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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vorwärts, bis sie seine berührten.
    Du bist nicht allein, mein
Geliebter. Ihre Stimme klang klar und kräftig. Es ist unwichtig, dass er
seine Empfindungen nicht mit dir teilen kann. Er ist ein Vampir, nicht länger
dein geliebter Zwillingsbruder. Trauere um den Mann, der diese Welt schon
längst verlassen hat. Seine leere Hülle ist zurückgeblieben, doch der Mann, den
du liebst, den du so verehrst, kennt nun keinen Kummer und keine Schmerzen
mehr. Ich bin bei dir, unser Kind wächst in mir heran, und unser Haus ist
erfüllt von Wärme und Zuversicht.
    Warum vereint ersieh mit mir,
damit ich die Kraft habe, Skyler gemeinsam mit Santino und Jarrod zu
beschützen P Es kann ihm nur darum gehen, das Mädchen als Waffe gegen mich zu
benutzen.
    Seine Pläne spielen keine
Rolle, Gabriel. Gemeinsam sind wir stark genug, ihm gegenüberzutreten. Wir sind
wie ein Spiegel, dessen Reflexion er nicht ertragen kann. Ihre Stimme
erfüllte Gabriel mit Liebe und Wärme. Am liebsten hätte er für immer so
friedlich neben Francesca gelegen.
    Ich möchte, dass du
ihn mit meinen Augen siehst. Gabriel wollte Francesca zeigen, dass er sie wegen
seines Zwillingsbruders umso mehr zu schätzen wusste, nicht weniger. Gabriel
öffnete ihr seinen Geist und seine Seele, teilte seine Vergangenheit mit ihr,
die schrecklichen Schlachten, die endlose Einsamkeit, die er nur dank der
Verbindung zu seinem Zwillingsbruder ertragen hatte. Er zeigte ihr Lucians
schier endlose Kraft und Stärke, seinen brillanten Verstand, seinen
Wissensdurst und den Wunsch, die Geheimnisse des karpatianischen Volkes zu
ergründen. Immer wieder hatte Lucian Leib und Seele für Gabriel riskiert, für
die Sicherheit des karpatianischen Volkes und der Sterblichen.
    Francesca betrachtete
Gabriels Erinnerungen. Sie sah Lucian, wie er einst gewesen war, ehe er der
Finsternis anheimgefallen war. Immer wieder brachte sich Lucian in Gefahr, um
seinen Zwillingsbruder zu beschützen; in jeder gefährlichen Situation übernahm
er die Führung. Unzählige Male gab er dabei Gabriel sein Blut, obwohl er selbst
schwer verletzt worden war, immer wieder heilte er seinen Bruder mit letzter
Kraft, obwohl er selbst dem Tode nahe war. Gabriel sah seinen Zwillingsbruder
als den selbstlosesten Karpatianer, den es je gegeben hatte, und auch diese
Erinnerung teilte er mit Francesca. Sie verstand, und der Kummer ihres
Gefährten lastete ebenso auf ihr.
    Gabriel hatte Lucian
das Versprechen gegeben, ihn aufzuspüren und zu vernichten, falls er seine
Seele verlieren und zu dem Ungeheuer werden sollte, das sie so lange Zeit
verfolgt hatten. Lucian hätte im umgekehrten Fall niemals aufgegeben, bis diese
Aufgabe erfüllt war, also blieb auch ihm nichts anderes übrig. Francesca
erfasste die Bedeutung dieses Versprechens und wusste, dass es ein Teil von ihm
geworden war wie die Luft, die er atmete. Sie liebte ihn für seine Hingabe und
Entschlossenheit und nahm sich vor, einen Weg zu finden, um ihm zu helfen.
    Lucian lebte nun auch
in ihrem Geist. Sie hatte mit Gabriel die Erinnerungen an all die Jahrhunderte
der Einsamkeit geteilt, welche die Brüder nur gemeinsam ertragen hatten.
Gabriel hatte nun seine Gefährtin gefunden, doch Lucian war verloren. Das
karpatianische Volk würde nie wieder von seinem brillanten Verstand, seinem
eisernen Willen und seinen immensen Kräften profitieren können. Sein Verlust
war eine schreckliche, sinnlose Tragödie.
    Mit großer Mühe
gelang es Francesca, näher an Gabriel heranzurücken, bis ihre Haut die seine
berührte. Ihre Glieder fühlten sich bleischwer an. Normalerweise hielten sie in
den Tagesstunden ihre Herzen an, um der schrecklichen Gewissheit ihrer
Hilflosigkeit und Verwundbarkeit zu entgehen. Lange lag Francesca schweigend
neben ihrem Gefährten, ehe sie zu sprechen begann: Als du die Störung
und Skylers Furcht bemerktest, Gabriel, hast du danach Lucian gesucht?
    Er dachte darüber
nach. Das
kann ich nicht genau sagen. Ich spürte, dass er bei mir war, wie immer, wenn
ich viel Kraft brauche. Es ist eine vertraute Gewohnheit, die keiner von uns
beiden ablegen kann. Er schwieg nachdenklich. Falls du glaubst, dieses
eigenartige Phänomen dazu benutzen zu können, Lucian zu besiegen, muss ich dir
sagen, dass ich es bereits versucht habe. Es ist für uns ein natürlicher
Impuls, und wir tun es beide, ohne darüber nachzudenken.
    Ja, aber er ist ein Vampir.
Eine untote Kreatur. Er sollte nicht in der Lage sein, bei Tag über solche Kräfte
zu verfügen. Du

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