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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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»Wenn es dir zu roh ist, Dylan, dann nimm es doch mit in die Küche und ... nun ja ... bring ihm bessere Manieren bei.« Mit diesen Worten nahm er sich eine Portion Huhn, Salat, Bohnen und Kartoffeln.
    »Und? Wie war es in der Schule?«, wechselte Dave das Thema, offenbar fest entschlossen, seine Frau zu unterstützen und den Unterhaltung-beim-Abendessen-Plan mit durchzuziehen.
    Als er nur ein dreistimmiges »Ganz okay« erntete, lachte er leise. »Na schön, ich ziehe die Frage zurück - zu allgemein.« Er wandte sich an Cam. »Wie war's beim Fußballtraining?«
    »Nicht so toll«, gestand Cam zwischen zwei Happen Salat - in der Hoffnung, dass ihre Mom nicht bemerken würde, dass sie sich vor dem Huhn drückte. »Ich konnte mich nicht konzentrieren.«
    Besorgt blickte ihre Mutter auf. »Alles in Ordnung?« Eigentlich nicht. Cam seufzte. Aber das vollkommene Vertrauen zwischen ihr und ihrer Mutter war leider der Ankunft von Alex zum Opfer gefallen, auch konnte sie nicht viel mehr darüber sagen, denn im Gegensatz zu Dave wusste Emily kaum etwas über all das, was Alex und sie einte, außer ihrer gemeinsamen Herkunft. Vielleicht aber konnte sie ihrer Mom ja zumindest teilweise erzählen, was passiert war. »Wir hatten eine Vertretung in Landeskunde.«
    Emily warf ihr einen fragenden Blick zu. »Und du magst sie nicht? Hat dich das während des Trainings daran gehindert, richtig bei der Sache zu sein?«
    Cams Augen wanderten zu Alex hinüber. Emily bemerkte das natürlich. Bevor sie Gelegenheit hatte, alles falsch zu verstehen und sie zu beschuldigen, Cam vielleicht abgelenkt zu haben, erklärte Alex: »Beth ist nicht zum Training aufgetaucht. Cam glaubt, dass sie sauer auf sie ist.«
    Cam funkelte Alex an. Das hat mir gerade noch gefehlt. Dass du meiner Mutter erklärst, was mit mir los ist! Du warst doch gar nicht dabei! Gereizt widersprach Cam: »Beth kam nur zu spät und ich glaube nicht, dass sie sauer auf mich ist.«
    Du bist ja ziemlich empfindlich, Sonnen-Schwesterchen. Ich wollte dir nur aus der Klemme helfen, in die du dich gerade bringen wolltest. Oder hattest du vor, einen Zusammenhang zwischen Ms Webb und dem Fußballtraining herzustellen ? Ich hab es nicht nötig, mir von dir ...
    Emily wandte sich jetzt Alex zu. »Weißt du, genau darüber hab ich neulich nachgedacht. Du und Cam, ihr seid euch körperlich so ähnlich und Fußball ist doch wirklich ein toller Sport und ich würde wetten, dass du da sehr gut drin wärst. Warum gehst du nicht mal zum Eignungstest? Noch war Zeit, die Mannschaft ist noch nicht aufgestellt.« Alex, die hoffte, dass Emily bemerken würde, dass sie ihr Huhn schon halb aufgegessen hatte, säbelte lautstark auf dem Teller herum und sagte beiläufig: »Fußball ist nicht so mein Sport.«
    Emily stocherte weiter. »Was machst du denn gerne?« Alex schwieg. Tja, dachte sie, bei uns zu Hause standen alle total auf Kricket. Und Rudern. Und natürlich Tennis, ich hatte einen Schläger aus Titan. Cam unterbrach ihre Gedanken: Jetzt hör schon auf! Sie kann mich doch gar nicht hören, erwiderte Alex und fuhr sich mit der Hand durch ihre mit blauen Strähnen durchzogenen, abgesäbelten Haare. Hörbar sagte sie: »Mannschafts-Sportarten liegen mir nicht so.«
    Emily gab nicht nach. »Dann vielleicht irgendetwas anderes? Schülerzeitung, Buchklub, Theater-AG? Alles was auf freiwilliger Basis stattfindet, macht sich später gut, wenn du dich fürs College bewirbst.«
    »Wer sagt denn, dass ich aufs College will?« Emily biss die Zähne zusammen und noch bevor sie Zeit hatte zu antworten, wechselte Dave erneut das Thema. »Übrigens —
    Alex, ich bin mehr oder weniger mit dem ganzen Papierkram fertig, und wenn alles gut geht, kriegen wir demnächst das offizielle Sorgerecht für dich.«
    Alex versteifte sich. Sie stand nicht zur Adoption frei. Darauf würde sie sich niemals einlassen. Aber sie war noch minderjährig und jemand musste die Vormundschaft für sie übernehmen. Alex hatte also keine große Wahl. Sie konnte jedoch wählen, nicht darüber zu sprechen - und so hielt sie es auch. Vorsichtig fragte Emily: »Und was passiert jetzt?«
    »Wir werden noch vom Jugendamt begutachtet. Reine Routine. Sie schicken eine Sozialarbeiterin, die beurteilen soll, ob wir der Elternrolle gewachsen sind und all so was.« Dylan stieß Alex mit dem Ellenbogen an. »Hach, dann wirst du ja unser richtiges Pflegekind. Vielleicht sollten wir dich dann Alex die Waise nennen. Oder Harry Potter. Wir könnten

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