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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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die richtige Entscheidung.«
    Doch Cam sah ihn nicht mehr an. Zitternd vor Furcht ging sie langsam zu Alex hinüber. Atmete sie noch? Und Beth? Als es mit einem Mal an der Tür klopfte, erschrak Cam. Auch Thantos, Fredo und Shane fuhren überrascht zusammen. »Wer kann das sein?«, fuhr Thantos die beiden anderen an.
    »Woher soll ich das wissen?«, verteidigte sich Fredo. Shane schüttelte nur den Kopf.
    Die Tür wurde geöffnet und der Aufpasser trat ins Zimmer. Er schleppte eine Bronzeskulptur - die bestimmt einen Meter große, kunstvoll gearbeitete Darstellung einer geflügelten Katze.
    »Was soll das?«, fragte Thantos. »Ich sagte doch, dass ich nicht gestört werden will.«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Tut mir Leid, Mr Sot Naht, aber der Besitzer dieses Lagerhauses oder irgendjemand hatte das bestellt. Ich wollte nicht, dass die Typen vom Lieferservice hier reinplatzen. Aber es sieht so aus, als wäre das Ding ziemlich viel Kohle wert. Und man will ja auch nicht, dass es geklaut wird.«
    »Dann stell es einfach irgendwo ab und verschwinde wieder!«, dröhnte Thantos und machte eine ungeduldige Handbewegung.
    Der Aufpasser stellte die Statue behutsam auf den Boden, machte sich rasch aus dem Staub und schloss die Tür hinter sich.
    »Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ich erklärte dir gerade, wie sehr es mich freut, dass du zu unserem Familientreffen erschienen bist. Wie ich gedacht hatte.«
    »Was haben Sie mit ihnen gemacht? Sind sie ... in Ordnung?«, fragte Cam zitternd, noch immer mit dem Rücken zu ihm.
    Thantos klang aufgebracht. »Die Freundin hat keinen weiteren Nutzen für mich. Aber weshalb sollte ich deiner Schwester ein Leid zufügen? Oder dir? Ich will euch wieder mit der Familie vereinen, der ihr entrissen wurdet. Euch das geben und mit euch teilen, was euch rechtmäßig zusteht.«
    Langsam drehte Cam sich um. Sie spürte, wie seine Stimme sie besänftigte. Geschah das gegen ihren Willen? Oder wollte sie besänftigt werden. Thantos war ihr Onkel, der Bruder ihres Vaters. Thantos, der ihre Mutter gekannt hatte, ihre wirkliche Mutter ... Sie wollte mehr erfahren. »Wo ist...?« Wende dich ab! Lass es nicht zu, dass er deine Augen sieht! Hast du denn nichts von mir gelernt? Diese Stimme - war es Ileanas?
    Ein plötzlicher Luftzug knallte das Fenster über dem Schreibtisch zu und unterbrach die visuelle Verbindung zwischen Cam und Thantos. Sofort war sie wieder bei klarem Verstand. Sie brüllte: »Shane! Beeil dich - hol Beth!« Der Junge reagierte blitzschnell. Bevor Thantos und Fredo wussten, was geschah, hob er die schlafende Beth vom Sofa und stürmte mit ihr zur Tür hinaus.
    »Schnapp dir Apolla!«, donnerte Thantos an seinen Bruder Fredo gewandt.
    Statt einen Zauberspruch aufzusagen und sie in Stein oder in einen Kiesel zu verwandeln, machte Fredo einen Satz auf sie zu. Rückblende! Genau das hatte er damals beim Schulball auch versucht. Cam musste beinah lachen, es war eine so vollkommene Dejä-vu-Situation. Konnte es ihr gelingen ? Würde er noch einmal darauf reinfallen ?
    Sie täuschte nach links an und wirbelte dann nach rechts -duckte sich unter seinem Arm hindurch! Sie raste auf die Tür zu und suchte verzweifelt nach einer Waffe, nach irgendetwas, womit sie sich gegen ihn verteidigen konnte. Eine Hand packte sie fest an der Schulter. »Aber Apolla!«, mahnte Thantos. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du uns beide besiegen kannst? Wir sind so viel mächtiger als du. Vor allem, da du ja offenbar auf dich allein gestellt bist.«
    »Da täuscht Ihr Euch. Gleich zweifach. Sie ist nicht wehrlos. Und sie ist auch nicht allein.«
    Thantos' kräftige Hand sank von Cams Schulter. Langsam wandte er sich um. Die Skulptur schien sich zu bewegen, sich nach oben und nach außen zu dehnen, die Züge der Katze verwandelten sich in die einer Frau. Nahmen Ileanas Gestalt an. Feuer brannte in ihren Augen. Und süße Zufriedenheit spiegelte sich auf ihrem Gesicht.
    Fredo machte einen Schritt auf sie zu, doch Thantos hielt ihn zurück. »Überlass das mir.«
    »Soso. Es ist Euch also gelungen, Euch zu befreien. Sehr geschickt. Ich bin stolz auf Euch. Und Euch dann noch in eine Skulptur zu verwandeln und Euch selbst in mein Versteck liefern zu lassen. Weitaus beeindruckender als die armselige Aktion mit der Taube. Ich platze beinah vor Stolz.«
    »Euer Ego sollte lieber platzen«, zischte Ileana. »Lasst die Zwillinge gehen.«
    »Gehen? Das wollen sie doch gar nicht, oder, Apolla?

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