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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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»Sie ist im Hinterzimmer. Soll ich sie holen gehen ?«
    Erst jetzt nahm Alex ihre Umgebung so richtig war. Das Zimmer war L-förmig, ein nobles Büro, in dem es nur ein einziges kleines Fenster gab, ganz oben in der Wand hinter dem Schreibtisch. Zwei weiße Ledersofas umrahmten ein teures Tischchen, auf dem eine immergrüne Pflanze, ein Ficus, in einem Übertopf stand. Die Tür am anderen Ende des Zimmers führte wahrscheinlich in ein noch privateres Heiligtum. Auf Thantos' Befehl hin hoppelte Fredo hinüber und öffnete die Tür. »Es ist so weit«, sagte er in den Raum hinein. »Die eine wurde bereits geliefert.«
    Shane trat als Erster hinaus - Alex hatte ihn bislang nur einmal gesehen, im Einkaufszentrum, und es überraschte sie, dass er so gut aussah, so sanft. Kakaofarbene Augen, zerzauste, hellbraune Haare, glatte Haut und ein umwerfendes Lächeln. Lächelte so ein übler Typ ?
    Beth folgte ihm zögernd. Sie trug ein ärmelloses T-Shirt mit Leopardenmuster und eine weit geschnittene Satinhose - sie wirkte so unschuldig und vollkommen verwirrt. »Alex? Was machst du denn hier?«
    »Du musst hier weg«, erwiderte Alex eindringlich. »Geh nach Hause, und zwar sofort!« Beth wandte sich an Shane.
    »Warum ist sie hier? Und sind das ...« Sie warf einen Blick auf Thantos und Fredo. »Sind das diese wichtigen Leute, denen du mich vorstellen wolltest?«
    Alex packte Beth am Ellenbogen und versuchte, sie in Richtung Tür zu ziehen. Doch Shane stellte sich ihnen in den Weg. »Ich werde Beth nach Hause bringen«, sagte er, »sobald Lord Thantos es wünscht.«
    »Lord Thantos? Lord von was?« Beth lachte und kratzte sich nervös am Arm.
    »Lord ist mein Titel«, erläuterte Thantos ihr. »Er bedeutet, dass ich unter den Meinen einen gewissen Rang erreicht habe, den höchstmöglichen.«
    Shane fügte hinzu: »Es war mir eine Ehre, Euch zu dienen. Und da Miss Fish ihren Zweck ja erfüllt hat, werde ich sie nach Hause bringen. Falls Ihr gestattet, Sir.«
    »Meinen Zweck erfüllt?«, fragte Beth beunruhigt. »Dienen? Wovon redest du eigentlich ?«
    »Sie haben dich nur benutzt«, erklärte Alex verbittert, »um mich herzulocken.«
    Beths dunkle Augen blitzten plötzlich vor Wut - auf Alex. »Der Apfel fällt nie weit vom Zwillingsstamm. Im Grunde eures Herzens glaubt ihr doch beide, dass sich immer alles nur um euch dreht!«
    Shane legte Beth einen Arm um die Taille und führte sie in Richtung Tür.
    Thantos dröhnte: »Es stimmt. Sie hat ihren Zweck tatsächlich erfüllt. Nun beseitige sie!« Mit einem Mal raste Alex Herz.
    Sie sah, Beth wurde blass. Sie wankte. Wenn Shane das Mädchen nicht festgehalten hätte, wäre sie einfach umgefallen. Shane war schockiert. »Was?«
    »Ist dir nicht klar, was >beseitigen< bedeutet?«, fragte Thantos sachlich. »Setz sie mit den entsprechenden Kräutern außer Gefecht, bring sie irgendwo an einen ruhigen Ort und ...«, er lächelte, »entledige dich ihrer dort. Eigentlich ganz einfach. Total machbar, würdet ihr jungen Menschen wahrscheinlich sagen.«
    Shanes Gesicht wurde aschfahl. »Entschuldigt, mein Lord. Davon war niemals die Rede. Sie hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Was bedeutet sie schon für Euch ?«
    »Nichts! Sie sollte nur Arons Tochter zu mir bringen. Jetzt brauche ich sie nicht mehr.«
    Verzweifelt blickte Alex sich im Zimmer um. Der Ficus! Sie schloss die Augen - doch Fredo packte sie an den Schultern und drehte sie um. »Denk nicht mal drüber nach, liebe Nichte! Deine Plantschbecken-Fähigkeiten können es nicht mit uns aufnehmen. Du bist jetzt im großen Pool. Am tiefen Ende - und du kannst nicht schwimmen.« Beth schluchzte so hemmungslos, das ihr ganzer Körper bebte. Alex schüttelte Fredos Hand ab und stürmte davon, stellte sich zwischen das verängstigte Mädchen und Thantos. »Jetzt haben Sie mich, also lassen Sie Beth gehen.« Thantos hob seine dichten Augenbrauen. »Wie selbstlos.«
    »Das ist mein Ernst«, erklärte Alex. »Verschonen Sie Beth, nehmen Sie mich.«
    Der riesige Hexer warf ihr ein verzerrtes Lächeln zu. »Vielleicht - aber ich will nicht nur dich.« Und dann blinzelte er ihr zu!
    »Niemals!« Alex kämpfte gegen die Worte an, die sich in ihrem Kopf bildeten. Nimm keine Verbindung zu Cam auf. Sag ihr nicht, wo wir sind.
    Mühelos hatte Thantos ihre Gedanken gelesen. »Das wird gar nicht nötig sein. Deine Schwester wird dir folgen, wohin du auch gehst. Sie ist wahrscheinlich schon auf dem Weg hierher.«
    Alex musste sie warnen. Kehr um!

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