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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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spürte
Gabriels Anwesenheit deutlich in ihren Gedanken. Auch erkannte sie den anderen
Mann, um den sich alle so schreckliche Sorgen zu machen schienen. Er war ebenso
stark und mächtig wie Gabriel. Skyler wusste, dass sie beschützt wurde. Nie
zuvor war sie Teil einer richtigen Familie gewesen. Es war ein eigenartiges,
beinahe unnatürliches Gefühl für sie, doch sie sehnte sich verzweifelt danach.
Sie wollte daran glauben, dass Santino, Drusilla und der Leibwächter Jarrod
Silva sie beschützen würden und dass sie ihnen vertrauen konnte, wie sie
Gabriel und Francesca vertraute. Der andere Mann flößte ihr nur deshalb ein
wenig Unbehagen ein, weil Gabriel und Francesca ihm gegenüber Bedenken hatten.
Skyler konnte sich nicht vorstellen, welchen Grund es dafür geben sollte,
obwohl sie versucht hatte, die Gedanken der beiden zu lesen.
    Sie bemühte sich,
eine Verbindung zu Gabriel herzustellen, und war frustriert, als es ihr nicht
gelang. Doch dann lachte sie leise über ihre eigene Dummheit. Sie musste nur
eine Antwort denken, ohne sie laut auszusprechen. Ich habe Francesca
gesagt, dass etwas mit dem Doktor nicht stimmt. Er ist nicht mehr derselbe.
Allerdings habe ich mehr Angst um Francesca als um mich. Ich glaube, Doktor
Renaldo hat den Verstand verloren.
    Du musst mir
vertrauen. Ich würde es nie zulassen, dass Brice Francesca Schaden zufügt. Gabriel wusste,
wovor Skyler sich fürchtete. Sie hatte Angst, dass Brice Francesca wehtun und
sie, Skyler, von den anderen trennen würde. Das kann nicht
geschehen, niemand wird dich uns wegnehmen. Gabriels Stimme
klang so fest, so ruhig und aufmunternd, dass Skyler sofort ihr Selbstvertrauen
zurückgewann. Schließlich warf sie dem Doktor sogar hinter Drusillas Rücken
einen Blick zu und lächelte.
    »Ich glaube, Sie jagen
Skyler Angst ein, Sir«, erklärte Santino leiser denn je. Doch diesmal lag in
seiner Stimme auch ein drohender Unterton.
    Gabriel regte sich
neben ihm; ein kalter Luftzug traf Brice und überflutete ihn mit ungekannter
Furcht. Er drohte, daran zu ersticken, während tausende winziger Insekten über
seine Haut zu kriechen schienen, bis er sich schüttelte und an seinen Armen
kratzte, um sich von den Krabbeltieren zu befreien,
    Über den Kopf des
Arztes hinweg warf Santino dem Leibwächter einen besorgten Blick zu. Der Mann
benahm sich, als hätte er Drogen genommen. Diese Feststellung bestärkte Santino
in dem Entschluss, Skyler vor dem Doktor zu beschützen. Der Mann gehörte in
eine Gummizelle. Oder vielleicht in eine Drogenklinik. Ohne Vorwarnung
schleuderte sich Brice plötzlich unter Einsatz seines vollen Körpergewichts
gegen Santino, um zu Skyler durchzubrechen.
    Im Nachhinein konnte
Brice sich überhaupt nicht mehr daran erinnern, warum er etwas so Törichtes
versucht hatte. Er wurde von hämmernden Kopfschmerzen gequält, und seine Haut
kribbelte, bis er glaubte, den Verstand zu verlieren. Sein einziger klarer
Gedanke galt Francesca und schien mit jedem
    Pulsschlag in seinem
Kopf widerzuhallen. Er prallte buchstäblich von Santinos Brust ab und fiel zu
Boden.
    Sofort stand Jarrod
über ihm und betrachtete ihn mit ausdrucksloser Miene. »Sie sollten jetzt
gehen, Sir«, sagte er mit fester Stimme. »Ich möchte Ihnen die peinliche Szene
ersparen, von der Polizei abgeführt zu werden. Ich weiß, dass Sie mitFran-
cesca gut befreundet sind. Sie würde eine solche Szene nicht zu schätzen
wissen. Wenn Sie mir die Bemerkung verzeihen, Sir, so glaube ich, dass Sie sich
in eine Klinik begeben sollten.« Jarrod beugte sich vor und zog Brice mühelos
auf die Beine.
    Brice war ein Wrack,
körperlich und geistig. Das schreckliche Summen in seinem Kopf ließ kaum noch
einen klaren Gedanken zu. Seine Glieder bebten und zuckten, als schüttelten
ihn Krampfanfälle. Tabletten, er brauchte mehr Tabletten, dann würde er sich
wieder beruhigen. Ein letzter Rest von Stolz und Würde gebot ihm, das Gelände
zu verlassen, doch es gelang ihm nicht, seinen bebenden Körper dazu zu bewegen.
Der Leibwächter musste ihn stützen.
    Skyler hielt sich die
Hand vor Augen, um ihren Arzt nicht in diesem Zustand sehen zu müssen. »Was ist
nur mit ihm los?«, flüsterte sie laut, richtete die Frage jedoch an Gabriel.
Drusilla hatte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter gelegt, doch Skyler
zitterte heftig. Sofort reagierten Francesca und Gabriel, umgaben sie mit ihrer
Wärme und Liebe und sandten ihr Trost. Doch Skyler spürte auch den anderen
Mann, dessen Gegenwart ihr

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