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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Das ist eine Falle! Etwas flog ihr in die Augen. »Zu spät.«
    Sie hörte Thantos zwar noch, doch sein boshaftes Lachen erschien ihr gedämpft, als trüge sie Ohrenschützer. Das Zimmer verschwamm vor ihren Augen. Shane stürmte blitzschnell zur Tür hinaus. Feigling!
    Und der eklige Fredo warf ihr ein zweites Mal irgendein Pulver ins Gesicht.
    Das war das Letzte, was Alex noch sah, bevor die Finsternis über sie hereinbrach. Ihr letzter Gedanke, ein Schrei in ihrem Inneren, galt ihrer Schwester. Kehr um! Das ist eine Falle!
     

Kapitel 21 - FREUNDE BIS ZULETZT
     
    Cam fuhr aus dem Schlaf auf, schweißüberströmt. Sie hatte pochende Kopfschmerzen, ein eisiger Luftzug umgab sie und ihre Zähne klapperten vor Kälte. Sie hatte geträumt. Erst flog sie und dann fiel sie. Und irgendetwas fehlte, war verloren gegangen. Sie tastete nach ihrem Sonnen-Amulett, aber nein -wo das war, wusste sie ja.
    Alex!
    Panisch schlug sie ihre Decke zurück und sprang hinüber zum anderen Bett. Es war leer. Sie rannte ins Badezimmer, obwohl sie wusste, dass sie ihre Zwillingsschwester auch dort nicht finden würde - ebenso wenig wie unten in der Küche. Sie •wusste es einfach. Alex war nicht zu Hause. Und Alex steckte in Schwierigkeiten.
    Wo bist du ? Wo bist du hingegangen ?
    Sie öffnete das Fenster und erblickte den Vollmond direkt vor sich. Ihre Augen brannten. Sie sah einen dunklen Raum, eine Menschenmenge, blitzende Neonlichter. Der Rave? War Alex zum Rave gegangen ?
    Leise schloss sie das Fenster wieder und zog schnell die Klamotten über, die sie gestern Abend einfach auf den Fußboden fallen gelassen hatte. Denk nach! Denk nach! Alex war sicher beim Rave, aber wieso? Und wo war das? Warum ist sie ohne mich gegangen? Und wieso bin ich nicht aufgewacht, als sie sich aus dem Staub gemacht hat?
    Würde ihr Gehör wohl jemals so scharf werden wie Alex'? Bunk! Hatte sie das wirklich gehört, oder es sich nur eingebildet? Sie wirbelte herum. Das Fenster war wieder aufgegangen ! Von allein ? Cam glaubte schon, den Verstand zu verlieren, bis sie die Ursache des Geräusches entdeckte: Zwei Beine schwangen sich über das Fensterbrett in ihr Zimmer, dann Arme, ein Körper ... Shane?
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie erschrocken.
    »Pssst ... du weckst noch deine Familie auf. Beeil dich – wir müssen los.«
    Und Cam wusste Bescheid. Schurke oder Helfer oder was auch immer er sein mochte - Shane war gekommen, um sie zu Alex zu bringen. Und sie musste mit ihm gehen.
     
    Auf dem Weg erklärte er ihr nur wenig. Und später wusste Cam gar nicht mehr so genau, wie sie eigentlich da hingekommen waren. Waren sie wirklich geflogen ? Oder hatte das noch zu ihrem Traum gehört?
    Hingegen erinnerte sie sich vollkommen an alles, was geschehen war, nachdem Shane sie in die Lagerhalle geführt hatte. Gemeinsam hatten sie sich einen Weg durch die Menschenmasse gebahnt, die sich im vollkommenen Gleichtakt zu bewegen schien. Sie stürmten an dem Aufpasser vorbei, durch die Tür an der hinteren Wand des Raumes. Auf dem Sofa lagen reglos zwei Menschen, die Cam liebte. Alex. Ihre zweite Hälfte. Und Beth. Ihre beste Freundin.
    Ihre Freundin bis zuletzt. Aber das konnte doch noch nicht jetzt sein!
    Wütend drehte sie sich um - und stand ihnen genau gegenüber. Fredo und Thantos. Ihre Onkel aus der anderen Welt. Die beiden hätten sicher die Goldmedaille geholt, wenn es eine Olympiade für verkorkste Familienmitglieder gäbe. Thantos saß schwarzbärtig, drohend und stämmig an seinem Schreibtisch, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, die langen Beine auf die Tischplatte gelegt. Er hatte Cam erwartet. Im Gegensatz zu Fredo. Zumindest schien er überrascht, sie hier mit Shane zu sehen. Dennoch versuchte er, das Ganze als sein Verdienst darzustellen: »Die Zweite ist erschienen. Wie bestellt. Ihr seht, Bruder, dass ich den Sieg davongetragen habe. Ihr habt an mir gezweifelt, doch jetzt ist der Triumph mein.«
    »Jaja.« Thantos richtete seinen bohrenden Blick auf Cam und ihr wurde schwindelig. »Doch ich war es, der den Jungen beauftragte.« Thantos' Augen hefteten sich jetzt argwöhnisch auf Shane. »Wie ich sehe, hast du deine Pflicht erfüllt, obwohl du an mir gezweifelt hast. Du sollst dafür belohnt werden. Geh nun, kehr nach Coventry Island zurück.« Doch Shane blieb wie angewurzelt stehen. Thantos wandte seine Aufmerksamkeit wieder Cam zu. »Apolla, meine Liebe. Ich bin begeistert über deinen Entschluss, dich uns anzuschließen. Es war

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