatquartier, das mit asymmetrischen Vorhängen aus einem dunklen, dick aussehenden Stoff verhangen war, dessen Falten einen gedämpften Glanz vermittelten.
    Vor den schwach leuchtenden Vorhängen oder Tapisserien saß – falls man diesen Begriff überhaupt verwenden konnte – die Laihe. Sie war eine Huraen, Angehörige einer Spezies, deren Heimatwelt vor einigen Jahrhunderten von einer Naturkatastrophe vernichtet worden war; doch da schon lange vor dieser Zeit alle Huraenti sich als eins der Lalairu-Völker auf die Reise gemacht hatten, interessierte sich eigentlich niemand von ihnen besonders dafür. Aufgrund dieser alten Verbindung und irgendeines Op fers, das die Huraenti für die anderen Lalairu-Völker gebracht hatten, war die Laihe, Anführerin der gesamten Sippe, stets eine Huraen. Huraenti waren große, schlanke, insektoide Wesen mit Facettenaugen, vielgliedrig und zumeist blau oder grün gefärbt. Ihre chitinbedeckten Körper waren mit komplizierten Mustern aus formbaren Metallen oder strukturierten Plastikstoffen bedeckt. Sie sahen aus, als hätte jemand eine Gottesanbeterin genommen, ihr einen leicht traurigen, intelligenten Blick und mehr Beine gegeben, als sogar eine Gottesanbeterin benötigte. Huraenti waren geschickte Künstler und Handwerker sowie außerordentlich begabte Ingenieure und standen im Ruf, die Funktionsweise aller mechanischen Geräte innerhalb von ein paar Sekunden verstehen zu können. Was ihre Persönlichkeit betraf, so waren sie freundlich, einfühlsam und liebten zwischenpersönliche Beziehungen, in erster Linie jedoch ihre Sprache. Sie waren beredsam, und es gefiel ihnen. Das war völlig in Ordnung, solange sie sich der Huraenti-Sprache befleißigten. Doch die Laihe war mehr eine Lalairu als eine Huraen, und das zeigte sich auch in ihrer Sprache.
    »Liebenswürdig begrüßt wird der noblissimus neueingtroffene Picard Oberbefehlshaber subjektive Warnung«, sagte die Laihe, indem sie ihre obersten Vorderbeine aneinander rieb.
    Das

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